Von Eltern dazu gedrängt werden, zum Frauenarzt zu gehen?
Ich höre ganz oft davon, dass viele Mädchen von den Eltern quasi regelrecht dazu gedrängt werden, zum Frauenarzt zu gehen, wenn sie ihren ersten Freund haben. Die Eltern wollen, dass die Mädchen sich über Verhütungsmittel informieren, damit es nicht zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt, was ja auch verständlich ist. Allerdings hatten mich meine Eltern in dieser Hinsicht nie dazu gedrängt, da sie mich niemals darin "unterstützt" hätten, mich überhaupt näher mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dafür sind sie viel zu konservativ.
Jedenfalls war ich ohnehin beim Frauenarzt, als ich meinen ersten Freund hatte und habe mir da tatsächlich auch die Pille verschreiben lassen, sogar auf Anraten meines Hautarztes. Das aber in erster Linie auch nur, weil ich ganz schlimme Hautunreinheiten hatte. Wurdet ihr als Mädchen regelrecht von euren Eltern dazu gedrängt, zum Frauenarzt zu gehen, als ihr euren ersten Freund hattet? Findet ihr es gut, wenn die Eltern da so einen Anstoß geben?
Ich wurde auch nicht zu diesem Gang gedrängt. Nachdem ich dann irgendwann meine Periode bekommen habe und diese jedes mal mit schlimmen Unterleibsschmerzen, Übelkeit und Erbrechen abliefen, bin ich dann auch zum Frauenarzt gegangen. Dieser verschrieb mir auch eine Pille, die eben die Schmerzen lindern sollten. Auch ein Schmerzmittel habe ich verschrieben bekommen. Das war auch alles lange bevor ich einen ersten Freund hatte.
Einerseits verstehe ich die Eltern schon, die ihre Töchter überreden wollen zum Frauenarzt zu gehen, wenn diese einen Freund haben. Aber ich denke auch, dass man so viel Vertrauen zum Kind haben sollte, dass es sich selbst meldet, wenn es einen Termin machen möchte.
Glücklicherweise war meine Regel immer unspektakulär, sodass ich tatsächlich erst zum Frauenarzt musste, als mein erster Freund anstand, mit allem, was dazu gehörte. Ich weiß noch, dass meine Mutter mich damals kritisch ins Auge gefasst und sich erkundigt hat, ob ich auch sicher weiß, wo die Kinder herkommen. Aber gedrängt hat mich niemals jemand. Ich war auch zugegebenermaßen schon 18 Jahre alt und kein völliger Depp.
Was die Wahl des Frauenarztes und der geeigneten Verhütungsmittel anging, habe ich mich damals mit meinen Freundinnen ausgetauscht und auf diese Art im Voraus informiert. Das war noch in der Ära vor dem Internet, aber nichtsdestotrotz eine erfolgreiche Strategie.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob es gerade bei pubertären Teenagern eine empfehlenswerte Strategie ist, sie gerade in diesem intimen und privaten Aspekt der Gesundheit zu irgend etwas zu drängen. Im Idealfall sollte man zu seinen Kindern zumindest ein passables Verhältnis pflegen, damit sie sich bei solchen Fragen freiwillig an ihre Eltern wenden.
Meine Mutter hat mich da regelrecht hingeschleift. Sie ist mitgegangen, sogar mit ins Arztzimmer und hat dann auch besprochen, dass ich die Pille brauche. Informiert wurde ich darüber auch nicht richtig. Unangenehm war das auf jeden Fall und bereit war ich da auch noch nicht dafür. Vor allem wusste ich nicht, was auf mich zukommt, wie das abläuft und ob es wehtut. Kein Wort vorher darüber, was da passieren wird, obwohl ich gefragt habe.
Bei meiner Tochter werde ich das definitiv nicht so machen. Meine Kinder werden vorher aufgeklärt, was wichtig ist, wenn das alles losgeht und auch was einen als Frau so alles erwartet und was man dann machen kann. Ich meine meine Mutter hat noch nicht mal mit mir über die Periode gesprochen. Das war vielleicht da auch noch nicht so die Generation dafür.
Meine Tochter bekommt auf jeden Fall alles erklärt und darf auch Fragen stellen, die ich beantworte. Auch jetzt beantworte ich ihre Fragen, ebenso wie die von meinem Sohn und das ohne Scheu. Sie sollen ja keine Angst vor dem Thema bekommen. Natürlich werde ich ihr auch beistehen, wenn sie die Pille will, aber dann soll sie auch zu einem Arzt gehen, der sie darüber gut aufklärt.
Es ist die Frage, was "drängen" heißt und wie alt die Tochter ist. Ich würde mich als Mutter auf jeden Fall informieren, ob es einen Arzt oder eine Ärztin in der Nähe gibt, die spezielle Teenagerberatungen anbietet. Ich habe nur Söhne und hatte dementsprechend das Problem nicht. Irgendeine damals neue U-Vorsorgeuntersuchung gab es, die so eine Art Jugendsprechstunde beim Kinderarzt war. Ich weiß aber nicht, worüber da gesprochen wurde, weil ich nicht dabei war. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Kinder eh alles wissen, weil sie in der Schule quasi jährlich neu aufgeklärt wurden. Nur über Aids habe ich mit ihnen speziell geredet. Aber darüber waren sie auch schon gut informiert.
Ich bin gar nicht aufgeklärt worden. Als ich meine erste Periode mit vierzehn bekam, hat mir meine Mutter nur verschämt eine Packung Binden in die Hand gedrückt und irgendwas in der Art gesagt, dass ich jetzt Kinder bekommen könnte. Das kam mir alles irgendwie merkwürdig, wieso ich jetzt ein Kind bekommen sollte. So nach und nach wurden mir die Dinge dann klar, weil eine Freundin von mir die Bravo zu Hause hatte. In der Schule wurden wir auch nicht aufgeklärt.
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