Seid ihr eher Sammler oder Wegwerfer?
Es soll angeblich zwei Arten von Menschen geben: einerseits die "Sammler", die sich von Klamotten, Technik etc. nicht oder nur schwer trennen können. Andererseits die "Wegwerfer", die keine Probleme damit haben, Sachen zu entsorgen und abzugeben und dies auch ohne mit der Wimper zu zucken tun.
Wenn ich so meinen Partner und mich anschaue, stelle ich fest, dass wir da eher unterschiedlich sind. Er hat zwar weniger Zeug, wobei er sich aber sehr schwer damit tut, Sachen abzugeben, die er nicht mehr braucht. Mir fällt das dagegen sehr viel leichter und ich sortiere deutlich häufiger aus als er. Wie ist das bei euch? Gehört ihr eher zu den Sammlern oder zu den Wegwerfern? Oder kommt das bei euch immer auf die Situation an und darum, worum es geht?
Bei mir ist das völlig ausgeglichen. Es gibt Dinge, bei denen ich mich schwer tue sie zu entsorgen und andere Dinge, die ich schnell aussortieren kann. Bei meinem Mann ist es so, dass er eher ungern etwas weggibt oder wegwirft und er irgendwie alles noch gebrauchen kann, aber auch nicht bei allen Dingen, sondern nur bei Sachen, die er mag. Ich glaube niemand ist reiner Sammler oder Wegwerfer, da es immer Sachen gibt, die einem mehr am Herzen liegen als andere Sachen.
Ich gehöre auf jeden Fall nicht zu den Menschen, die eine sentimentale Beziehung zu Dingen aufbauen. Die Erinnerungen sind in meinem Kopf und nicht in den Gegenständen. Und ich gehöre auch nicht zur "das könnte man vielleicht irgendwann noch mal irgendwie brauchen" Fraktion. Wenn ich sehe, das etwas nur noch Platz weg nimmt und keine Funktion mehr für mich hat wird es aussortiert.
Ich finde allerdings, dass wir alle viel zu viel wegwerfen. Oft überlegt man sich nicht ob man etwas noch reparieren kann oder ob man einen neuen Besitzer dafür finden könnte, weil einfach wegwerfen mit deutlich weniger Aufwand verbunden ist. Dieser Wegwerfkultur möchte ich schon entgegen wirken.
Dass es diese zwei Arten von Menschen gibt, glaube ich schon auch, und ich bin ganz sicher von der Kategorie Sammler. Eigentlich denke ich, dass die meisten Menschen eher dazugehören, die wenigsten können wirklich konsequent minimalistisch leben und haben keinerlei Bindung oder Gefühl zu ihren Sachen. So rational denken viele nicht. Das Sammeln, Horten, Bewahren und sich Kümmern bezüglich materieller Gegenstände jeder Art liegt uns ja auch sicher so ein bisschen im Blut.
Und für Hunderttausende von Jahren war dieses Verhalten absolut sinnvoll, denn die Menschen hatten nicht soviel und ein wichtiger Gegenstand wie ein Kochtopf oder eine Axt waren entweder rar oder teuer. Nur mittlerweile hat sich unser Lebensstil die letzten Hundert Jahre so drastisch geändert, dass dieses bei vielen Leuten inhärente Verhalten nicht nur nicht mehr so sinnvoll wie früher ist, sondern richtig zum Problem werden kann. Man kann fast alles für wenig Geld an fast jeder Ecke kaufen, wenn es nicht gerade eine Immobilie oder ein Wagen ist.
Das bedeutet erstmal ein bewusstes Umdenken und Neubewerten der alten Situation. In der Generation meiner Eltern oder Großeltern galt noch, dass man eben hat, was man hat, und dass es sinnvoll ist, möglichst viel davon zu reparieren und aufzubewahren. Nur bei dem Konsumaufkommen von heute kann man sich dieses Denken eigentlich kaum noch leisten, wenn die Wohnung oder das Haus nicht aus dem Ruder laufen soll.
Wegwerfer, eindeutig. Ich habe mich zwar nicht mit Haut und Haar dem "Minimalismus" verschrieben, finde aber durchaus, dass zu viel Kram belasten kann. Meine Wohnung bietet nicht allzu viel Stauraum, und ich habe auch keine Lust, mein mickriges Kellerabteil mit Zeug vollzustopfen, das ich vielleicht irgend wann mal brauchen kann.
Ich glaube zwar gern, dass in den mageren Nachkriegsjahren, von denen mein Vater oft erzählt, die Begeisterung etwa über einen neuen Kochtopf groß war, und der Beruf des fahrenden Kesselflickers auch noch existent, aber ich kann mir dennoch nicht vorstellen, etwa eine in Scherben gegangene Tasse wieder zu kleben oder ein Geschirrtuch zu flicken.
Ein Vorteil ist auch, dass mich Fragen wie "Was macht ihr mit leeren Gläsern/Dosen/Chipsrollen?" keine Sekunde belasten, weil die Antwort immer "Recycling" lautet. Ich habe auch jahrelang Verpackungsmaterial gehortet, falls ich es doch mal brauchen können sollte, aber der Fall tritt vielleicht einmal im Jahr ein, und dann findet sich auch dann eine Lösung, wenn gerade keine leergeleckte und ausgespülte Eisdose zur Verfügung steht.
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