Kind ist ständig krank, noch normal oder Grund zur Sorge?
Eine Bekannte von mir ist Mutter eines Sohnes im Kitaalter. Die Kita hatte er auch schon durch Umzüge und Stress innerhalb der Kitas dreimal gewechselt. Doch auffällig an dem Jungen ist, dass er ständig krank ist und das eigentlich wirklich durchgehend.
Anfänglich hieß es, so sagte sie mir, dass es normal sei, weil Kinder ja immer irgendwo erkältet sind und das sei bei einem Kitawechsel also normal. Allerdings wird ja auch sie dadurch ständig krank und irgendwie glaube ich nicht, dass das ständige erkältet sein normal ist.
Ihr Ex-Freund und Vater des Kindes ist der Ansicht, dass es daran liegt, dass der Junge nach der Kita nur noch zu Hause ist! Das heißt, dass sie mit dem Kind nicht zum Spielplatz geht, weil er zu anstrengend ist, dass er keine Supermärkte & Co besucht. Er geht morgens in die Kita und kommt mittags dann nach Hause, das war es!
Er bat sie, mehr mit dem Jungen unter der Woche zu tun, ehe er ständig am Wochenende ein erkältetes Kind bei sich hat. Doch sie bleibt der Ansicht, dass es an der Kita liegt und sieht keinen Änderungsbedarf. Auch mal zum Arzt zu gehen, kommt für sie als Impfgegnerin, Veganerin und Person, die annimmt, Krebs sei mit Ernährung zu heilen, nicht infrage.
Da ihr Freund schon bei meiner Chefin vorgesprochen hat, interessiert mich dennoch Eure Ansicht im Bezug auf die ständigen Erkältungen. Ist es wirklich normal, dass ein Kind wirklich mindestens einmal im Monat erkältet ist und ist es mit der Kita zu erklären? Oder denkt Ihr, dass es hierfür andere Ursachen geben muss?
Schon vor Corona, als die Kinder noch viel mehr Kontakte in der Familie, in Spiel- und Krabbelgruppen hatten, galt: Im ersten Jahr im Kindergarten sind zehn bis fünfzehn Infekte vollkommen normal. Und die Beschwerden können pro Infekt bis zu einem Monat anhalten. Dass die Kinder im ersten Jahr fast immer krank sind, ist vollkommen normal
Deshalb finde ich es auch immer witzig, wenn Politiker meinen, dass mit Kindergartenplatz beide Eltern arbeiten können. Das funktioniert nur mit Krankentrakt im Hort. Spielplatzbesuche und Einkaufen fördern sicherlich die Entwicklung und das Wohlbefinden, aber das Immunsystem wird davon auch nicht schneller reif und erfahren.
Im zweiten Jahr sind immer noch fünf bis zehn Infektionen zu erwarten. Und bei mehreren Wechseln der Einrichtung gibt es einfach mehr Kontakte zu verschiedenen Erregern in kürzerer Zeit. Das steigert die Zahl. Dazu kommt, dass die Kinder jetzt nach den Kontaktbeschränkungen massiv aufholen. Das heißt, die sind noch seltener gesund. Da muss Herr Papa durch.
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