Ermitteln, wie viele Seiten man pro Monat gelesen hat?

Ich habe ein Notizbuch, in das ich mir jeden Monat aufschreibe, welche Bücher ich gelesen habe. Auf diese Weise kann ich dann auch sehen, wie viele Bücher ich in einem Monat und wie viele ich in einem Jahr gelesen habe, was ich ganz interessant finde. Außerdem weiß ich dann auch, welche Bücher ich schon gelesen habe, da ich bei so etwas auch schnell durcheinander komme, weil ich so viel lese.

Ich sehe auf vielen Blogs und Vlogs aber, dass viele Leute sich nicht nur aufschreiben, wie viele und welche Bücher sie in einem Monat lesen, sondern sie schreiben dann auch immer die entsprechenden Seitenzahlen dazu und rechnen dann aus, wie viele Seiten sie jeden Monat und dann auch jedes Jahr gelesen haben. Immerhin gibt es sowohl sehr dicke, als auch sehr dünne Bücher und so kann man das besser beurteilen, wie viel man gelesen hat. Zehn Bücher gelesen zu haben, muss ja nämlich nichts aussagen, wenn es sich dabei um sehr dünne Bücher handelt.

Ermittelt ihr auch immer, wie viele Seiten ihr in einem Monat und in einem Jahr gelesen habt oder reicht es euch, die entsprechenden Bücher aufzuschreiben?

Ich finde, dass es auf diese Art und Weise schon fast in Stress ausartet und man sich das doch sparen kann. Ich meine, wenn man nicht gerade darüber bloggt ist es doch eigentlich egal, was man gelesen hat und wie viele Seiten das waren. Ich schaue mir nicht mal an, wie viele Bücher ich im Monat gelesen habe, da rechne ich noch die Seitenzahlen zusammen, weil ich das für mich nicht brauche.

Ich habe mal eine Zeit lang eine solche Liste geführt, weil ich auch im Internet mitbekommen habe, dass andere Leute das so machen. Aber ich muss sagen, dass es für mich so gar nicht das richtige war. Gerade die Frage der Seitenzahlen fand ich immer sehr übertrieben und so muss ich sagen, dass ich nach einem Monat mit der Liste aufgehört habe, weil ich mir den Stress nicht mehr antun und die Freude am Lesen nicht verderben wollte.

Solange man nicht mit jemandem darüber wettet wer mehr Bücher lesen kann ist das doch total überflüssig. Ich finde, dass das die reinste Energieverschwendung ist und ich würde so etwas nicht peinlich genau dokumentieren. Mir reicht es überhaupt zu wissen, dass ich etwas gelesen habe aber nicht wann und wie viel und so weiter.

Für mich klingt das so ein bisschen nach verdammt großen Minderwertigkeitskomplexen und als würdest du dich durch diese "besondere Leistung" versuchen aufzuwerten damit du nicht in Depressionen verfällst und das finde ich echt traurig.

Also wie viele Seiten ich im Monat gelesen habe, schreibe ich mir nicht auf. Ja, ich trage mir die Bücher ein, die ich gelesen habe, was insbesondere bei den digitalen Büchern übersichtlicher ist. Da setze ich einfach nur ein Fähnchen hinter das Buch und es ist markiert. Aber eine extra Liste führe ich nicht und die Seitenzahl ermittele ich auch nicht. Das klingt nämlich recht stressig. Aber es kommt vor, dass ich mir ein Buch notiere und die Seitenzahl, also die Seite an der ich angelangt bin, dahinter aufschreibe, damit ich weiß wo ich pausiert habe.

Ich tracke meine Bücher elektronisch um einen Überblick darüber zu haben was ich besitze, was ich schon gelesen habe, und was ich noch lesen möchte. Vor allem aber damit ich mich an die aufgegebenen Bücher erinnere. Die Bücher, die ich aus Interesse mal mitgenommen habe und nach 50 Seiten weitergegeben habe weil ich festgestellt habe, dass das so gar nicht meins ist, vergesse ich nämlich gerne.

Mit dieser App kann man tatsächlich auch alle möglichen Statistiken erstellen. Nicht nur wie viele Seiten ich in welchen Zeitraum gelesen habe oder wie viele Bücher sondern auch, wie viele Minuten ich gelesen habe. Aus Interesse schaue ich mir das schon ab und zu an, aber nicht regelmäßig und für mich ist es auch nicht wirklich relevant.

Ich habe eine App, wo ich das alles nachverfolgen kann. Ich finde das immer Interessant, wie viel man so geschafft hat zu lesen. Auch als Vergleich wie viel man zum Beispiel im Jahr davor geschafft hat. Da ist das schon mit der Seitenzahl ganz lustig, aber eben auch wie viele Bücher man gelesen hat. Außerdem kann man da auch alles eintragen und so sehen welche Bücher man noch lesen möchte oder auch noch mal lesen möchte.

Ich wusste gar nicht, dass es Leute gibt, die sich aufschreiben, wie viel und was sie gelesen haben. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht so ganz. Ich besitze fast keine eigenen Bücher, außer Fachliteratur und Kunstbände, sondern leihe sie mir in der Stadtbibliothek aus. Manchmal finde ich welche auf dem Flohmarkt oder in einer Geschenkekiste. Viele Bücher fange ich an, weil sie mir auf den ersten Blick interessant erscheinen, lese sie aber nicht zu Ende. Zählt das dann als halb gelesenes Buch und muss man sich die Seitenzahl aufschreiben, bei der man die Lust verloren hat?

Es kam auch schon mal vor, dass ich aus Versehen ein Buch zum zweiten Mal las und das erst in der Mitte merkte. Das passierte mir zum Beispiel bei einer Agatha Christie, weil sich die Krimis doch manchmal ähneln. Manchmal lese ich auch bewusst ein Buch zweimal. Zählt das dann als ein oder zwei Bücher? Für mich macht es keinen Sinn, mein Leseverhalten irgendwie zu protokollieren, weil ich da relativ wahllos bin und mir nur selten vornehme, was ich demnächst lese. Es sind meist spontane Entscheidungen in der Bücherei.

Manche Leute haben anscheinend richtig Spaß an Statistiken. Ich nicht. Bei solchen Statistiken, die ich mir selber auferlege, gebe ich nach einer eile immer auf. Oder besser gesagt: ich vergesse es. Und dann müsste ich nachtragen. Also lasse ich es gleich ganz sein.

Wenn ich ehrlich bin erschließt sich mir auch nicht der Sinn darin zu ermitteln, wie viele Seiten man gelesen hat. Ich weiß von Lesewettbewerben für Kinder bei denen es darum geht die Kinder zum Lesen anzuregen, indem man zählt wie viele Bücher sie gelesen haben. Aber aus dem Alter bin ich raus und in der Hinsicht muss ich mir und niemand anderem nichts beweisen.

Hut ab vor jedem, der so eine Statistik durchzieht! Mir wäre wahrscheinlich auch unangenehm zu sehen, wie oft ich die gleichen Bücher immer wieder lese. Da ist mein Horizont oft etwas eingeschränkt.