Euer Tagesablauf an freien Tagen?
Habt ihr an freien Tagen, wenn ihr nicht arbeiten oder zur Uni müsst, einen bestimmten Tagesablauf, oder lebt ihr "einfach in den Tag hinein"? Wie strukturiert ihr eure freien Tage? Ich komme mit von außen gestellten Tagesstrukturen, (wie durch die Uni, oder damals durch die Schule) besser zurecht, als wenn ich den Tag selber strukturiere, was ich gerne ändern würde. Kennt ihr das Problem? Habt ihr Tipps?
Also ich habe kein Problem damit, meine Tage auch zu strukturieren, wenn ich nicht arbeiten muss. Ich habe immer ein paar Dinge, die ich dann erledigen muss und die hake ich dann auch nacheinander ab, um eine gewisse Struktur reinzubringen. Dann kommen noch flexible Sachen dazu wie bestimmte aufwendige Gerichte, die ich kochen möchte oder ein Treffen mit Freunden und dann läuft das schon.
Dadurch, dass mein Arbeitsrhythmus mittlerweile bombenfest mit meinem Biorhythmus verwachsen ist, wache ich auch an freien Tagen spätestens um 6 Uhr morgens das erste Mal auf - und zwar weitestgehend unabhängig davon, wann ich ins Bett gehe. Das kann um 20 Uhr, 22 Uhr oder 2 Uhr nachts sein, und trotzdem kann ich fast nie über die magische 6-Uhr-Grenze hinaus schlafen. Da ich nach dem Aufwachen dann auch große Probleme habe, wieder einzunicken oder einfach liegen zu bleiben und zu dösen, stehe ich selbst an Wochenenden und Feiertagen und in meinem Urlaub in der Regel zwischen 6 und 7 Uhr auf und starte dann eben früh in den Tag. Die Kehrseite ist, dass mich dann auch um 22 Uhr die erste Welle der Müdigkeit übermannt.
Meine Tagesstruktur an freien Tagen ist zwar nicht durchgetaktet, enthält aber ein paar feste Orientierungspunkte. So achte ich auf ein pünktliches Frühstück spätestens zwischen 9 und 10 Uhr, das ich auch einfach brauche, um den Rest des Tages produktiv angehen zu können. Vorher verbringe ich die Zeit, bis mein Freund aufsteht und mit mir isst, damit, meine Mails zu checken, das Forum zu besuchen, kleinere organisatorische Aufgaben zu machen oder mich bei Rätseln, Musik und Zeichnen zu entspannen.
Nach dem Frühstück bin ich dann sofort voll im Tag. Gibt es Pflichtaufgaben wie Haushalt, Lernen, Vorbereitungen für die Arbeit und Co, dann wird das noch am Vormittag erledigt, um den Nachmittag für angenehme Aktivitäten freizumachen. Ist das nicht der Fall, mache ich mich zeitnah auf den Weg zu einem Ausflug, zu Freunden oder einfach hinein ins Blaue, damit ich möglichst wenig freie Zeit verliere.
Gegen 14 Uhr wird es für mich dann allmählich Zeit fürs Mittagessen, das ich - je nach Planung - zuhause oder unterwegs zu mir nehme. Den Nachmittag gestalte ich dann wieder flexibel, bis ich so um 19 Uhr etwa zum Abendessen komme. Die Zeit zwischen Abendbrot und Bettgehzeit nutze ich dann gerne zum Runterfahren und lese, schaue einen Film oder beschäftige mich mit meinem Partner. Ins Bett gehe ich zwischen 22 und 24 Uhr, es sei denn, es ist irgendetwas langwieriges geplant. Dann kämpfe ich manchmal aber schon sehr gegen den Schlaf an, wenn es deutlich später als Mitternacht wird.
Früher habe ich dann einfach in den Tag hinein gelebt und einfach nur gechillt. Heute ist das anders. Da frühstücke ich in aller Ruhe mit meinen Kindern, gehe dann mit ihnen raus und danach wird wieder gekocht, wieder spielen oder ein Ausflug und dann abends wieder gemeinsam essen, eventuell gemeinsam mit den Kindern kochen, je nach Laune und Lust. Ich möchte da einfach viel Zeit mit meinen Kindern verbringen und ihnen auch mal einen schönen Ausflug ermöglichen oder gemeinsam die Natur genießen.
