Hat Angst schon einmal euer ganzes Leben bestimmt?

vom 13.01.2016, 21:02 Uhr

Es gibt ja viele Phobien und Ängste, die so stark ausgeprägt sind, dass sie das ganze Leben eines Menschen bestimmten. Der Mensch wird ständig mit seinen Ängsten konfrontiert und ist dann auch nicht mehr in der Lage, normal und sorgenfrei zu leben. Die Ängste bestimmen den Alltag, wobei viele Menschen da auch ohne professionelle Hilfe nicht mehr in der Lage sind, diese Ängste zu mildern.

Allerdings kann es ja auch Ängste geben, die nichts mit einer Phobie zu tun haben. Viele Menschen fürchten sich vielleicht von einer bestimmten Person, der sie jedoch nicht aus dem Weg gehen können, wobei das natürlich auch sehr belastend sein kann.

Ich habe auch einige Phobien und Ängste, wobei diese glücklicherweise aber nicht mein ganzes Leben bestimmen. Ich komme gut damit zurecht. Hat Angst schon einmal euer ganzes Leben bestimmt? Um was für eine Angst handelte es sich dabei und wie habt ihr das Problem in den Griff bekommen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte glücklicherweise nie Ängste, die so extrem stark waren, dass sie bei mir den Alltag oder gar mein ganzes bisheriges Leben bestimmt haben. Phobien habe ich keine, von denen ich bisher weiß, aber natürlich habe ich auch Angst vor einigen Dinge. Die Ursachen dafür können vielfältig sind und mir ist schon klar, dass es sich dabei um ganz normale Ängste handelt, die man beispielsweise als Vater eben so haben kann. Aber glücklicherweise bestimmen diese nicht mein Leben, da ich sie als normal und gegeben akzeptiere und als solche, gegen die man in der Regel auch nichts unternehmen kann.

Als ich noch kleiner war habe ich allerdings recht schlimme Höhenangst gehabt, die schlagartig gekommen ist, ohne einen besonderen Auslöser gehabt zu haben. Das hat mich schon sehr gestört, da ich früher schon recht gerne rumgeklettert bin und das nun auf einmal nicht mehr ging, weil mir selbst schwindlig wurde, wenn ich mich nur auf einen Stuhl gestellt habe.

Diese Höhenangst zog sich dann auch mehrere Jahre, bis es mir irgendwann zu blöd geworden ist und ich etwas dagegen unternehmen wollte. Ich bin dann mit meinem Bruder, Freunden oder mit meinem Vater bewusst in Situation gegangen, die bei mir Höhenangst ausgelöst haben. Ich bin dann auf höheren Mauern gelaufen, auf Bäume geklettert und dergleichen, um der Höhenangst eben zu begegnen.

Es hat ungefähr zwei Jahre gedauert, in denen ich mich mal mehr, mal weniger intensiv damit auseinandergesetzt habe. Ich habe dann auch eine Ausbildung zum Dachdecker angefangen und dort innerhalb des ersten viertel Jahres schon keine Probleme mehr gehabt. Später habe ich dann meinen ersten Bungee-Sprung hinter mich gebracht, kurz darauf mit dem Fallschirmspringen angefangen. Heute habe ich absolut keine Höhenangst mehr und bin froh, dass ich dem früh genug entgegengewirkt habe.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hatte noch nie solche Ängste, dass dadurch bedingt das ganze Leben eingeschränkt gewesen wäre. Ich habe eine Weißkittelhypertonie, aber wenn ich nicht gerade im Behandlungszimmer sitze - was bei jungen und gesunden Menschen eher selten vorkommt und höchstens mal zur Kontrolle oder weil man eine AU braucht - merkt man überhaupt nichts davon und schon gar nicht im "ganzen Leben". Eine Weißkittelhypertonie wirkt sich ja nur auf einen sehr kleinen Ausschnitt im Leben aus, aber nicht auf das ganze Leben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Da ich keine Phobien habe, ist es bei mir auch nicht so, dass Angst mein ganzes Leben bestimmt. Wenn es nämlich so weit ist, dass man tagein und tagaus Probleme mit seiner Angst hat, dann ist es definitiv nicht mehr gesund und man hat ein Problem, egal ob es jetzt eine allgemeine Angststörung ist und eine Phobie. Wenn man aber sein ganzes Leben nach der Angst ausrichtet, dann ist es definitiv nicht mehr normal.

Bei mir war es noch nie so, dass die Angst mein ganzes Leben bestimmt hat. Auch ich habe vor einigen Sachen sehr viel Respekt oder eben auch Angst, aber es war noch nie der Fall, dass ich deshalb zum Beispiel nicht mehr das Haus verlassen habe oder nachts nicht schlafen konnte. Leute, die unter diesen Problemen leiden, tun mir wahnsinnig leid und sie haben mein größtes Mitleid. Solche Angststörungen sind oftmals schlimmer als körperliche Erkrankungen und können noch viel mehr Leid verursachen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ja, Angst hat eigentlich mein komplettes Leben bestimmt. Bestimmte Ängste wurden mir als Kind zugefügt und sie begleiten mich bis heute. Dabei geht es nicht um einen Stalker, der mich über eine bestimmte Zeitspanne stalkt, sondern eher um Ängste wie "Bin ich gut genug", "bin ich es wert", "darf ich das überhaupt". Auch das sind Ängste, die man nicht vernachlässigen sollte und die bei mir teilweise in Panik resultierten. Noch heute habe ich Angst vor bestimmten Situationen, auch wenn es deutlich besser geworden ist.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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