Keine gemeinschaftlichen Waschmaschinen nutzen wollen

Ich bin in einem Haus aufgewachsen, wo wir unsere eigene Waschmaschine und unseren eigenen Trockner hatten. Beim Umzug in meine erste eigene Wohnung war dies nicht gegeben - im ganzen Haus gab es insgesamt vier Waschmaschinen, die für circa 30-40 Wohnungen herhalten mussten. Einige wenige Wohnungen verfügten über einen eigenen Waschmaschinenanschluss, aber das waren nicht mal 10 Wohnungen. Der Rest musste die Gemeinschaftsräume mit den Waschmaschinen nutzen.

Ich fand es damals alles Andere als toll und habe vor allem meine Unterwäsche und meine Socken bevorzugt bei meiner besten Freundin, die ebenfalls in dem Haus wohnte, gewaschen. Es mag übertrieben klingen, aber durch meine Arbeit vertraue ich nicht wirklich in die Hygiene fremder Leute und weiß natürlich nicht, was sie dort waschen - das kann von schmutziger Arbeitskleidung über dreckige Sachen mit sehr viel Fell hin alles sein, was ja auch ihr gutes Recht ist mehr oder weniger.

Wenn ich die gemeinschaftlichen Waschmaschinen genutzt habe, dann habe ich oftmals vorher ein Programm nur zum Spülen über wenige Minuten mit einem Hygienespüler durchlaufen lassen, bevor ich meine eigene Wäsche gewaschen habe. Dafür habe ich dann meist auch alles in einem Zug gewaschen, sodass ich die Waschmaschine nicht so bald wieder gebraucht habe. Meist hatte ich auch das Glück, dass ich während meiner Einsätze in der Zeitarbeitsfirma in den verschiedenen Ferienwohnungen eine eigene Waschmaschine hatte, die dort während des Aufenthalts nur ich benutzt habe. Damit habe ich mich wohler gefühlt. Würdet ihr gemeinschaftliche Waschmaschinen benutzen? Stört es euch oder eher nicht so?

Waschmaschinen in Waschsalons werden auch nicht nach jedem Kunden extra desinfiziert. Kann mich noch gut daran erinnern, dass dort auch gelegentlich, als Automatenstörung getarnt, mit Waschmittel gespart wird. Wenn man dann nur einen kleinen Becher mit ein paar Krümeln Waschpulver vom Automaten spendiert bekommt, dann kann man verstehen, dass einem schon die anderen an der Reihe seienden Kunden wie Geier im Nacken sitzen und einen um jeden Krümel Waschmittel mehr beneiden. Nur soviel zu meinen Erfahrungen mit bestimmten Waschsalons mit hoher Kundenfrequenz.

Mittlerweile sind die Waschmittel so stark, dass bei mindestens 60 Grad-Wäsche die meisten Keime abgetötet werden. Das anschließende, obligatorische Bügeln nach Trocknung wirkt noch weiter desinfizierend.

In bestimmten Wohnanlagen ist aus baulichen Gründen die Inbetriebnahme von Waschmaschinen nicht zulässig, weil beispielsweise die unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus-Konstruktion gewaltig ins Wackeln kommen könnte beim Schleudergang mit 1500 Umdrehungen, oder was die Maschinen heute so liefern können. Daher finden sich nicht nur dort nicht selten die Aufstellungsorte der Waschmaschinen im Keller in der Waschküche.

Aber auch nicht jede Mietpartei kommt da zum Zuge, weil schlichtweg der Platz zum Aufstellen von Waschmaschinen nicht für jeden ausreicht. Hier wechseln sich die Nachbarn auch ab in der Benutzung. Oder sie verzichten gänzlich auf diese Tätigkeit und lassen die Wäsche in der Wäscherei ihrer Wahl schrankfertig herrichten.

Bedenken bezüglich der Hygiene hätte ich da weniger, allerdings müsste der Kellerraum insgesamt neben dem Top-Zustand der Maschinen auch keinen schlechten Eindruck machen bezüglich Schimmelbildung an den Wänden und so weiter. Das hinge dann vom Einzelfall ab, ob ich den Gemeinschaftsraum benutzen würde.

Das Trocknen der Wäsche bereitete mir die weitaus größeren Probleme, wenn kein energiefressender Trockner verwendet wird.

Ich hätte da keine Bedenken, wenn ich bei 60 Grad wasche. In meiner Studentenzeit habe ich jahrelang in Gemeinschaftsmaschinen beziehungsweise im Waschsalon gewaschen. Auch auf Campingplätzen mache ich mir nie Gedanken darüber.

Aber eigentlich hast du Recht, wenn ich so darüber nachdenke. Wenn es so Hygienewaschgänge gibt, dann sollte man die vielleicht nutzen. Man könnte auch vorher einen Kurzwaschgang mit 90 Grad durchführen. Wenn du eh mehrere Waschladungen hast, dann kannst du ja grundsätzlich zuerst einmal die Kochwäsche erledigen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr graust es mir davor. Vielleicht würde ich in einem solchen Fall, wenn ich keine eigene Waschmaschine hätte, sogar Unterwäsche im Waschbecken oder nach alter Art im Kochtopf waschen.