Meine freien Tage verbringe ich gern mit Ausflügen oder Wanderungen, bei schlechtem Wetter mit Museums- oder Ausstellungsbesuchen, etc. Einen festen Tagesablauf gibt es dabei nicht, denn der hängt von der jeweiligen geplanten Aktivität ab. Meistens stehe ich zwischen sieben und acht Uhr auf, frühstücke dann eine Kleinigkeit und mache mich dann auf den Weg zu meinem Tagesziel. Tagsüber wird der Tag unterschiedlich gestaltet, je nachdem, was ich eben an diesem Tag vorhabe.
Auch wenn ich keinen Ausflug mache, ist der Tagesablauf nicht fest strukturiert, sondern wird individuell gestaltet. Die einzigen zwei Fixpunkte sind das kleine Frühstück und das Abendessen, das für mich ja meine Hauptmahlzeit darstellt. Der ganze übrige Tagesablauf orientiert sich an den jeweiligen geplanten Aktivitäten und kann relativ stark variieren.
Das ist extrem unterschiedlich und hängt ganz von meiner Stimmung ab. Ich stehe zu den unterschiedlichsten Zeiten auf, je nachdem, wann ich ins Bett gegangen bin. Es kann sein, dass ich den ganzen Tag am Laptop hänge, manchmal gehe ich ins Museum oder besuche jemanden. Manchmal habe ich Lust, selber kreativ zu sein, und manchmal, mich berieseln zu lassen.
Man sollte aufpassen, in keinen Freizeitstress zu geraten. Wenn man nur wenige freie Tage hat, dann darf man doch ruhig faulenzen und den ganzen Tag chillen. Wenn man kleine Kinder hat, dann sind die freien Tage nicht mehr ganz so frei. Dann macht man natürlich irgendetwas, was den Kindern auch gefällt. Auch mit Partner spricht man sich meistens ab. Aber wenn man ganz alleine ist, dann kann man sich doch ohne schlechtes Gewissen ganz seinen Launen hingeben.
Bei mir kommt es tatsächlich recht selten vor, dass ein Tag wirklich total "frei" ist. Wenn ich nicht arbeiten muss habe ich oft irgendwelche Freizeitaktivitäten geplant oder habe zumindest grob eine Idee, was ich an dem Tag machen möchte.
Und entsprechend wirkt sich das natürlich dann auch auf den Tagesablauf aus, bzw. der Tagesablauf wird ja teilweise durch die Aktivitäten dann auch vorgegeben. Wenn mein Ausflugsziel weiter entfernt liegt muss ich entsprechend früh aufstehen damit sich das auch lohnt oder wenn ich mit der Bahn fahre muss ich auf den Fahrplan schauen.
Aber ganz generell stehe ich an arbeitsfreien Tagen schon etwas später auf als sonst üblich und lasse mir mehr Zeit mit dem Frühstück. Ich bin kein Morgenmensch und werde das wohl auch nie werden, deshalb ist ein bisschen länger schlafen für mich ein kleiner Luxus an solchen Tagen.
In deinem Fall wäre die Frage ja erst mal, warum du etwas ändern möchtest. Ich meine, es ist ja nicht tragisch wenn man einen freien Tag einfach mal auf der Couch mit einem guten Buch und einer Tüte Chips verbringt. Mag sein, dass es einen gewissen Trend gibt seine Freizeit zu optimieren und auch da das bestmögliche raus zu holen, aber das muss man ja nicht mitmachen.
Und wenn es darum geht, dass du eigentlich viel geplant hast, aber nicht in die Pötte kommst und dich dann ärgerst weil es für Aktivität XY jetzt schon wieder zu spät ist und größte Teil des Sonntags schon vorbei - was spricht dagegen dir selber eine Tagesstruktur zu stellen? Ob der Wecker klingelt weil ich zur Arbeit muss oder ob der Wecker klingelt weil der Zug zu meinem Ausflugsziel in einer Stunde fährt macht doch keinen Unterschied. In beiden Fällen bin ich wach und kann los legen.
Für mich sehe ich es nicht als "Problem" an, dass ich meine freien Tage weniger strukturiere als die typischen Werktage. Ich halte nicht viel von dem Trend, alles "durchoptimieren" zu wollen und immer einen straffen Zeitplan zu pflegen. Als ginge die Welt unter, wenn man samstags nicht Punkt halb neun beim Bäcker aufläuft oder was auch immer.
Ganz ohne Struktur geht es bei mir auch an freien Tagen nicht, einfach weil mir Routinen und feste Abläufe liegen und meiner Art entsprechen. Ich schlafe also beispielsweise auch am Wochenende nicht bis zwei Uhr nachmittags, lege aber stattdessen vielleicht ein Nickerchen ein. Und Haushalt, Einkäufe oder auch Ausflüge sorgen dafür, dass auch meine freien Tage für mich ausreichend strukturiert sind.
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