Kleinanzeigen im Internet für die Tiersuche ungeeignet?
Schon seit vielen Jahren sind Tierinserate im Internet umstritten. Argumentiert wird damit, dass hier Verkauf im Vordergrund steht, aber nicht das Tierwohl. Meinen ersten Hund hatte ich auch über so eine Anzeige und fand das vollkommen okay, aber natürlich muss man sich auch selber informieren. Findet ihr solche Anzeigen unangebracht? Wo seht ihr die Probleme oder nutzt ihr solche Anzeigen selber gerne? Ich werde das nächste Mal sicherlich schauen, was es für Züchter gibt und mir dann da einen Hund aussuchen, der zu uns passt.
Wir haben unseren Hund auch auf diese Art und Weise gefunden und ich finde das absolut nicht verwerflich. Wenn man sich das Tier dann anschaut sieht man ja, ob derjenige nur auf das Geld aus ist, oder ob ihm das Wohl der Schützlinge auch am Herzen liegt.
Bei den lokalen Anzeigen hat man ja auch den Vorteil, dass man unter Umständen eben schnell vor Ort ist, um sich persönlich kennenzulernen und das derjenige theoretisch auch schauen kann, wo das Tier dann hinkommt.
Wie sollte man denn sonst nach Tieren suchen? Nicht jeder Züchter hat eine eigene Internetseite. Natürlich kann man dann auf gut Glück anrufen und erfragen wann und ob Nachwuchs ansteht, aber sonst erfährt man ja nicht, ob derjenige gerade Tiere abzugeben hat. Da ist das Internet doch eine gute Sache, oder?
Selbstverständlich kann ich mich nicht davon freisprechen, auch im World Wide Web nach Tieren gesucht zu haben. Doch vor einigen Jahren war das noch deutlich leichter als heute, ohne das man Gefahr gelaufen ist, sich auf komische Leute einzulassen. Allerdings wird die Suche immer bekloppter und gefährlicher, sodass ich da auch sehr skeptisch in Zukunft bin.
Immer wieder bekommt man dort die Anzeigen zu Gesicht, wo die vermeidlichen Welpen zu Spottpreisen angeboten werden und die Leute fallen darauf rein. Das ist das eigentlich traurige dahinter, dass sie echt glauben, dass dort jemand ihnen zugunsten ein Schnäppchen anbietet, während die Hunde anderswo das fünffache kosten. Das ist doch eigentlich so bescheuert.
Somit ist die Gefahr im Internet auf die Kofferraumhunde oder Auslandshunde zu stoßen schon sehr groß. Das ist keineswegs eine super Angelegenheit, sodass man online dennoch sehr aufpassen muss, um nicht auf solche vermeidlich guten Angebote reinzufallen. Es gibt aber auch noch immer online gute Angebote und ehrliche Angebote. Augen auf, kann man nur sagen.
Eine weitere Problematik scheint zu sein, dass viele in Vorkasse gehen und sich wundern, das sie gar nichts kriegen. Das sollte auch auf keine Fall unterschätzt werden. Hier sollte man nie in Vorkasse gehen und ich weiß auch nicht, wie man eigentlich auf diese Idee kommen kann, sodass ich dies auch als kritisch sehe, was online stattfindet.
Doch mit etwas Erfahrung und einer natürlichen Skepsis sollte es nicht schwierig sein, die richtigen Tiere auch online zu finden, was dann auch zugunsten des Vierbeiners sicher ist. Doch bei geringen Preisen im Gegensatz zu anderen Angeboten, ausländischen Namen, Treffen auf Parkplätzen usw. sollte man ohnehin immer stutzig werden.
Ich bin bei diesem Thema durchaus Zwiegestalten. Fakt ist, dass es sehr leicht ist, eine Kleinanzeige im Internet aufzugeben. Und natürlich auch, dass diese Inserate nur sehr schlecht zu überwachen sind. Faktisch werden sie ja überwacht, aber die Resultate sind ja eher ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Gerade bei Hunden und Kleintieren wie Kaninchen und Meerschweinchen sind mir schon ziemlich üble Anzeigen aufgefallen, die ich teilweise auch schon gemeldet habe. Einfach, weil ich das sonst nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Wir selber haben über ein - tatsächlich insgesamt eher dubioses - Kleinanzeigenportal unseren letzten Welpen entdeckt und gekauft. Und ganz ehrlich: das waren reine Vermehrer. Der ganze Hof war voll Hunde, die meisten Beagle in Einzelzwingern. Aber auch ein Zwinger mit Schäferhunden und ein Pajero voller Dackel. Ja, ein Mitsubishi Pajero. Ein Auto.
Bei solchen Leuten sollte man keinen Hund kaufen. Und trotzdem haben wir es trotz besserem Wissen getan. Problematisch, gebe ich zu. Und so wie uns ergeht es bestimmt auch anderen, die eigentlich solch Zwielicht Machenschaften nicht unterstützen wollen, dann aber nach langer Anreise vor einem Häuflein Elend oder einem kleinen Freudenbündel stehen und aus Mitleid oder warum auch immer gegen besseres Wissen handeln und das Tier mitnehmen.
Man findet also viel im Internet und umgekehrt wird man von vielen gefunden. Und das nutzen die schwarzen Schafe natürlich.
Es kann aber auch anders laufen. Während seriöse Hundezüchter heutzutage überwiegend eine eigene Homepage haben, über die sie Reichweite erlangen und gar nicht mehr auf Kleinanzeigen angewiesen sind, kann der Privatmann seine Tiere in neue Hände vermitteln, indem er entsprechende Anzeigenportale nutzt.
Für Pferde gibt es da spezielle Portale, die auch gut verwaltet werden. Ich selber habe dieses Jahr tatsächlich ein Fohlen über ein Kleinanzeigenportal entdeckt und letztlich auch gekauft. Allerdings aus seriöser Züchterhand, der verschiedene Portale genutzt hat, um seine Zuchtprodukte zu vermarkten. Die Verkaufsfotos waren professionell in der Verbandsanlage des Zuchtverbands erstellt, Bilder und Videos waren aktuell und ich konnte mir vor Ort die Mutterstute sowie zwei ältere Halbgeschwister anschauen. Dass es letztlich ein Kleinanzeigenpferd ist, spielt da für mich keine Rolle mehr.
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