Balkon wegen geringem Abstand zu den Nachbarn nicht nutzen

vom 18.09.2021, 12:51 Uhr

Bei meiner Wohnung, in der ich letztes Jahr eingezogen bin, wurden im Frühjahr die Balkone fertiggestellt. Prinzipiell finde ich diese richtig schön und die Nachbarn von den äußeren Aufgängen haben auch sehr viel Glück, da sie dort ihre Ruhe haben und circa 15 Meter Abstand oder noch mehr zum nächsten Balkon haben. Ich und einige andere Leute aus den mittleren Aufgängen haben jedoch das Problem, dass der Balkon des jeweiligen Nachbarn nur 20 Zentimeter (und das ist nicht übertrieben, ich habe nachgemessen) vom eigenen Balkon entfernt ist und man den Nachbarn quasi auf den Teller spucken kann. In der aktuellen Lage entspricht das nichtmal den Hygienemaßnahmen vom Thema Corona.

Dementsprechend nutze ich meinen Balkon kaum. Mal davon abgesehen, dass ich meine Nachbarn kaum mag, möchte ich nicht, dass fremde Leute so dicht neben mir sitzen. Ich fühle mich dann nicht wohl und bleibe dann lieber drinnen in der Wohnung, wo ich meinen Freiraum habe und mich nicht so beobachtet fühle. Eigentlich ist es schade, weil durch den Balkon die Miete um 50 Euro gestiegen ist und ich ihn jetzt kaum nutzen kann. Der Vermieter weigert sich jedoch einen Sichtschutz anzubringen (obwohl dies von mehreren Mietern bereits gewünscht wurde) und das Anbringen von einem Windsegel oder einem Vorhand ist aus bautechnischen Gründen nicht möglich, weil sich dort nichts befestigen lässt.

Kennt ihr so eine Situation? Habt ihr vielleicht auch eine Balkon, den ihr nicht nutzen könnt, weil der Abstand zu euren Nachbarn zu gering ist? Wie seid ihr mit der Lage umgegangen? Habt ihr vielleicht doch noch eine Lösung gefunden, wie ihr den Balkon nutzen könnt?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Kannst du eine Trennwand zwischen deinen und den Balkons der Nachbarn ziehen? Mich würde es auch stören, wenn der Abstand so gering wäre und der Nachbar alles mitbekäme, was ich auf dem Balkon tun würde. Auch wäre rüberklettern kein Problem. Aber mich würde es hauptsächlich der Privatsphäre wegen stören, so dass ich eine Möglichkeit der Trennung suchen würde.

Auch bekommst du ja so alles direkt ab, Zigarettenrauch, Streitereien, lästige Gespräche mit den Nachbarn, die man manchmal nicht vermeiden kann. Frag doch mal beim Vermieter nach, ob du eine blickdichte Trennwand anbringen darfst oder Pflanztöpfe mit hohen Pflanzen. Ich kenne Häuser, in denen dies möglich war, ohne dass die Fassade verschandelt wurde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe das Glück, dass mein Balkon nicht einsehbar ist. Er ist in die Ecke des Hauses eingebaut. Mich würde es stören, wenn direkt neben mir der Nachbarbalkon wäre. Es käme allerdings auch auf die Nachbarn an. Es wäre weniger schlimm, wenn sie nett wären. Man müsste sich erkundigen, ob es rechtlich überhaupt erlaubt ist, einen Sichtschutz zu verbieten. Ich kann mir das nicht vorstellen. Man kann ja auch nicht verbieten, Pflanzen auf seinen Balkon zu stellen. Da würde ich mir zumindest eine Rankpflanze dort hinsetzen, die ein wenig Sichtschutz bietet.

Wenn der Nachbar ganz unangenehm ist, etwa ein rauchender, Frauen belästigender Alkoholiker, dann würde ich den Balkon dann benutzen, wenn ich weiß, dass er nicht da ist. Aber wahrscheinlich ist er immer da. Ansonsten komme ich mit den meisten Leuten klar.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mein aktueller Balkon ist zu klein für eine richtige Nutzung, und ich bin schon froh, dass ich rechts und links keine Nachbarn habe. Die Kinderlein über mir nerven schon genug, wenn sie Zeug über die Brüstung schmeißen.

In meiner ehemaligen Wohnung hatte ich einen fast schon übergroßen Balkon, der nach rechts und links auch sichtgeschützt war. Nur leider war gefühlt kaum 15 Meter entfernt der Laubengang des Nachbarhauses mit den Wohnungstüren im ersten Stock, exakt baugleich zu dem Haus mit meiner Mietwohnung. Ich konnte von meinem Balkon aus, ohne die Stimme zu erheben, mit Besuchern im Nachbarhaus Gespräche führen, und im Umkehrschluss konnte der Paketbote beurteilen, ob ich mir morgens beim Luftschnappen auf dem Balkon schon die Zähne geputzt hatte.

Unter anderem deswegen bin ich dort auch ausgezogen, was nützen mir 12 Quadratmeter Balkon, wenn jeder der bei den Nachbarn klingelt, mir in die Kaffeetasse gucken kann?

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mein Balkon ist relativ klein und außerdem in einer dunklen Ecke des Innenhofs angebracht, wo nur im Sommer überhaupt mal Sonne hinkommt. Schon allein deswegen nutze ich ihn selten, weil der Aufenthalt meistens eher zugig ist.

