Welches Studium würde euch reizen, wenn ihr Zeit hättet?
Man kann in jedem Alter studieren, wenn man die Voraussetzungen, wie etwa Abitur, dafür erfüllt. In vielen Städten gibt es zum Beispiel Seniorenstudiengänge für Leute ab 50, die meistens ohne Prüfungen sind. Aber man kann auch in jedem Alter ganz normal studieren. Ich kenne mindestens drei Leute, die im Rentenalter an einem Seniorenstudium teilnehmen. Oft sind es Geisteswissenschaften, wie zum Beispiel Kunstgeschichte oder Philosophie. Der neu eingeschriebene Philosophiestudent ist allerdings ein wenig schockiert, dass er sich auch mit Mathematik beschäftigen muss.
Welches Studium würde euch reizen, wenn ihr viel Zeit hättet? Würdet ihr das Studium aus reiner Wissensgier aufnehmen oder auch aus beruflichen Gründen? Reizen euch eher naturwissenschaftliche Fächer oder die Geisteswissenschaften?
Ich bin ein wenig verwundert, über die Angabe, dass man keine Prüfungen machen muss. Wenn man keine Prüfungen machen muss, dann können es ja eigentlich nur Studiengänge sein, die nicht „wichtig“ sind beziehungsweise von denen die Leute am Ende wahrscheinlich nicht wirklich was haben. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass es gewisse Studiengänge wie Medizin oder Jura ohne Prüfungen geben würde, aber auch bei verschiedenen Stellen die mit einem Lehramt zu tun haben, stelle ich mir das Ganze schwierig vor beziehungsweise ich fände es unverantwortlich, wenn dort jemand ohne eine Prüfung einfach durchkommen würde. Außerdem wäre es gegenüber den jungen Studenten, die genau so viel Zeit und Kraft in das Studium investieren müssen gegenüber unfair.
Ich selbst würde, wenn ich die Möglichkeit, die Zeit und vor allem das Geld (um meinen weiteren Lebensunterhalt und die laufenden Kosten zu bezahlen) wohl Medizin studieren. Ich bin selbst Krankenschwester und könnte mir vorstellen mehr als „nur“ eine Krankenschwester zu sein. Grade, weil man durch seine Ausbildung auch bereits einen kleinen Einblick in die Medizin bekommen hat und somit mit guten Voraussetzungen startet. Ob ich es schaffen würde, vor allem aus gesundheitlichen Gründen mit meiner Epilepsie, ist dann wieder eine andere Frage.
Studieren würde ich am Ende um mich weiter zu bilden und beruflich bessere Chancen zu haben, als ich sie jetzt habe. Dadurch, dass ich auch was meinen Rücken angeht gesundheitlich eingeschränkt bin, werde ich, jedenfalls in der allgemeinen Pflege, nicht arbeiten können bis ich 65 Jahre alt bin. Darum wäre es praktisch sich anders zu orientieren und einen Beruf zu erlernen, den man dann im besten Falle auch bis zur Rente ausüben kann. Der Beruf als Arzt ist sicher geistig anstrengend, stressig und verlangt einem viel ab, aber das ist die Arbeit einer Krankenschwester auch, mit dem Unterschied, dass hier noch eine enorme körperliche Belastung hinzukommt, je nach Fachbereich.
Hufeisen hat geschrieben:Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass es gewisse Studiengänge wie Medizin oder Jura ohne Prüfungen geben würde, aber auch bei verschiedenen Stellen die mit einem Lehramt zu tun haben, stelle ich mir das Ganze schwierig vor beziehungsweise ich fände es unverantwortlich, wenn dort jemand ohne eine Prüfung einfach durchkommen würde.
Was meinst du mit "durchkommen"? Du hast nicht studiert, oder? Die Tatsache, dass du eine Lehrveranstaltung besuchst, bedeutet nicht, dass du automatisch auch eine Prüfung ablegst. Die Prüfung ist unabhängig davon, dafür muss man sich selbständig anmelden. Und wenn man sich nicht anmeldet gibt es keine Prüfung und keinen Schein und keinen Abschluss. So einfach ist das.
Hier bekommt niemand einen Abschluss geschenkt. Wahrscheinlich bekommen die Leute statt dessen eine Anwesenheitsbescheinigung oder irgendwas in der Art. Aber sicher nichts, mit dem sie im Berufsleben etwas anfangen können. Es sei denn ein potentieller Chef ist beeindruckt davon, dass sich jemand in seiner Freizeit aus Spaß an der Freude jahrelang in Juravorlesungen gesetzt hat.
Wenn ich kein berufliches Ziel hätte würde ich mich überhaupt nicht für ein einziges Studienfach entscheiden. Ich fand oft die Veranstaltungen, die "am Rand" stattfinden, für die es keinen Schein gibt und die für keine Prüfung relevant sind, oft besonders spannend. Und die gibt es in vielen Studienfächern. Ich habe am Ende meines Studiums, als ich mehr Zeit hatte, einiges mitgenommen, auch in andere Fächer rein geschaut, und das würde ich einfach weiter machen wollen.
Es gibt mehrere Studiengänge, die mich reizen würden, wenn ich Zeit hätte und das Fach nicht zwingend beruflich verwerten müsste. Mich interessieren beispielsweise Fächer, die mit Geografie und Biologie zu tun haben, aber auch kunst- und kulturbezogene Fachrichtungen. Außerdem könnte ich mich gut in einem sprachbezogenen Studienfach wiederfinden, wie z.B. der Sinologie.
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