Welchen Sammeltrend gibt es aktuell für Erwachsene?

Als Kind habe ich unglaublich gerne verschiedene Sachen gesammelt, anfangs waren es Diddl-Blätter, später Pokemonkarten. Doch ich finde, sobald man älter wird, lässt diese Sammelleidenschaft bei den meisten Menschen nach und nur noch wenige Erwachsene haben eine Sammlung von irgendetwas. Ich sammle aktuell wieder Kerzen, allerdings werden diese auch benutzt und nicht nur gesammelt, weshalb sie für mich nur halb reinzählen. Ansonsten sammle ich einfach gar nichts, was ich sehr schade finde, da es mir großen Spaß macht.

Was denkt ihr, welcher Sammeltrend bei Erwachsenen gerade angesagt ist? Was sammelt ihr oder die Personen in eurem näheren Umfeld?

Für mich sammle ich eigentlich gar nichts. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was da bei Erwachsenen im Trend liegen sollte. Ich sammle eher Tonies oder solche Sachen für meine Kinder. Die werden natürlich auch genutzt, aber ohne mich wären ja meine Kinder nicht auf die Idee gekommen das haben zu wollen und ich erfreue mich eben an den süßen Figuren und Geschichten oder Liedern. Das hätte ich als Kind auch gerne gehabt. Als Kind habe ich auch Diddl Blätter und Pokemonkarten gesammelt, aber auch nicht mehr, damit war man ja auch schon gut beschäftigt.

Wieso fragst du andere, was gerade im "Trend" ist, und nicht dich selber, was du gerne sammeln würdest oder ob du dem Hobby nicht eigentlich doch entwachsen bist und lieber Kreuzstich sticken / singen lernen / Krippenfiguren schnitzen möchtest? Ich finde "Trends" ausgesprochen wenig hilfreich, wenn es um das Herausfinden individueller Vorlieben geht. Ich bin zeitlebens gefühlt jedes Mal an die Wand gefahren, wenn ich irgendeinem "Trend" gefolgt bin und hatte viel mehr Spaß, wenn ich mir meine Hobbys selber herausgesucht habe, relativ unabhängig davon, was zur jeweiligen Zeit gerade modern war.

Mein Freund sammelt Actionfiguren, und davon abgesehen kann man doch praktisch alles sammeln, von Oldtimern bis Eierbechern, je nach Gusto und Geldbeutel. Ich selber versuche meinen Hamstertrieb im Zaum zu halten und möglichst wenig Kram anzuhäufen, weswegen ich Postkarten sammle. Die nehmen wenig Platz weg und falls ich irgendwann keinen Spaß mehr daran habe, sind sie auch gleich entsorgt, ohne dass ich mühsam versuchen muss, den Kram zu verticken oder was auch immer. Ob ich damit im "Trend" liege, weiß ich allerdings auch nicht.

Ich glaube, dass viele Erwachsene neben der Freude an bestimmten Objekten auch sammeln, um Werte anzulegen. Ein Bekannter von mir sammelt zum Beispiel Armbanduhren, von denen er meint, dass sie im Wert steigen würden. Ein Trend ist ja eher etwas Kurzzeitiges. Daher denke ich, dass es beim Sammeln von Wertgegenständen oder vermeintlichen Wertgegenständen keinen Trend gibt. Beliebt sind immer noch Münzen, vielleicht auch Briefmarken.

Bei Kindern kann man wahrscheinlich eher von Trends sprechen. Meine Kinder haben Magic Cards, Fußballbildchen, Pokemons und Diddl-Produkte gesammelt. Das waren in ihren Augen auch Werte, weil mit ihnen gezockt oder getauscht werden konnte. Fußballbildchen werden wahrscheinlich immer im Trend bleiben, solange Fußball gespielt werden. Überraschungseierfiguren werden auch von Erwachsenen gesammelt. Auch das wird sich wahrscheinlich halten. Einige von ihnen sind sogar sehr wertvoll. Aber einen speziellen Trend bei Erwachsenen sehe ich in meinem Bekanntenkreis nicht.

Ich glaube nicht, dass Erwachsene tendenziell weniger sammeln als Kinder und Jugendliche, aber erwachsene Sammlungen sind eben weniger an Trends und mehr an persönlichen Interessen ausgerichtet. Für Erwachsene spielt der Wert der Sammlung wahrscheinlich auch eine viel größere Rolle als für Kinder, bei denen geht es um den persönlichen Wert von etwas, aber nicht um die Frage, für wie viel Geld man die limitierten Sneaker vielleicht später mal verkaufen kann.

