Sollte Söder Kanzler werden mit einer Jamaika-Koalition?
Die Wahlniederlage der CDU wird derzeit vor allem Armin Laschet angelastet und es gibt einige, die meinen, Marcus Söder wäre der bessere Kanzlerkandidat der Union gewesen. Das sind aber nur Spekulationen. Nach dem Wahlergebnis vom Sonntag mit einem recht ähnlichen Ergebnis für die Union und SPD sieht es so aus, als ob es eine Regierung mit einer Ampel- oder Jamaika-Koalition geben wird.
Und nun kommen Spekulationen auf, nach denen Marcus Söder statt Armin Laschet die Koalitionsverhandlungen aufnehmen sollte mit der FDP und den Grünen, sodass es doch noch einen Unions-Kanzler geben könnte. Armin Laschet werden in dieser Hinsicht wohl weniger Chancen und Verhandlungsgeschick zugetraut.
Denkt Ihr, Marcus Söder sollte wirklich die Koalitionsverhandlungen für die Union aufnehmen? Traut Ihr ihm zu, damit Erfolg zu haben? Oder sollte der aktuelle CDU-Vorsitzende Armin Laschet dies tun? Oder sollte die CDU als Verlierer gegenüber der SPD keine Verhandlungen führen?
Ich glaube, dies wäre fatal. Zu Recht hat die SPD ja deutlich signalisiert, dass Koalitionsverhandlungen mit der Union ausgeschlossen sind, ich glaube nicht, dass es so gemeint war, dass dies an der Personalie Laschet hängt. Die Haltung ist eher, dass der Bürger nun einmal die Union abgewählt hat und diese klar den Regierungsauftrag verloren hat.
Es kann nicht sein, dass die Union verliert, aber trotzdem durch dubiose Klüngeleien wieder den Kanzler stellt, auf mich würde es wie regelrechter Betrug am Wähler wirken. Es mag rechtlich wohl irgendwie möglich sein, aber moralisch höchst fragwürdig und ich bin sicher, es würde dem ohnehin nur noch rudimentär vorhandenem Vertrauen in die Politik irreparablen Schaden zufügen. Ich meine, dann kann man die Wahlen auch ganz abschaffen, was soll das dann noch.
Wir müssen uns doch einfach mal das mögliche Signal einer Kanzlerschaft der CDU und CSU ansehen. Sie sind die klaren und haushohen Wahlverlierer seit mehren Jahrzehnten haben sie nun das schlechteste Ergebnis erzielt, was sie jemals erzielt haben. Das bedeutet wohl auch im Rückschluss, dass sie deutschlandweit an Zustimmung für die Kanzlerschaft verloren haben, sodass es fatal wäre, wenn jetzt Söder statt Laschet sich aufstellen würde.
Die SPD wurde gewählt und daraus sollte sich der Kanzler ergeben. Nicht, dass mir diese Konstellation besser passen würde, aber sie sind der Wahlsieger, sodass man hier natürlich auch etwas fairer sein sollte. Doch die CDU und CSU denken gar nicht dran und pochen darauf, den Kanzler in ihren Reihen zu haben. Das halte ich für absolut lächerlich und das würde in jedem Fall abgestraft.
Die Jamaika-Koalition soll es ja laut heutigen Medienberichten ohnehin nicht geben, was natürlich die Frage auch im Bezug auf Söder wieder etwas in den Schatten stellen lässt. Sie sind eben die klaren Wahlverlierer und das muss man lernen, zu respektieren. Sie glauben wirklich, dass sie noch ein Anrecht, was sie ja auch haben, auf den Kanzler haben. Statt einfach mal ein wenig Revue passieren zu lassen, was das Wahlergebnis in Wahrheit bedeutet, dass sie verloren haben.
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