Exklusiv Leseprobe zur Diskussion
Zusätzlich zur Leseprobe zu meinem Buch "Mit Mut und Zuversicht", stelle ich euch hier exklusiv eine weitere Leseprobe bereit:
Am frühen Morgen hörte Inaaya ein Zischen, dann ein leises „Umpfh“ und wusste, das konnte nichts Gutes sein: „Mama, Papa, da stimmt etwas nicht!“
Die Stimme Inaayas hallte schrill durch die Holzhütte. Ihre Eltern fuhren von ihren Strohballen hoch. Das Mädchen sah, dass Juuliette, ihre Mutter, sofort hellwach nach einem starken Ast griff, der noch in der letzten Glut des Feuers verweilte. Ihr Vater Liiam rannte hektisch von einer Ecke zur anderen.
‚Er ist so hilflos in seiner Bemühung zu helfen‘, dachte Inaaya.
Ihre Blicke kreuzten sich, ehe sie sich umwenden konnte. ‚Ich habe ihn bestimmt ganz schön verächtlich angestarrt‘, schämte sie sich ein wenig. Doch dann sprang sie auf, rannte zum Ausgang, um zu schauen, was da los war. Sie wollte helfen!
„Inaaya bleib hier“, brüllte ihr Vater, doch sie schlüpfte bereits durch den Vorhang auf den Platz.
Die Hütten des kleinen Ortes waren ringförmig um den Hauptplatz angebracht. Das Lagerfeuer züngelte nur noch leise vor sich hin, doch spendete es genügend Licht, um die Gestalten zu beleuchten, die mit gespannten Bögen durchs Lager schlichen.
„Alarm!“, brüllte Inaaya. „Haut ab ihr Scheißer!“
Sie stürzte auf einen der Angreifer zu. In diesem Moment warf sich jemand von hinten auf sie. Seine Arme hielten sie fest. Beide stürzten. In diesem Moment ging ein Pfeil knapp an ihnen vorbei und Inaaya war für einen Moment dankbar für die Rettung. Gleichzeitig ärgerte sie sich, nicht helfen zu können. ‚Zumindest habe ich einen Angreifer von einer der Wachen abgelenkt‘, dachte sie bei sich und beobachtete zufrieden, wie die Wache den Angreifer mit einem Holzknüppel verdrosch. Als sie ihren Kopf etwas drehen konnte, erkannte sie, dass die dünnen Arme ihres Vaters sie umklammerten.
„Papa!“
Dumpf drang der entrüstete Schrei Inaayas über das Gelände. Sie versuchte, sich hochzustemmen, schaffte es aber nicht.
„Arschloch!“
Liiam lockerte seinen Griff. „Ja, dein Lieblingswort. Du solltest dir mal etwas anderes ausdenken. Das wird langsam langweilig.“
„Ph“, machte Inaaya. Sie kämpfte und trat um sich, bis sie zu erschöpft war, ihren Versuch weiter fortzusetzen sich freizustrampeln. Also ließ sie es.
Schwerfällig hob sie ihren Kopf.
Was sie sah, ließ sie lächeln.
Immer mehr Bewohner rannten aus ihren Hütten. Durch Inaayas Schrei aufgerüttelt, hatten sie alle etwas in der Hand, um ihre Gemeinschaft zu verteidigen. Manch einer kam mit einer verbogenen Mistforke, andere mit einem schmutzigen Besen, ein Weiterer schwang gar nur eine schwere Decke. Doch mit der gelang es ihm, seinen Angreifer zögern zu lassen, sodass er von einem bereits abgebrochenen Besenstiel seines Nachbarn gestoßen zu Boden ging.
...
Über Eure Anregungen und Meinungen würde ich mich wahnsinnig freuen, egal ob in der öffentlichen Diskussion oder per PN.
Ich finde es ziemlich schwierig, so eine kurze Passage zu bewerten, aber zu dem was ich gelesen habe, kann ich dir folgendes sagen: Am Anfang gelingt es dir einen kleinen Spannungsbogen aufzubauen, der dann aber, zumindest für mein Dafürhalten, immer mehr abflacht. Auch die vermeintlichen Angreifer sind mir etwas zu nebulös beschrieben, was einen gewissen Langweilereffekt hat und die Verlagerung des Geschehens auf die Tochter/Vater Dialoge, die finde ich auch nicht besonders gelungen. Aber wie gesagt, meine Bewertung ist jetzt nur auf diese kurze Passage bezogen.
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