Kind übernimmt Meinung der Freundin - für euch okay?

vom 29.10.2021, 07:45 Uhr

Sicherlich sind Freundschaften auch immer so, dass man sich austauscht und über Dinge redet. Es geht mir weniger darum, wenn man über etwas redet und dann erkennt, dass man selber nicht der richtigen Meinung war, sondern wenn man einfach eine Meinung übernimmt. Mir ist das bei meiner Tochter aufgefallen. Wir haben immer gelacht, wenn sie etwas aus unserer Sicht lustiges gesagt hat. Natürlich haben wir auch gesagt, dass wir das lustig fanden und das so und so ist. Sie hatte damit nie ein Problem, hat dann auch selber gelacht. Es geht also nicht um auslachen, sondern eher ein etwas intensiveres schmunzeln.

Nun hat sie vor ein paar Wochen damit angefangen, das zu kritisieren. Das fanden wir auch okay, wenn sie das nicht will und das als unangenehm empfindet, dann ist diese Grenze meiner Meinung nach vollkommen okay und einzuhalten. Nachgefragt hieß es dann, dass Freundin XY so etwas gar nicht mag und sie es nun auch nicht mehr mag. Sie ist noch klein und da ist das Ganze natürlich noch intensiver, dass die Meinungen einfach übernommen werden. Wie geht man damit dann aber um, wenn irgendein Mist übernommen wird oder wenn es bei größeren Kindern dann auch in eine gefährliche Richtung geht? Sollte man die Meinung auch immer akzeptieren oder darüber reden?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Darüber Reden und Akzeptieren ist ja kein Widerspruch. Du machst oft Widersprüche auf, wo keine sind. Man darf doch als Eltern und Kind unterschiedlicher Meinung sein. Mir ist die Frage zu unkonkret. Dass auch ein kleines Kind ernst genommen werden möchte und es nicht mag, dass man über gewisse Dinge (dazu müsste man wissen, welche) "intensiver schmunzelt", ist doch klar und das sollte man akzeptieren. Auch ist nicht klar, was genau die Freundin für eine Meinung zu welchem Thema genau hat.

Irgendwann kommt man mit seiner Meinung eh nicht gegen die Meinung der Kinder an. Dann ist es wichtig, seine Meinung begründen zu können. Damit kann man schon im Kindergartenalter anfangen. Andererseits kann das Diskutieren auch übertrieben werden. Wenn das Kindergartenkind im Winter mit Lackschühchen den langen Fußweg in den Kindergarten antreten will, dann reicht ein kurzer Satz, dass die Füße abfrieren und die diktatorische Anweisung, Winterschuhe anzuziehen. Da muss man nicht lange diskutieren und im Internet Bilder von Frostbeulen und abgestorbenen Zehen heraussuchen.

Irgendwann hat man als Eltern nur noch die Chance, seine Meinung zu begründen und dann aber schweren Herzens hinnehmen zu müssen, dass der Sohn bei Freunden Haschisch raucht, mit allen Gefahren einer Psychose. Auch einer Vierzehnjährigen kann man sagen, dass man der Meinung ist, dass sie nicht mit ihrem in meinen Augen unmöglichen Freund schlafen soll, und wenn, dann doch bitte mit Verhütung. Aber man kann trotzdem nicht verhindern, dass sie die Meinung ihres Freundes übernimmt und dann irgendwann ungewollt schwanger wird.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich weiß echt nicht, was man zu deinen Beiträgen sagen soll. So viel Unwissenheit und irgendwelche Annahmen ohne jede Substanz plus Meinungswechsel auf einem Haufen tun echt schon weh. Oh Wunder, deine Tochter mag es nicht, wenn gelacht oder breit gegrinst wird, wenn sie sich ungeschickt ausdrückt oder sie etwas Falsches sagt.

Du forderst doch immer von allen anderen Empathie und sagst, dass deine Eltern dich klein gemacht haben und du lange gebraucht hast, deine Schüchternheit zu überwinden. Dann denk mal kurz nach, falls das nicht zu anstrengend ist, was du mit deiner Tochter machst. Was glaubst du denn, wie die sich fühlt? Ein wertschätzender Umgang, der die stark und selbstbewusst macht, sieht anders aus. Stattdessen lässt du dich freundlicherweise dazu herab, dem Kind zu erklären, dass es so ungeschickt oder unwissend ist, dass man nur lachen kann. Denn was glaubst du denn bitte, was das bei einem Kindergartenkind ankommt?

Und den nächsten Klopper schiebst du gleich nach. Als deine Tochter vermeintlich allein auf den Dreh gekommen ist, das nicht zu mögen, hast du das großmütig akzeptiert. Nachdem raus ist, dass eine Freundin gesagt hat, dass sie das nicht mag, plappert sie nur etwas nach? :wall: Du kommst erst gar nicht auf den Gedanken, dass euer Verhalten eurem Kind sehr unangenehm ist und die sich erst durch den Rückhalt der Freundin getraut hat, etwas zu euch zu sagen.

Du jammerst, dass deine Eltern dich kleingehalten haben, aber was machst du denn bitte mit deiner Tochter? Du solltest es besser wissen, du solltest das Gefühl kennen. Und statt es besser zu machen, gibst du deinem Kind das Gefühl, dass seine Meinung und seine Gefühle nicht zählen. :uebel:

Dazu kommt mal wieder das grandiose Unwissen. Du behauptest also, dass deine Tochter Meinungen übernimmt, weil sie so klein ist? Du hast aber schon gehört, dass es die Pubertät gibt? Zur Persönlichkeitsentwicklung auf dem Weg vom Kind zum jungen Erwachsenen gehört, komplett in den Normen, Werten und Meinungen des Freundeskreises aufzugehen und alles zu übernehmen. Viel Spaß damit!

Was man damit macht? Man sitzt es aus. Man hofft, dass die gelebten Normen und Werte, die das Kind seit seiner Geburt als Normalität kennengelernt hat, sich am Ende wieder durchsetzen. Man diskutiert und wird feststellen, wenn man seine Kinder gestärkt in die Welt geschickt hat, dass manche Ansichten zwar anders, aber nicht schlechter sind.

Verbieten bringt jedenfalls nichts. Das macht es nur interessanter und weckt den unerbittlichen Widerstand. Manche Erfahrungen muss Kind eben machen. Und zu sagen, dass man es gesagt hat, bringt am Ende auch nichts. Da fängt man auf, staubt ab und schickt den Nachwuchs zum nächsten Versuch los.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich halte es normal, wenn Kinder "familienfremde" Meinungen aufnehmen. Der Thread ist nun etwas schwammig formuliert und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich vielleicht am Thema vorbei schreibe, aber so kommt es doch auch vor, dass Kinder sich für Vegetarismus oder Veganismus interessieren, obwohl sie aus einer Fleischesser-Familie kommen, bei denen eventuell auch Metzger oder andere Berufe vertreten sind.

Eigentlich halte ich es auch für wichtig, dass ein Kind nicht nur die Meinungen der Eltern annimmt. Das ist wichtig für die Entwicklung und ein Kind muss sich geliebt fühlen, auch wenn es nicht den Erwartungen der Eltern entspricht. Manchmal kann man wohl auch etwas von den Kleinen lernen oder einfach durch Kinder in eine andere Richtung denken. Davon sollte man sich nicht verschließen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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