Ferienjob vorzeitig abbrechen lassen?

vom 13.07.2021, 19:34 Uhr

Unser Ältester macht zum ersten Mal einen Ferienjob. Natürlich hatte er keinerlei Vorstellung von dem was ihn erwartet. Er wusste lediglich das er in der Küche und im Service in einem Krankenhaus aushelfen soll. Er hat zugesichert für drei Wochen auszuhelfen. Er hilft täglich für 7 Stunden. Da der Krankenstand sehr hoch ist, hat man sich über die Zusage natürlich gefreut.

Er macht die Arbeit jetzt seit zwei Tagen. Schon jetzt macht es ihm keinen Spaß. Er muss die ganze Zeit abwaschen und abtrocknen. Heute hat er mir offenbart, dass er auf keinen Fall die drei Wochen lang dort arbeiten möchte. Ich weiß gar nicht wie ich mich richtig verhalten soll. Würdet ihr ihn vorzeitig abbrechen lassen? Ich habe versucht ihm zu erklären das man mit ihm rechnet. Ich finde schon das man für den Zeitraum mal die Zähne zusammenbeißen kann und es durchziehen muss. Wie würdet ihr euch verhalten?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich würde den Sohn ermutigten, weiterzumachen. Vielleicht kann ja auch mit dem Arbeitgeber mal kurz gesprochen werden, ob es nicht möglich wäre, ein "klein wenig Abwechslung" in die Arbeit einzubringen. Wenn das nicht geht - trotzdem Mut zum Durchhalten machen. Es gibt ja auch ein paar Euro dafür - und nach 3 Wochen ist alles überstanden und der Sohnemann kann stolz sein - aufs Durchhalten und er kann sich was Schönes kaufen oder das Geld sparen. Durchhalten stärkt das Selbstbewusstsein, abbrechen wohl eher nicht (Versager). Und - einfache Arbeiten - gerade wenn sie keinen Spaß machen - lehren - das man fleißig in der Schule sein sollte, damit man nicht sein Leben lang Hilfsarbeiter bleibt. Eine Erfahrung - die sich lohnt.

» pelio » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,15 »


Ich denke dein Sohn ist alt genug um das selber zu entscheiden. Ich finde aber, dass man zu dem was man verspricht auch stehen muss und dass man das auch vermitteln sollte. Küche kann super stressig sein und ist sicherlich kein Spaß, gerade wenn man dann vielleicht auch noch monotone Hilfsarbeiten macht. Allerdings bekommt er ja auch dafür Geld. Er wird nicht viel bekommen und so lernen, dass man ganz schön hart für sein Geld arbeiten muss, wenn man sich nicht anstrengt und das ist eine wichtige Lektion.

Ich würde also darauf bestehen, dass er das weiter macht und ihm auch Extras verwehren. Nach 2 Tagen zu schmeißen ist ja wohl keine Art. Das sind so Dinge, die junge Menschen ja lernen müssen und bei einer Ausbildung oder einer richtigen Arbeit würde sich die Frage ja auch nicht stellen, wenn es sich nur um langweilige Arbeit handelt oder? Er hat sicherlich ein Ziel, was er mit dem Geld machen will und darauf sollte man hinweisen und ihm das Ganze schmackhaft machen.

Ich finde auf jeden Fall, dass es nun wichtig ist seinem Kind zu vermitteln, dass man nicht immer alles hinwerfen kann, das man manche Dinge auch einfach mal durchziehen muss. Im Leben gibt es nicht immer den leichten Weg und was man anfängt, sollte man auch zu Ende bringen, gerade wenn man so sehr gebraucht wird in dem, was man macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Tatsächlich würde ich Deinem Sohn wirklich raten, es weiter zu machen. Er hat jetzt erst einmal einen Ferienjob und ihm stinkt dieser schon gewaltig. Klar, er hat sich nicht die geilste Arbeit ausgesucht, aber auch die gehört zum Leben dazu. Sie ist nur ein Teil dessen, was noch auf ihn zukommt.

Ich würde ihn aus dem Grund einer bevorstehenden Ausbildung in jedem Fall motivieren. Denn er wird spätestens dann merken, egal wie geil er sich den Job ausgemalt hat, dass die Realität eine ganz andere ist. Ob als KFZ-Mechatroniker, Krankenpfleger, Küchenhilfe, Koch & Co – überall muss man in einer Ausbildung als erstes die sogenannte Drecksarbeit erledigen und glaub mal, als gelernte Immobilienkauffrau ( schon Jahre aus dem Beruf raus ) habe ich Dreck gefressen.

Doch auch nach meinem Quereinstieg in den sozialen Bereich war bei mir bei Weitem im Erwachsenenleben nichts lustiges dabei. Auch hier hat man mich richtig bittere Pillen schlucken müssen und nur meinem Selbstvertrauen, meiner lockeren Art und meiner Standhaftigkeit war es zu verdanken, dass dieses Verhalten schnell aufgehört hat. Das kann sich aber auch nicht jeder erlauben, sich mit den Chefs anzulegen, schon gar nicht, wenn man seine Rechte nicht kennt.

Natürlich ist es später als Friseurin oder als Koch nicht in Ordnung, wenn der Schützling das Privatauto reinigen soll usw. Über sowas muss sich Dein Sohn hoffentlich nie Gedanken machen, aber es wird später in der Ausbildung einiges geben, was ihn nerven wird. Da kann er auch nicht einfach so abbrechen.

Deswegen soll er die drei Wochen ruhig als Lerneffekt nehmen, sich das mal angucken und gucken, wie weit er auch damit belastbar ist. Es wird ihn prägen, auch wenn er das jetzt wenig versteht. Doch vielleicht hilft es Dir, ihm mit der Ausbildung zu kommen und ihm da auch zu sagen, dass dort wirklich nicht immer das von ihm verlangt wird, woran er Spaß hat.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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