Dazu kommt, dass mir gegenüber in einigen Metern Abstand, aber ein Stockwerk höher, ein altes Ehepaar wohnt, das gefühlt Tag und Nacht zu allen Jahreszeiten auf dem Balkon steht und raucht. Und immer wenn sie rauchen, lassen sie ihre Blicke schweifen und beobachten natürlich auch meinen Balkon. Ehrlich gesagt fühle mich dabei meistens beobachtet, vor allem, weil sie meinem Eindruck nach außerdem zum Lästern und Tratschen neigen. So kommt es, dass ich mich nur ungern auf dem Balkon aufhalte, außer sie sind mal ein paar Tage lang verreist, was sehr selten vorkommt.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Anbringen von einem Sichtschutz wurde mir, sofern er fest verbaut ist, untersagt. Der Vermieter möchte sich wie gesagt auch nicht darum kümmern und stellt dort seine Ohren auf Durchzug. Auf eigenes Risiko möchte ich keinen Sichtschutz anbringen - da ich hier nicht für immer wohnen werde, möchte ich nicht so viel Geld dafür ausgeben und am Ende dann noch einen Teil meiner Kaution verlieren, weil dann “angeblich” die Fassade beschädigt ist und der Nachmieter den Sichtschutz (nicht) kostpflichtig übernehmen möchte - da würde ich dann einen ordentlichen Verlust machen.

Meine Nachbarn sind leider nicht die angenehmsten Menschen und sehr oft da, sodass man sie auch nicht ignorieren kann. Wie hier schon vermutet wurde, rauchen sie leider auch sehr oft und sehr viel. Es ist nicht nur, dass mir der Zigarettenqualm dann in die Wohnung zieht, sondern auch, dass ich meine Wäsche nicht auf dem Balkon trocknen kann. Entweder riecht sie dann nach kaltem Rauch oder ich hatte auch schon Asche auf meiner Wäsche und meinen Balkonmöbeln. :uebel:

Leider bringt es auch nichts einen Sichtschutz in Form von großen Pflanzen oder ähnlichem hinzustellen. Da das Mehrfamilienhaus sehr freistehend ist, ist es auf dem Balkon sehr windig. Sofern er also nicht unten extrem schwer ist, würde er schon bei leichtem Wind umfallen (und auf dem Balkon meiner Nachbarn landen).

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Manche Städteplaner und Architekten gehören doch einfach geklopft. So oft habe ich mich schon über die Anordnung oder Bauweise von Balkonen geärgert oder gewundert. Letztes Jahr habe ich eine Wohnung mit einer Dachterrasse gesehen, das denkwürdige daran war, dass zwischen den beiden benachbarten Terrassen nur eine sehr dünne und wenig hohe Trennwand gezogen wurde, sodass man sich mit dem Nachbarn in gemeinsamer Eintracht eigentlich auf derselben Terrasse befand.

Mein Balkon ist leider auch Wand an Wand mit anderen Balkonen. Meine Nachbarin zur einen Seite nutzt den Balkon zum Glück augenscheinlich nie, aber die neuen Nachbarn auf der anderen Wand sitzen gerne im Sommer mit ihrem Besuch dort, sodass man alles, einfach alles mitbekommt. Gerade in Zeiten von Corona ist das ja nicht so toll, wenn man nur durch eine Betonwand vierzig Centimeter nebeneinander sitzt. Mir ist das sehr unangenehm, sodass ich den Balkon in diesen Zeiten möglichst gar nicht nutze. Außerdem finde ich es auch wenig angenehm, dass alle Nachbarn jedes Gespräch mitbekommen, ob sie das nun wollen oder nicht.

Auch der Balkon eines Bekannten war denkwürdig. Die Abtrennung zum Nachbarbalkon war auch hier nur eine dünne Wand, die zu allen vier Seiten klugerweise auch noch offen war, sodass der Nachbarshund ständig seine Schnauze unter der Wand am Boden durchschob. :mrgreen: Da es nicht meine Wohnung war und ich früher bei so etwas noch dickfelliger war, fand ich es lustig, aber heute in meiner eigenen Wohnung würde mich das gewaltig stören.

» Verbena » Beiträge: 4956 » Talkpoints: 0,44 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



So ganz habe ich das jetzt noch nicht verstanden. Geht es wirklich um die Balkone direkt neben deinem? Oder gegenüber? Denn ich kenne es gar nicht anders, als dass die Balkone der einzelnen Mietparteien direkt nebeneinander liegen. Einen Abstand von 20cm finde ich auch aus baulicher Sicht total sinnlos, denn dann hätte man den Balkon doch viel besser durchgehend bauen können und einzelne Abteile voneinander abtrennen.

Wir haben früher in einem Mietshaus gewohnt und da war es genau so. An der einen Seite gab es einen durchgehenden Balkon für die Oberwohnungen, der mittig getrennt war. Für die beiden Wohnungen darunter im Erdgeschoss war es mit der Anlage der Terrasse genauso gehalten, die Gartenfläche wurde geteilt. Auf der Seite, auf der wir gewohnt haben, hatten die Parteien unten jeweils einen eigenen Garten, die Wohnung über uns einen Balkon über unserer Terrasse, die Wohnung daneben hatte zwei. Einen etwas kleineren in der Ecke und von dort mit einer Tür zugänglich einen über der Terrasse der Nachbarn darunter.

Mir wäre der Abstand wahrscheinlich nicht so wichtig, ich würde den Balkon ohnehin eher weniger nutzen. Vielleicht zum Arbeiten am Laptop. Und da ich dabei leise bin, müsste ich mir auch keine Gedanken um die Nachbarn machen. Wenn ich Hygienemaßnahmen einhalten will, dann setze ich mich halt möglichst mittig auf meinen Balkon.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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