Tierarzt hat auch nach Tod noch Interesse an dem Tier
Wie ich hier bereits vor ein paar Tagen geschrieben habe, musste mein Pferd vor circa zwei Wochen eingeschläfert werden. Ich hatte dementsprechend die letzten Tage viele Bilder bei Whatsapp drin, die mein alter Tierarzt (vor meinem Umzug im Juli) auch gesehen hat, da ein Teil gesehen hat. Gesagt hatte er dazu aber nichts, aber es hat mich auch nicht überrascht. Wieso auch? Wir sind ja auch nicht mehr Kunden.
Jedoch überraschte er mich ein paar Tage später und rief mich am Vormittag an. Er sagte mir, dass er die letzten Tage auf einer Tagung war, aber meine Bilder bei Whatsapp gesehen hätte und fragen möchte, was genau passiert ist und warum wir ihn letztendlich haben einschläfern lassen. Von dem, was ich ihm telefonisch berichten konnte, war er auch der Ansicht, dass es das Beste für das Tier war. Da er ihn sehr lange behandelt hat, hat er gefragt, ob er sich die Bilder aus der Tierklinik noch schicken lassen darf, um sich weiter zu bilden. Durfte er natürlich.
Wie ist es bei euch? Hattet ihr auch schon den Fall, dass ein Tierarzt auch nach dem Tod des Tieres noch Interesse gezeigt hat und bei plötzlichem Versterben noch einmal nachgefragt hat nach der Ursache oder wenn es zum Beispiel vom Notdienst eingeschläfert werden musste? Ich finde das nicht selbstverständlich und es hat mich noch mal darin bestätigt, damals die richtige Wahl für einen empathischen, wundervollen und kompetenten Tierarzt getroffen zu haben.
Ich finde das wirklich nett und dass er daran noch lernen will ist doch auch nicht zu verachten. Bei mir war das nicht so, aber wir waren mit dem Tier auch nicht in der Klinik, sondern ganz normal beim Tierarzt oder der Tierarzt bei uns. Ich finde es aber wirklich schön, wenn man da noch mal nachfragt und letztendlich wirst du dann mit einem neuen Tier vielleicht auch zu ihm gehen, weil er Nähe geschaffen hat. Sich weiterbilden zu wollen ist natürlich auch etwas, was einem letztendlich zu Gute kommt als Nutzer dieses Tierarztes.
Ich dachte zuerst: Wieso, braucht er neue Handschuhe? Aber ich bin in dieser Hinsicht relativ zynisch. Tiermedizin ist bekanntlich nicht nur Kätzchen streicheln und Pfoten verbinden, sondern eben auch eine Wissenschaft, und kontinuierliche Fortbildung und das Sammeln praktischer Erfahrungen unerlässlich, wenn man im Job nicht nur vor sich hin tuckern, sondern inhaltlich vorankommen will.
Von daher finde ich es gar nicht so "wundervoll und empathisch", wenn jemand aus der Tiermedizin wissen will, wie eine Krankheitsgeschichte ausgegangen ist, sondern eher von professionellem Interesse geprägt. Was selbstverständlich auch eine sehr gute Sache ist, wenn dann andere Tiere und ihre HalterInnen von den Ergebnissen und Erfahrungen profitieren. Und natürlich gehört ein gewisses Geschick dazu, diese Nachfragen gerade bei Leuten, die ein Tier verloren haben, taktvoll vorzubringen und nicht plump zuzugeben, dass es hier vor allem um Daten für die Statistik geht.
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