Fühlt Ihr Euch im Alter von der Technik abgehängt?
In meiner Familie leben viele ältere Familienmitglieder, die selbsterklärend in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen sind. Vieles war ihrer Meinung nach dort besser und auch die Abhängigkeit zur Technik war natürlich nicht gegeben, was ihnen sehr gut gefallen haben muss.
Allerdings haben die meisten sich auch nie vor der neuen Digitalisierung und der Technik im Allgemeinen verschlossen, aber sie fühlen sich vermehrt abgehängt. Während viele Erfindungen wie die Plattenspieler, das Telefon, das Faxgerät & Co einfach länger standgehalten haben, kommt heute jedes Jahr ein neues Smartphone heraus usw.
Das scheint der Grund zu sein, wieso sich viele Menschen in meiner Familie, aber auch Bekannte in einem höheren Alter einfach abgehängt fühlen. Irgendwie meinen sie auch, dass es den Technikriesen egal ist, ob ältere Damen und Herren überhaupt noch richtig mitkommen, sodass sie sich einfach nicht gut damit fühlen.
Ich selbst muss zugeben, dass ich die Technik nutze, aber nicht mit ihr aufgewachsen bin und die Veränderungen auch sehr schnelllebig finde. Aktuell komme ich zwar mit, aber wie wäre es wohl im Alter? Daher frage ich gerne mal Euch, ob Ihr euch von der Technik abgehängt fühlt oder Sorge habt, dass Ihr irgendwann nicht mehr mitkommen könnt?
Kätzchen14 hat geschrieben:Während viele Erfindungen wie die Plattenspieler, das Telefon, das Faxgerät & Co einfach länger standgehalten haben, kommt heute jedes Jahr ein neues Smartphone heraus usw.
Wahrscheinlich gab es auch jedes Jahr neue Plattenspieler und Faxgeräte und solche Sachen. Es ist ja nicht so, dass diese Sachen nach der Erfindung überhaupt nicht mehr weiter entwickelt wurden.
Tatsächlich habe ich vor Kurzem einen interessanten Artikel darüber gelesen, dass das Smartphone aktuell eher Entwicklungen ausbremst. Ja, es kommt jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt, bei vielen Firmen sind es sogar mehrere. Aber was ist daran wirklich noch richtig innovativ? Bessere Kamera? Mehr Akkuleistung? Neue Trendfarbe? Das einzige, was mir einfällt ist die Rückkehr des Klapphandys bei Samsung, aber selbst die Generation "im Alter" dürfte mit dem auf- und zuklappen eines Smartphones nicht überfordert sein.
Aber nehmen wir mal solche innovativen Ideen wie die Brille von Google. Diese Technik ist bis heute nur für Sehbehinderte relevant, beim Rest der potentiellen Kunden ist sie mit dem "das kann mein Smartphone auch alles" Hinweis durchgefallen. Oder alles, was mit großen Displays zu tun hat. Die Entwicklung wird nicht stark voran getrieben weil vielen potentiellen Kunden inzwischen das kleine Display des Smartphones reicht.
Ich weiß nicht wann "im Alter" anfängt, wahrscheinlich habe ich noch ziemlich viel Zeit bis ich da bin, aber ich selber wüsste nicht, was mich da aktuell überhaupt abhängen könnte. Ich habe nicht das Gefühl, dass es in den letzten Jahren viele wirklich neue Sachen gab. Nur kleinere Verbesserungen bei Altbekanntem.
Kätzchen14 hat geschrieben: Vieles war ihrer Meinung nach dort besser und auch die Abhängigkeit zur Technik war natürlich nicht gegeben, was ihnen sehr gut gefallen haben muss.
Ich kenne keine älteren Leute, die sich nach versifften Telefonzellen, Testbild wegen Störungen in einer spannenden Sendung im einzigen Fernsehsender, den es damals gab, und Diplomarbeiten, die man mit Schreibmaschinen schrieb, zurücksehnt. Ich kann mich noch erinnern, dass ich zum Telefonieren beim Nachbarn klingeln musste, weil wir kein Telefon hatten. Die Jugendzeit ist meistens eine verklärte, schöne Zeit, weil man da die interessantesten Erfahrungen macht, aber nicht wegen der Technik. Das war immer so und wird wahrscheinlich auch immer so sein, völlig unabhängig von der Technik.
Ich finde, dass gerade die Technik älteren Leuten das Leben erleichtert. Viele kommunizieren doch mit ihren Enkeln über Skype oder Zoom. Man muss da nichts großartig konfigurieren. Alles geht praktisch auf Knopfdruck. Ich kenne keine ältere Person, die sich von der Technik abgehängt fühlt. Außer vielleicht meinem Vater, der als Ingenieur sich wahrscheinlich schwer getan hätte, von seinem Konstruktionsbrett auf CAD umzustellen. Gott sei Dank ist er gerade in Rente gegangen, als das aufkam. Auch E-Bikes gefallen doch alten Leuten besser als Fahrräder mit nur einem Gang.
Was hat das in den neunziger Jahren noch gedauert, bis man einen PC hochgefahren hat, falls man denn einen hatte. Das ist doch heute mit einem Knopfdruck erledigt. Gerade für alte Leute ist das alles viel einfacher geworden. In einigen Jahrzehnten werden die dann alten Leute auch nicht jammern, wenn sie selbst fahrende Autos fahren dürfen und ihren Führerschein nicht abgeben müssen, oder dass sie mit ihren Gedanken ihren eingepflanzten Chip bedienen können und die Bilder ihrer Enkel als Hologramm in beliebiger Größe vor sich sehen und gar kein kleines unhandliches Handy mehr brauchen. Ich trauere auch nicht den alten Eisenbahnwaggons mit ihren ekligen Toiletten nach oder dem Waschbrett, als es noch keine Waschmaschinen gab.
Nein, die alten Menschen, die ich kenne, fanden die Technik von früher nicht besser und können ganz gut mit ihrem Laptop umgehen. Es gibt ja auch extra Kurse, zum Beispiel an der Volkshochschule, wo man das lernen kann.
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