Kinder und Babys in ihrer Erziehung mit einbeziehen?

vom 14.07.2021, 12:46 Uhr

Einer meiner Cousinen ist jetzt zum dritten Mal Mutter geworden und hat kürzlich irgendwo einige Artikel gelesen, wo es darum ging, dass man Kinder in ihrer eigenen Erziehung mit einbeziehen solle. Sie ist davon weniger begeistert und auch mir entsinnt sich manches nicht.

So wurde unter anderem in dem Artikel darauf hingewiesen, dass man sein Kind ruhig mal fragen solle, ob es die Windeln gewechselt haben möchte, was mir schon total abstrus vorkommt. Gleichzeitig soll man Kinder auch einfach fragen, ob sie gerade jetzt gefüttert werden wollen und schlafen möchten usw.

Es ging in dem Artikel offenbar nur darum, dass man die Kinder ständig als vollwertigen Menschen betrachten soll, was eben auch beinhaltet, dass wir es fragen, was es möchte und möglicherweise nicht möchte. Gleichwohl dies bei Babys in meinen Augen etwas schwierig fallen dürfte, schwören die dortigen Schreiber und Psychologen auf diese Methode.

Für mich ist dies jedoch vollkommener Blödsinn, denn eine Windel muss gewechselt werden und ein Kind muss gefüttert werden, sodass ich im Augenblick den Sinn bei Fragen an Babys nicht verstehe.

Möglicherweise seht Ihr das jedoch ähnlich und fragt Eure Kinder gerne, was sie möchten und nicht? Ist es so, dass man Babys fragen sollte, was sie wollen oder glaubt Ihr auch, dass hier wieder jemand übers Ziel der kindgerechten Erziehung hinausschießt?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Im ersten Moment fand ich das auch Blödsinn, wobei ich mich dann schnell entsinnt habe, dass ich auch irgendwann angefangen habe meine Tochter zu fragen, ob ich ihre Windel machen kann. Das war schon auch eine Frage, bei der die Antwort klar war und mehr für sie ein Hinweis, dass sie sich eben hinlegen soll, aber ich habe die Frage tatsächlich auch gestellt.

Ich würde nun nicht fragen, ob meine Kinder schlafen gehen wollen, denn da kommt mit Sicherheit die Antwort, dass sie noch nicht müde sind, aber an sich kann das sinnvoll sein, wenn das Kind dann eben auch merkt, dass es am nächsten Tag müde ist, da muss aber ein gewisses Verständnis vorhanden sein. Ich glaube man muss auch einfach schauen, was man so für einen kleinen Charakter vor sich hat und wie man da eben darauf eingehen muss oder eingehen sollte, damit das Kind dann am Ende auch ein gutes Gefühl dabei hat.

Erziehung sollte meiner Meinung nach schon so stattfinden, dass das Kind nachvollziehen kann, was warum passiert. Da mal nachzufragen finde ich schon gut. Ich meine so ein Kind muss ja auch reflektieren lernen. Ich würde meinen Kindern aber nie die Freiheiten geben selber zu entscheiden, wann sie ins Bett gehen und so weiter, gewisse Dinge muss man einfach für das Kind übernehmen.

Ich finde es aber durchaus sinnvoll Sachen zu besprechen. Wenn das Kind beispielsweise schmatzt, dann finde ich es okay, wenn man nachfragt, ob es sich selber manchmal von schmatzenden Kindern im Kindergarten gestört fühlt und man das nicht vielleicht lieber sein lassen sollte. Reden ist also wichtig, aber Eltern sind nicht umsonst Eltern und sollten da immer auch die Oberhand haben bei den wichtigen Entscheidungen was die Erziehung angeht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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