Lebensmittel wegen schlechter Erfahrung nicht essen wollen
Ich kann mich noch sehr lebhaft an ein Ereignis aus meiner Kindheit erinnern. Unschuldig und nichtsahnend habe ich in eine Aprikose gebissen, eine ganze natürlich. Was befand sich im Inneren der Aprikose? Richtig, eine kleine Fleischbeilage in Form einer Made.
Ich habe es natürlich sofort ausgespuckt, aber ich fand es so ekelhaft, dass ich bis heute keine Aprikosen mehr esse, vor allem nicht unverarbeitet. In verarbeiteter Form geht es, aber auch da finde ich den Geschmack nicht lecker, weil ich immer wieder an das Ereignis aus meiner Kindheit denken muss. Dabei habe ich sie früher recht gerne gegessen, aber der Geschmack bringt mich jedes Mal wieder zum Würgen.
Gibt es bei euch Lebensmittel, die ihr aufgrund von schlechten Erfahrungen nicht mehr essen? Zum Beispiel, weil sie sehr eklig waren oder es euch danach schlecht ging? Welche Lebensmittel waren das?
Ich denke das kennt jeder ein bisschen. Eine Zeit lang konnte ich keinen Fisch mehr essen, da ich mich davon mal übergeben musste. Dennoch finde ich es wichtig es immer wieder zu versuchen und bisher hat das dann auch immer nach einer Weile wieder geklappt. Ich hatte schon ein paar Mal schlechte Erfahrungen gemacht und wollte dass dann eine Weile nicht essen, aber ich habe mich dann immer wieder bewusst dem Ganzen ausgesetzt, da es eigentlich immer Dinge waren, die ich gerne gegessen habe.
In meiner Kindheit haben mich solche Negativerlebnisse mit Lebensmitteln schon teilweise geprägt. Ich erinnere mich beispielsweise, dass ich jahrelang keine Bifi-Salami mehr gegessen habe, nachdem ich mich einmal auf einer längeren Autofahrt danach übergeben habe - wobei das sicherlich eher an der idiotischen Idee, mir die Zeit mit Lesen zu vertreiben, als an der Wurst gelegen hat. Irgendwann habe ich mich dann wieder an eine Salami getraut, aber fand sie nie wieder so lecker wie vor dem Erlebnis. Ansonsten meide ich bis heute Fencheltee, weil ich diesen immer mit Krankheit und Übelkeit verbinde. Andere Kräutertees kann ich ganz gut trinken, aber bei Fenchel verdirbt mir schon der Geruch alleine Durst und Appetit.
Ich habe zwar auch schon öfters schlechte Erfahrungen mit Lebensmitteln gemacht, aber das hat meine Ernährungsgewohnheiten nicht beeinflusst. Das reicht vom Biss in einen verwurmten Apfel als Kind bis zum verdorbenen Schnitzel letztes Jahr in einer Gaststätte. Trotzdem blieben Äpfel lange Zeit außer Erdbeeren mein Lieblingsobst und Schnitzel esse ich immer noch gerne, würde eines, was merkwürdig schmeckt, aber nicht mehr aus reiner Höflichkeit aufessen.
Bei mir ist es eher umgekehrt. Als Kind haben mir nur sehr wenige Sachen geschmeckt, vor Milch, Fleisch, Gemüse, Käse, Kartoffeln, eigentlich vor fast allem habe ich mich geekelt. Es ist ein Wunder, dass ich nicht verhungert bin. Ich war sehr dünn und meine Mutter hat sich immer sehr viele Sorgen deswegen gemacht. Jetzt esse ich außer Milch, zu stark gesalzenen Speisen und purem Fett so ziemlich alles gerne. Ich finde auch nicht, dass man alles probieren oder weiter essen muss, wie Ramones in ihrem Fischbeispiel schreibt. Es gibt eine so große Auswahl an Lebensmitteln, dass man sich zu nichts zwingen muss.
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