Polizei - Schikane oder Hilfe?
Also die Strafe von einem Mörder wird nicht gemindert, wenn er ansonsten ein netter Kerl ist. Um das mal im extremen Sinne auszudrücken. Ich persönlich denke, dass die Polizisten einfach Zeit totschlagen wollte, indem sie einen Komplettcheck machen. Sie schlagen da zwei Fliegen mit einer Klappe, weil sie dadurch bei einem gefunden Problem auch noch abkassieren können.
Von Schikane kann man im weitesten Sinne eigentlich auch reden, weil dem Autofahrer alle diese Dinge sicherlich ziemlich unangenehm waren und er sich auch wie ein kleiner Schuljunge, der seiner Lehrerin gehorchen muss, vorgekommen ist. Deshalb würde ich auch eigentlich beide Thesen in Erwägung ziehen und eine dritte dazufügen; nämlich Zeit Tod zu schlagen.
Wie sicherlich schonmal jeder erlebt hat, gibt es solche und solche Polizisten. Die einen wirken gleich allergisch auf irgendwelche Rückmeldungen und fühlen sich verletzt, sodass sie in Richtung Schikane agieren. Die anderen wiederum sind eher gutmütig und drücken mal hier und mal dort paar Augen zu. Ich könnte jetzt etliche Berichte darüber schreiben, was mir schonmal passiert. Da ich ziemlich viel mit dem Auto unterwegs bin und vor allem auch im Ausland, erlebt man Dinge, die man eigentlich nur im Fernsehen sieht und sich darüber halbtot lacht.
So zum Beispiel in Serbien: Vor ungefähr einem Jahr waren wir auf dem Weg in den Süden, natürlich TOP motiviert, schlussendlich haben uns die Ferienorte und unser Urlaub erwartet. Plötzlich werden wir mitten auf der Autobahn angehalten. Ich muss sagen, dass ich selbst gefahren bin und keineswegs mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Nach dem Wunsch der Polizisten eben auf dem Pannenstreifen angehalten, kommen die Polizisten gemütlich zu uns, verlangen unsere Reisepässe, Führerschein, Versicherungsbescheinigung des Autos und den Zulassungsschein. Später wurden wir aufgefordert, alle auszusteigen, jedes Staubkorn im Auto wurde untersucht und umgewirbelt. Nach knapp einer Stunde kamen sie auf die Idee, dass sie uns nach dem Warndreieck, Feuerlöscher, Zugseil und Erstehilfekoffer fragen. Natürlich vorher alles bedacht und up-to-date gehalten, konnten wir blitzschnell alles vorweisen.
Alles wurde genauestens kontrolliert, ob der Feuerlöscher bereits gewartet worden ist, ob im Erstehilfekoffer alles vorhanden war, schlussendlich wollten sie unser Warndreieck aufstellen, konnten sie aber nicht, was ich ziemlich amüsant fand. Danach wollten sie uns einen Strafzettel andrehen, weil unser Warndreieck nicht denn Sinn und Zweck des ganzen erfüllt hätte. Nach minutenlanger Diskussion durfte ich endlich mal vorzeigen, wie man ein Warndreieck aufstellt. Nachdem auch dieser Versuch gescheitert war, haben sie Reifen kontrolliert, ob sie noch nicht abgefahren sind. Schlussendlich kamen sie zum Entschluss, nachdem wir 2 Stunden in der Hitze stehen mussten, dass sie pro Person 5€ verlangen, damit sie am Abend essen gehen können. Nach einem hin und her durften wir endlich weiterfahren. Soviel dazu...
In Österreich hingegen muss ich sagen, dass man mit den Polizisten richtig umgehen soll, ansonsten werden sie ziemlich "rasch" ar*chig.
Letztens waren wir auf Promotiontour und haben Punschkrapfen ausgeteilt, an die Kunden des Unternehmens. Unser Ziel war ein Rathaus in einer kleineren Stadt, wo allerdings keine Parkplätze frei waren. Hinter dem Rathaus war eine kleine Kirche mit einem Vorplatz, gleich gegenüber eine Polizeibehörde. Wir haben dann beschlossen, uns einfach auf den Vorplatz zu stellen, wo eigentlich nicht mal Fahrräder fahren dürfen, geschweige denn abgestellt, haben den Polizisten Punschkrapfen vorbeigefragt und nett lächelnd gefragt, ob wir da stehen dürfen. Natürlich absolut kein Problem, sie waren mit Rum-Punschkrapfen besorgt, wer tut nicht alles dafür.
Ich denke auch nicht, dass die Polizisten ihn das haben machen lassen, weil sie ihm die Strafe sonst komplett erlassen hätten. Ich denke nicht, dass es wie in der Schule ist, wo man die Hausaufgaben vergessen hat und dann aber mündlich erzählen konnte, was die Lösung der Aufgabe ist und man, wenn es richtig war, dann keine Verwarnung oder Strafaufgabe bekommen hat. Ich denke auch, dass sie es eher gemacht haben, weil er vielleicht (wie hier schon vermutet wurde) besonders frech war oder in einer anderen Art und Weise auffällig gewesen ist. Wenn er das entsprechend Equipment nicht dabei gehabt hätte, hätte er vielleicht noch mehr zahlen müssen oder eine noch härte Strafe bekommen.
Allerdings würde ich nicht immer gleich davon ausgehen, dass die Polizei nur darauf aus ist, dass sie anderen Leuten das Leben möglichst schwer macht. Sicher sind auch Polizisten nur Menschen, die mal einen schlechten Tag haben können und sich dann unbewusster Weise auch mal etwas daneben benehmen (auch, wenn das nicht vorkommen sollte). Aber im Allgemeinen machen sie auch nur ihren Job und auch die Kontrolle, ob ein Autofahrer das entsprechende Equipment dabei hat und auch in der Lage ist dieses korrekt einzusetzen gehört zu ihren Aufgaben. Also: nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen, vor allem nicht, wenn man nur die halbe Situation kennt.
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