Sneaker sammeln ist schon ein Trend, den ich schon rein aus finanziellen Gründen als erwachsenen Sammeltrend bezeichnen würde. Aber auch so etwas wie Uhren oder Handtaschen sammeln können sich die meisten Menschen erst leisten wenn sie selber ein gewisses Einkommen haben.

Meine eigene Sammelleidenschaft besteht tatsächlich schon seit meiner Kindheit und ich würde das Benutzen der Sammelobjekte jetzt nicht als Ausschlusskriterium sehen. Ich sammle Bücher, aber nur die, die ich lesenswert fand, den Rest gebe ich weiter. Ich wollte schon immer meine eigene Bibliothek haben.

Ansonsten habe ich öfter mal für eine Zeit lang irgendwas gesammelt aber irgendwann war das Ziel dann erreicht und es gab keinen Grund mehr weiter zu sammeln. Ich habe zum Beispiel mal Teedosen von einer bestimmten Marke gesammelt und irgendwann hatte ich dann die meisten Sorten zusammen. Wahrscheinlich würden sich noch irgendwo irgendwelche raren Modelle auftreiben lassen, aber ich habe mehr als genug Dosen um unseren Tee unterzubringen.

Ich persönlich sammle keine Gegenstände und kenne nur wenig Erwachsene, die etwas sammeln. Die wenigen Erwachsenen, die etwas sammeln, folgen jedoch keinesfalls einem Trend, sondern machen das teilweise seit vielen Jahren. Ich glaube auch, dass dieser Sammeltrend nur bei Kindern in der Form existiert. Kinder wollen dazu gehören, und wenn ein paar Kinder anfangen, beispielsweise Diddl-Blätter zu sammeln (was ich in der Grundschule auch sehr gern gemacht habe), wollen auch andere Kinder dem nacheifern, so entwickelt sich dann vermutlich der Trend.

Bei den Erwachsenen, die tatsächlich etwas sammeln, liegt das einzig und allein an ihren persönlichen Vorlieben. So haben meine Großeltern beispielsweise über viele Jahrzehnte hinweg Eulen gesammelt. Sie haben Eulen als Figur aus allen möglichen Materialien wie beispielsweise Stein, Holz oder sogar gehäkelte Eulen. Sie haben einen Wandteppich, eine Tasche, eine Plüscheule und vieles mehr. Als Kind habe ich es geliebt, die Eulen zu zählen, die in den Vitrinen und an der Wand hingen, das waren mehrere hundert Stück.

Inzwischen sammeln sie aber nicht mehr aktiv, da sie der Meinung sind, sie sind zu alt dafür. Nach und nach verschenken sie die Eulen an ihre Kinder, Freunde, Nachbarn und Enkelkinder, da sie inzwischen solche Dinge eher als Ballast empfinden. Das finde ich etwas schade, kann es jedoch nachvollziehen. Sie sind beide schon alt und haben Angst, irgendwann in ein Pflegeheim zu müssen. Da werden sie keinen Platz für die Eulen haben und geben sie deshalb schon jetzt liebevoll weiter.

Eine gute Freundin von mir ist seit der Kindheit ein riesiger Disney-Fan und sammelt deshalb bestimmte Figuren von der Marke Enesco. Allerdings ist ihre Vitrine daheim mittlerweile voll, sodass sie inzwischen nur noch ausgewählte Figuren kauft und teilweise alte Figuren verkauft. Auch diese Freundin macht dies nicht, weil sie einem Trend folgt, sondern weil Disney ihre Leidenschaft ist.

Die dritte erwachsene Person, die ich kenne, sammelt Sammeleditionen von den Leyk-Lichthäusern. Jedes Jahr im Advent dekoriert sie eine Kommode mit ihren Leyk-Lichthäusern, und zu Weihnachten kommt dann immer eine neue Version dazu. Bereits ihre Mutter hat die Häuser gesammelt und die Leidenschaft an ihre Tochter übergeben.

Da ich selbst recht minimalistisch lebe, kann ich mir nicht vorstellen, Dinge zu sammeln - erst recht nicht, wenn ich es nur aufgrund eines Trends machen würde. Früher habe ich Postkarten gesammelt, allerdings war das eher ein Zufall, da ich einfach viele Freunde und Verwandte haben, die viel reisen und mir dementsprechend die Postkarten zugeschickt haben. Es gibt jedoch eine nicht materielle Sache, die ich sammle Aktien zur Altersvorsorge. Vielleicht kann man das ja auch als Trend sehen, denn die private Altersvorsorge ist so wichtig wie nie zuvor.