Was mit Katze machen, die am liebsten alleine ist?
Ich habe heute mit einer Freundin telefoniert. Diese hat 2 Katzen, die eine scheint eher aktiv zu sein, lässt sich gerne streicheln und sucht die Nähe. Die andere Katze ist eigentlich lieber für sich, geht auch der anderen Katze eher aus dem Weg und möchte ihre Ruhe haben. Zum Streicheln kommt sie nur sehr selten und möchte auch sonst nicht berührt werden. Sie liegt größtenteils umher, körperlich gesehen ist aber alles okay.
Es gibt ja solche eher ruhige Katzen, die eher scheu sind und nicht gerade den Kontakt suchen und brauchen. Was macht man aber mit einer solchen Katze im Alltag? Man kauft sich ja bestimmt keine Katze, damit diese immer in ihren stillen Ecken ist und man sie nur beobachten darf. Merkt man so etwas schon bei Kitten oder entwickelt sich das erst später durch vielleicht auch schlechte Erfahrungen? Kann man da etwas machen oder ist das normal? Ich kenne mich mit Katzen so gar nicht aus.
Ramones, eine Katze ist kein Stofftier und, nur weil man das Tier gekauft hat, ist es nicht verpflichtet, den Vorstellungen seines Besitzers zu entsprechen und zu seiner Bespaßung zu dienen. Im Gegenteil! Du beispielsweise St dann für das Tier verantwortlich und es ist deine Aufgabe, dessen Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn es nicht deinen Vorstellungen entspricht, hast du eben Pech und musst dich arrangieren.
Warum sollte eine Katze, die Menschen nicht super findet und eher einzelgängerisch veranlagt ist, schlechte Erfahrungen gemacht haben? Stell dir vor, auch Tiere haben eigene Persönlichkeiten und nicht selten entwickelt sich die typische Art eines Tieres erst mit der Geschlechtsreife. Da muss Mensch dann eben durch.
Was soll man mit dem Tier schon groß machen? Es ist ja nicht sein Job, so zu sein, wie du es gern hättest, und anders als bei anderen Tieren (oder auch beim menschlichen Nachwuchs) ist es so gut wie unmöglich, Katzen so lange zu triezen, bis sie in Gottes Namen endlich schmusig und anhänglich sind.
Das mag ich an Katzen, und genau das mögen etliche "Hundemenschen" in meinem Bekanntenkreis gerade nicht: Ihnen fehlt das innere Bedürfnis, Teil eines "Rudels" zu sein und es Menschen recht machen zu wollen. Wer damit ein Problem hat, darf sich eben keine Katze zulegen. Ich finde es geradezu gruselig, ausgerechnet von einer Hauskatze zu erwarten, dass man etwas mit ihr "machen kann".
Genügend Haustiere kann man "nur" beobachten, und ich finde es reichlich egozentrisch und kindlich-naiv, von Haustieren quasi eine Gegenleistung in Form von Aufmerksamkeit und Unterhaltung zu erwarten, dass man ihnen die Kacke beseitigt und ihnen Wurmmittel gibt. Das sind keine Menschen, die haben keine Vorstellung davon, etwas "leisten" zu müssen, um versorgt zu werden.
Ich hätte gerne eine Katze, die nur herumliegt und deren Schönheit ich aus der Ferne bewundern darf. Ich liege ja auch gerne nur herum und genieße meine Ruhe. Ich weiß nicht, ob die Katze schon von Geburt an diesen Charakter hat, ich vermute schon. Aber das ist wahrscheinlich schwer zu beurteilen, wenn man das Tier nur kurz beobachten kann. Bei meinen Kindern war der Charakter eigentlich auch schon in den ersten Tagen erkennbar. Das habe ich aber erst später so richtig gecheckt.
Meine Schwägerin hat sich ihre Hunde nach ihrem Charakter ausgesucht. Sie konnte die Welpen eine Zeit lang beobachten und hat nach ihrer Aussage an ihrem Verhalten schon so einiges erkannt, was sich dann auch bewahrheitet hat.
Katzen sind nun einmal sehr eigenwillige Tiere. Wenn die keine Lust auf etwas haben, dann machen sie es auch nicht. Da ich gleich mehrere Katzen aus einem Wurf hatte, wovon jedoch zwei mittlerweile verstorben sind, weiß ich das nur zu gut. Einer der beiden verstorbenen war sehr aktiv und der andere ein kompletter Einzelgänger. Die zwei Überlebenden sind aktiv, schmusig und dennoch sehr unterschiedlich in ihrer Art.
Der eine will beispielsweise am Bauch gekrabbelt werden, der andere nur, wenn er will und wenn nicht, dann knallt er dir recht schnell eine. Der andere springt nirgendwo hoch, während man den anderen überhaupt nicht festhalten kann. Der eine spielt zwischendrin wie ein kleines Raubtier mit Krallen und Beißen, der andere wiederum nur ganz zart, als ob er keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte.
Katzen sind, selbst aus einem Wurf, verdammt unterschiedlich. Eigentlich sagt man auch immer, dass Katzen stets zusammen gehalten werden sollen, aber es gibt eben auch die absoluten Einzelgänger, was deutlich macht, dass man bei Katzen eben nicht so pauschal agieren kann! Hier muss man das Wesen des Tieres wirklich genau studieren, denn es ist nicht immer offenherzig zur Show gestellt.
Und es gibt eben auch die Katzen, welche keine Lust auf kuscheln, schmusen und knutschen haben. Die ziehen sich lieber zurück und die andere Katze im Haushalt ist das Gegenteil. Das passiert natürlich auch und damit muss man leben. Ein Tier ist ja nicht da, um den Besitzer im Prinzip glücklich zu machen, auch wenn diese das ständig anders sehen. So ist das leider und damit muss man als Tierbesitzer halt einfach leben lernen.
Vielleicht verändert sich ihr Verhalten mit dem Alter. Manche Katzen schauen sich auch als Nachzügler ab, was die erste Katze im Haushalt tut, aber darauf sollte man sich jetzt nicht nur verlassen. Es ist halt dann oftmals wie es ist, auch wenn ein Besitzer sich natürlich etwas ganz anderes vorgestellt hat, aber damit lässt sich doch dennoch gut leben. Die Katzen kommen schon, wenn sie was wollen oder eben bleiben sie auf Abstand.
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