Durch Pomodoro-Technik effizienter arbeiten?
Ich habe vor kurzem zum ersten Mal von der so genannten Pomodoro-Technik gehört. Diese Technik soll durch richtiges Zeitmanagement Stress verhindern können. So soll man zum Beispiel die Aufgabe im ersten Schritt schriftlich notieren und dann den Wecker auf 25 Minuten stellen.
Während dieser Zeit soll man dann sehr fokussiert und konzentriert an der Aufgabe arbeiten bis der Wecker klingelt. Wenn der Wecker klingelt, soll man dann eine fünf Minuten Pause einlegen, um dann den Prozess neu zu beginnen. Nach vier Arbeitsintervallen soll man dann eine 25-minütige Pause einlegen.
Ich habe noch nie nach dieser Pomodoro-Technik gearbeitet und kannte diese Technik auch gar nicht bis ich davon gelesen habe. Kennt ihr diese Technik? Habt ihr sie schon angewendet? Wie effizient lässt sich tatsächlich damit arbeiten? Findet ihr 25 Minuten als Zeitintervall ausreichend oder zu kurz?
Ich kenne die Pomodoro Technik. Sie wurde im Rahmen des Ausbilungs- und Personalwesens gelehrt. Angewendet habe ich diese aber beruflich noch nie, aber eine ähnliche Variante nutze ich für mich beim Lernen. Allerdings halte ich mich selbst ganz selten mal nach Zeiten, sondern eher nach Lernabschnitten/Aufgaben etc.
Ich lege dann alles zur Seite, was mich ablenken könnte, und ziehe konzentriert diese eine Sache durch, danach gibt es eine "Belohnung" zum Beispiel in dem ich dann wieder mein Handy raus nehme und ein bisschen "Unnützes" tue.
Nur wenn ich mal meinen Lernblock schlecht einteilen kann in Aufgaben, dann nutze ich die zeitliche Begrenzung, meistens für mich jedoch 45-60 Minuten pro Intervall.
Ich würde 25 Minuten für mich persönlich zu kurz finden und bin der Meinung das sich ein Erwachsener länger konzentrieren können sollte, möchte jedoch den wissenschaftlichen Ansatz der vermutlich hinter den 25 Minuten Intervallen stecke nicht anzweifeln.
Das ist doch ein alter Hut. Ich meine, wann waren Kurzzeitwecker in Form einer Tomate in? Das war vor fast 40 Jahren. Seit ewigen Zeiten hat jedes Betriebssystem einen Pomodoro Timer. Ob die Technik funktioniert, das hängt stark von den Aufgaben ab.
Wenn ich früher mikroskopiert oder kleine Blutbilder im Massen bearbeitet habe, war der Timer Gold wert. Durch die regelmäßigen Pausen sind die Augen weniger ermüdet und die Konzentration hielt länger. Man schaffte dann insgesamt mehr in gleicher Zeit.
Heute kann ich damit nichts mehr anfangen. Nur weil ich 25 Minuten Zeit habe, kann ich nicht automatisch kundengerecht schreiben. Wenn es nicht läuft, benötige ich vorher eine Auszeit. Und wenn es läuft, dann stört die Pause.
Dass man regelmäßig Pausen machen soll, wenn man konzentriert arbeiten muss, ist für mich auch keine weltbewegende Erkenntnis, und die verschiedenen Techniken und Ratgeber zu diesem Thema wollen eben auch vermarktet werden. Daher kommen dann offensichtlich die klingenden Namen und Bezeichnungen, und "Pomodoro-Technik" klingt schon rein sprachlich schöner als "Ich stelle mir den Wecker, um mich an den Schreibtisch zu zwingen", genauso wie "Konmari" elegantere Assoziationen weckt als "Ich schmeiße endlich mal meine ausgeleierten Unterbuxen weg!"
Mir selber bringt das sture Einteilen in Zeitabschnitte wenig für mein Zeitmanagement, weil ich nur selten mit Aufgaben konfrontiert werde, die stundenlange Monotonie mit sich bringen. Ich komme besser damit klar, wenn ich mir Arbeiten kleinschrittig einteile und dann regelmäßig durchwechsle, als wenn ich versuche, mich stundenlang, Pausen oder nicht, auf einen Aspekt zu konzentrieren.
Selbst als ich noch Haus- und Abschlussarbeiten geschrieben habe, habe ich eher auf meinen eigenen Rhythmus gehört - wenn ich gerade einen Lauf hatte, konnte ich stundenlang tippen, aber wenn partout nichts ging, hätten mir 5 Minuten Pause (die mir sowieso viel zu kurz sind. Da kann man ja gerade aufs Klo gehen) sowieso nichts gebracht.
Wenn man einer relativ monotonen Tätigkeit nachgeht, die aus vielen kleinen Abschnitten besteht - sagen wir mal Vokabeln lernen - dann funktioniert das mit den 25 Minuten Abschnitten sicher gut, aber bei allen anderen Tätigkeiten ist die Geschichte mit dem Wecker doch total kontraproduktiv.
Angenommen ich verfasse einen Text. Entweder ich bin dann im Flow und würde von dem Klingeln des Weckers und der verordneten Pause aus meiner Konzentration gerissen werden. Oder mir fällt gerade überhaupt nichts ein. Dann hilft es mir am besten wenn ich mich mit etwas ganz anderem beschäftige und nicht den Bildschirm anstarre und darauf warte, dass dieser Wecker endlich klingelt.
Ich selbst habe an sich zwar in Intervallen gelernt, aber die waren selten auf 25 Minuten begrenzt. Auch die Pausen dazwischen waren selten nur fünf Minuten lang und teilweise habe ich sie sogar ignoriert, wenn ich gerade so richtig schön im Flow gewesen bin.
Ich habe jedoch in der letzten Zeit bemerkt, dass meine Konzentrationsfähigkeit ziemlich abgenommen hat und habe mich auch an die Pomodoro-Technik ran gewagt und während einer Lernphase versucht konsequent 25 Minuten zu arbeiten und immer fünf Minuten zu pausieren. Das hat auch beim Schreiben meines Textes wunderbar funktioniert und ich hatte die Arbeit ziemlich zügig fertig. Ich werde die Methode auf jeden Fall weiterhin verwenden, wenn ich in Phasen niedriger Konzentration bin.
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