Wie sinnvoll sind regelmäßige Antikörper-Tests?

vom 10.08.2021, 14:51 Uhr

Einige Bekannte von mir, die sind schon zweimal geimpft worden und lassen sich aber trotzdem regelmäßig auf die Anzahl ihrer Antikörper im Blut testen. Zwei von denen haben sich jetzt auch schon die dritte Spritze verpassen lassen, weil den ihr Antikörperwert wohl zu gering sei. Macht es eurer Meinung nach Sinn, sich unabhängig davon ob geimpft oder ungeimpft, sich regelmäßigen Antikörper-Tests zu unterziehen? Macht ihr das oder würdet ihr es tun oder ist das gar nicht notwendig und so wichtig?

Benutzeravatar

» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es gibt doch noch gar keine Empfehlungen für eine dritte Impfung. Wie ist das gelaufen? Irgendwie "unter der Hand"?

Ich dachte eigentlich es sei normal, dass die Zahl der Antikörper abnimmt wenn sich der Körper gerade nicht aktiv mit dem Erreger beschäftigen muss. Die haben doch wie jede normale Zelle nur eine begrenzte Halbwertszeit und werden dann erst wieder in größerem Umfang neu produziert wenn es wieder Kontakt zum Erreger gibt. Oder natürlich zum Impfstoff.

Wenn ich in Biologie nicht komplett verschlafen habe, würden wenige spezifische Antikörper bei einem Test also erst mal nur bedeuten, dass man keinen Kontakt zum Erreger gehabt hat und, dass die Impfung schon eine Weile zurück liegt. Es sei denn natürlich man wurde gerade erst geimpft, dann sind kaum Antikörper wahrscheinlich schon ein schlechtes Zeichen.

Ich kenne in meinem Umfeld Leute, die einen Antikörpertest bekommen haben weil sie infiziert waren und dann über den Test bestimmt werden sollte, wann der beste Zeitpunkt zur Auffrischung der Immunität durch eine Impfdosis ist. Aber ansonsten kenne ich überhaupt niemanden, der so einen Test gemacht hat und so lange es keine Empfehlungen für eine dritte Impfung gibt, finde ich das auch total sinnlos ehrlich gesagt.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich habe noch nie einen Antikörper-Test machen lassen, weil ich bislang dachte, dass die Anzahl der Antikörper allein nicht allzu viel über den Grad der Immunisierung aussagt (es gibt ja auch noch die T-Helferzellen, die ebenfalls viel dazu beitragen). Bislang gehe ich davon aus, dass soweit immun bin, dass mir in Kombination mit den Masken und den übrigen Regeln hoffentlich eine Infektion bzw. ein schwerer Verlauf erspart bleibt.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Wenn ich in Biologie nicht komplett verschlafen habe, würden wenige spezifische Antikörper bei einem Test also erst mal nur bedeuten, dass man keinen Kontakt zum Erreger gehabt hat und, dass die Impfung schon eine Weile zurück liegt.

Das ist soweit die gängige Lehrmeinung. Und unabhängig davon ob die jetzt richtig ist oder nicht, würde ich mich bis zum Beweis des Gegenteils auch erst einmal daran halten. Ist ja nun keine krude Theorie aus der Hinterhofkammer, sondern jahrzehntelang bei anderen Erkrankungen/Impfungen so erforscht und erlernt worden.

Deswegen denke ich auch macht es wenig Sinn regelmäßig die Antikörper zu testen und dann auch noch an Hand des Antikörpertiters eine Auffrischung setzen zu lassen. Es kann ja auch sein, dass trotz niedriger Antikörperwerte eine ausreichende Immunität vorliegt, weil der Körper im Falle einer Infektion über seine T- und B-Zellen einfach ganz schnell neue Antikörper bildet und das eben nicht nur für ein paar Monate, sondern eventuell auch noch nach Jahren, wenn es zu einem Kontakt kommt.

Ich denke Sinn macht es dann, wenn nach einem Kontakt oder einer ähnlich verlaufenen Erkrankung wissen will, ob man da jetzt Covid durchgemacht hat und es an Hand der Antikörper sehen will. Oder im Rahmen von serologischen Studien um mal zu bestimmen, wieviele Menschen jetzt bereits immunisiert sind. Ansonsten macht es aber für den Einzelnen in meinen Augen recht wenig Sinn. Erst Recht, wenn man es quasi blind ohne wirklichen Grund alle paar Wochen macht.

Das mit der dritten Spritze halte ich aber nicht für so unwahrscheinlich. Wir haben ja in Deutschland einen völlig ausgewucherten Datenschutz. So werden zwar nahezu alle Impfungen erfasst und ans RKI gemeldet, mit den Daten arbeiten darf aber scheinbar niemand. So kann ich mir schon vorstellen, dass es völlig banal ausreicht, wenn man sich einfach in einem Impfzentrum einen Termin macht und einfach nicht sagt, dass man schon geimpft ist. Einen Impfausweis hat man nicht oder nimmt eben einfach einen neuen Impfausweis mit und lässt sich da die 3.Impfung einfach als 1.Impfung eintragen. Ich glaube kaum, dass man da wirklich soviel unter der Hand machen muss. Im Moment sind doch alle froh, wenn sie wieder irgendwo eine Impfdosis losgeworden sind.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^