Wohnungssuche mit Hund in manchen Gegenden unmöglich
Eine Freundin von mir wohnt ein paar Kilometer weg von mir und sie sucht mit ihrem Hund ein neues zu hause. Sie braucht nur eine kleinere Wohnung. Der Hund ist auch recht klein und unheimlich lieb. In den Anzeigen auf dem Wohnungsmarkt steht aber oft drin, dass keine Haustiere erwünscht sind.
Nun hat meine Freundin gehört, dass kleine Hunde und Katzen eigentlich nicht genehmigt werden müssen. Aber das hat der Mieterverein nur belächelt und gemeint, dass es doch noch Gesetze gibt, die man auch als Mieter einhalten muss und ein Vermieter kann durchaus bestimmen, ob Katzen oder Hunde gehalten werden.
Ist es denn wirklich in manchen Gegenden nahezu unmöglich eine Wohnung zu bekommen, wenn man sich nicht von seinem Hund trennen will? Ist es bei euch ähnlich? Wie lange musstet ihr mit Hund eine Wohnung suchen und wann war es endlich erfolgreich?
Ich glaube, dass nur Kleintiere nicht zustimmungspflichtig sind, also Kaninchen oder Hamster. Katzen und Hunde muss der Vermieter erlauben. Das finde ich auch richtig so, Hunde können nun mal andere belästigen und da, wo das nicht gewünscht ist, sind die Tiere eben nicht gestattet. Ich würde auch als Vermieter keinen Hund in der Wohnung wollen.
Wohnungssuche mit Hunden und Katzen kann extrem anstrengend sein, weil man zwar inzwischen soweit ist, dass man den Wunsch nach einem Nicht-Kleintier recht gut durchsetzen kann, wenn der Vermieter keine wirklich guten Gründe für ein Verbot hat, aber erst einmal in eine Wohnung zu kommen, wenn man schon einen Hund oder eine Katze hat, wird dafür immer schwieriger. Ich finde die Tierfeindlichkeit der Vermieter eine Sauerei, aber man will ja auch immer Öfter keine Kinder in den Wohnungen, weil sie laut sein könnten.
Ich stehe momentan vor einem ähnlichen Problem mit zwei Katzen und einem Hund. Bei den meisten sind schon die Katzen ein Ausschlussgrund. Die anderen erlauben einen kleinen Hund, wenden sich aber sofort ab, wenn sie erkennen, dass es sich um einen sogenannten "Kampfhund" handelt. Da hilft nur Ausdauer. Irgendwann wird sich schon ein schönes Heim finden.
Die rechtliche Lage für Mieter und die Situation für Wohnungssuchende sind einfach zwei Situationen, die man nicht vergleichen kann. Generell wird auch vom BGH die Haltung einer Katze oder eines Hundes als vertragsgemäßer Gebrauch einer Mietsache angesehen. Aber ein Vermieter ist immer noch frei in seiner Entscheidung, an wen er vermietet.
Wer bereits eine Wohnung hat, der hat gute Karten, wenn er sich einen Hund oder eine Katze anschaffen möchte. Denn diesen Wunsch darf der Vermieter nur ablehnen, wenn er er nachvollziehbare Gründe angeben kann, warum das nicht gehen soll.
Das Finden einer Wohnung ist viel schwerer. Denn besonders in Gegenden mit wenigen bezahlbaren Wohnungen findet sich immer ein Interessent ohne Haustiere. Meist wird man fündig, wenn man in einem höheren Preissegment sucht. ich wohne jetzt zum ersten mal in einer günstigen Wohnung. Vorher musste ich immer auf teurere Angebote ausweichen, das klappte allerdings sehr gut.
Wer dran bleibt, findet auch eine tolle Wohnung. Ich hatte schon Vermieter, die haben explizit nur an Mieter mit Kindern und/oder Haustieren vermietet. Manchmal findet man solche Angebote. Wobei es auch einfacher ist, mit Hund oder Katze eine schöne Wohnung zu bekommen als mit Kindern. Das muss man leider auch sagen.
Eine Bekannte vor mir hat vor einem Jahr in ihrer Gegend eine neue Wohnung gesucht. Sie wohnte mit ihrem Freund zusammen in dessen Wohnung und einem Hund zusammen. Leider musste das Haus, in dem die Wohnung der beiden gelegen hat, abgerissen werden um eine Fußgängerzone in der Innenstadt zu verbreitern. Es war also keine baufällige Bruchbude oder sowas, falls das jemand denkt. Auf jeden Fall mussten die beiden eine neue Wohnung finden und im Umkreis von 50 km haben die nichts gefunden.
Entweder die Wohnung war nicht Hund-gerecht (also kein Garten beispielsweise oder zu wenig Platz) oder aber es waren keine Hunde gestattet. Im Endeffekt sind die beiden im Haus der Mutter meiner Bekannten zur Miete eingezogen, weil die Mutter selbst mehrere Hunde besitzt und nichts gegen Tiere hat. Sonst hätten die beiden auf der Straße leben müssen oder eben den Hund abgeben müssen, was meine Bekannte nie getan hätte.
Kann dir passieren. In vielen Gegenden ist der Wohnungsmarkt derart angespannt, dass die VermieterInnen sich sehr genau aussuchen können, wer in "ihrer" Wohnung Sauerstoff verbraucht und am Ende noch das Parkett verkratzt oder Löcher in die Wände bohrt. Haustiere sind hier noch eins unter vielen Hindernissen.
Ein "ausländischer" Nachname genügt oft auch schon, damit die Vermieter ein langes Gesicht bekommen. Oder ein oder mehrere Kinder, die spielen oder sonst wie Lärm machen könnten. Im Extremfall sogar der Familienstand: Hetero-Paar unter 45 - die wird doch schwanger, und dann haben wir den Radau!
Ob ich das kacke finde, da Diskriminierung vom Feinsten? Natürlich. Aber so geht es nun mal zu, wenn man den "Markt" sprich Angebot und Nachfrage etwas so Existenzielles wie Obdach regeln lässt.
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