Meinungen für oder gegen ein Bargeld-Limit
Die EU plant die Einführung eines Bargeld-Limits und somit eine europaweit einheitliche Bargeldobergrenze. Einige Länder in Europa haben ja bereits schon Bargeldzahlungen begrenzt, aber nun soll das einheitlich und verbindlich für alle Mitgliedsstaaten der EU auf 10.000 Euro begrenzt werden.
Als Begründung werden hauptsächlich die Bekämpfung der Korruption, der organisierten Kriminalität und der Schwarzarbeit genannt. Was haltet ihr denn von diesem Vorhaben? Wärt ihr für oder gegen die Einführung eines Bargeld-Limits? Was spricht dafür und was dagegen?
Ich werde kaum jemals in der Verlegenheit sein, 10 000 Euro in bar mit mir herumzutragen, und ich zweifle auch daran, dass Korruption etc. damit bekämpft werden können, dass keine größeren Bargeldmengen mehr in den Umlauf gebracht werden können.
Da gibt es sicher genügend andere Möglichkeiten, zu betrügen, Steuern zu hinterziehen und was es an sinistren Machenschaften sonst noch so gibt. Davon bin ich allerdings nicht betroffen, weil ich viel zu klein und unwichtig bin und gar keine 10 000 Euro in bar zusammenkratzen könnte. Ich halte ein EU-weites Bargeldlimit nicht unbedingt für effizient, aber sollen sie ruhig machen, wenn sie sich etwas davon versprechen.
Ich finde es schon auf eine Weise frech, dass jemand nachweisen muss, woher er/sie die 10.000,- Euro Bargeld hat. Weiß ich denn, ob der Junge seit seiner Kindheit den 5er jede Woche spart und damit dann etwas kaufen möchte wie ein Auto? Das weiß ich doch im Vorfeld nicht und wie soll man darüber auch in irgendeiner Weise noch Nachweise erbringen?
Wenn ich das gesamte Geld zusammenrechnen würde, was ich an Taschengeld, an täglichem Geld und an Gelder übers Wochenende von Verwandten bekommen habe, dann übersteige ich bei Weitem die 10.000,-! Wie soll ich so etwas, wenn ich es noch so herumliegen hätte, nachweisen? Das wird wohl etwas schwierig, wenn die Hälfte derer schon tot ist und man mir immer früher schon sagte, ein Sparbuch lohnt sich nicht, pack es zu Hause bei Seite.
Und auch heute kenne ich Familien, die durchaus jeden Monat von ihrem Lohn und von den Einkäufen das Kleingeld weglegen, aber damit problemlos ihre 10.000,- Euro bei Seite geschafft haben. Ihre Notgroschen, die einfach nicht auf der Bank liegen, weil sie Banken bei höheren Summen einfach nicht vertrauen. Natürlich ist auch auf dem Konto genug Geld, aber eben auch daheim und wie sollen Ottonormalos so etwas beweisen?
Wenn man natürlich einen Turnbeutel mit 300.000 Euro für Gelder nach Syrien usw. findet, dann ist das natürlich ein Grund, stutzig zu werden. Doch jetzt jedem per se negatives zu unterstellen und ihnen eine Beweispflicht anzudichten, was in manchen Fällen einfach schwer ist, finde ich irgendwie auch nicht gut.
Dann müsste man aber erst mal die Strafzinsen der Bank verbieten. Man kann ja bei vielen Banken inzwischen gar keine größeren Summen mehr auf seinem Konto ansparen ohne, dass das Geld immer weniger wird. Ich war schon nahe dran an den 10000 Euro mit Handwerkerrechnungen und wenn ich noch mal etwas größeres plane würde ich das Geld wahrscheinlich nicht auf dem Konto lassen und zuschauen, wie es immer weniger wird.
Aber es wird sicher genug Schlupflöcher geben um diese Geschichte relativ einfach zu umgehen. Dann stellt man halt nicht eine einzige Rechnung aus sondern teilt das Ganze in zwei oder drei auf oder man nimmt einen Vorschuss.
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