Torwartstellung als rettende Maßnahme in Extremsituationen?
Die Torwartstellung dient nicht immer nur dem Vergnügen oder nur dem Fußball, sondern wohl auch als Hilfestellung in verschiedenen Situationen im Leben, beispielsweise auch bei der Schwangerschaftsgymnastik. Doch kann diese Stellung auch Leben retten, beispielsweise wenn man in Extremsituationen wie Anfällen oder Krankheiten sowie Unfällen Atemnot hat? Diese kann auch bei COPD auftreten.
Es gibt sicherlich viele Haltungen, die helfend und hilfreich sein können. Allerdings würde ich mich nun nicht auf so eine Torwartstellung verlassen. COPD ist ja keine einfache Erkrankung und sicherlich kann die richtige Körperhaltung vielleicht etwas Linderung geben, aber die Erkrankung hat man ja dennoch und das ist auch alles nicht so leicht. Man kann das also nicht als Alleinmittel einsetzen.
Was zum Teufel ist die Torwartstellung? Gleich mal recherchieren. Ach so, man beugt sich vor und stützt die Hände auf die Knie wie der Keeper vor dem Elfmeter. Na, ich weiß ja nicht, ob das in "Extremsituationen" hilft. So stehe ich oft genug schon da, wenn ich die Einkäufe in den dritten Stock hochgetragen habe. Ich sollte unbedingt mehr Sport machen.
Ich möchte mich natürlich nicht über Menschen mit Lungenkrankheiten lustig machen. Im Gegenteil, ich halte es für höchst sinnvoll, unterschiedliche Techniken und Hilfsmittel im Umgang mit Atemproblemen zu lernen, wenn man chronisch damit zu kämpfen hat. Und bestimmt hilft diese Haltung, wieder zu Atem zu kommen, weswegen die meisten Menschen, wenn sie außer Puste sind, diese ganz instinktiv einnehmen.
Aber wenn wirklich "rettende Maßnahmen" nötig sind, heißt das für mich: Da steht jemand mit einem Bein vor seinem Schöpfer. Und da sind wohl extremere Maßnahmen und Rettungsaktionen nötig als ein wohlwollendes: "Was liegst du da auf dem Boden herum? Steh auf, beug dich mal vor und atme tief durch, dann kann dich der Sensenmann nicht holen! "
Gerbera hat geschrieben:Was zum Teufel ist die Torwartstellung?
Zum Glück bin ich nicht der einzige, der sich genau das gedacht hat. Ich hab davon auch noch nie gehört und kam mir gleich etwas doof vor, dass hier so selbstverständlich darauf geantwortet wird ohne dass irgendwer diese Stellung auch nur mal kurz erklärt. Aber es kommt ja öfter vor, dass ich von scheinbar selbstverständlichen Sachen mal wieder noch nie etwas gehört habe.
Aber jetzt wo ich weiß, was diese Stellung ist, finde ich da jetzt nichts wirklich besonderes daran. Die Stellung nimmt man doch völlig automatisch ein, wenn man aus welchen Gründen auch immer außer Puste und kurzatmig ist. Von daher glaube ich jetzt nicht, dass man jemanden darüber aufklären muss, dass ihm das helfen kann.
Da bringt es denke ich gerade bei COPD doch noch einmal mehr, über den entsprechenden Gebrauch und das Mitführen diverser Sprays aufzuklären, wo die betroffenen instinktiv nicht wissen, wieviel Hübe sie wann nehmen müssen.
Klehmchen, bei einem Asthmaanall nehme ich diese Stellung ebenso wenig instinktiv ein wie den Kutschersitz. Man kommt auch nicht unbedingt auf die Idee, die Lippenbremse zu nutzen, wenn die Luft fehlt.
Ich weiß nun nicht, wie sich Atemnot bei Copd anfühlt, aber bei Asthma fühlt es sich definitiv nicht nach aus der Puste an. Wenn ich nach einem Sprint pumpe wie ein Maikäfer ist das ein ganz anderes Gefühl und ein ganz anderer Mechanismus als bei einem Asthmaanfall. Denn in dem einen Fall kann ich atmen, auch wenn die Mengen gefühlt nicht unbedingt reichen. Im anderen Fall kann ich nicht einatmen und man versucht ohne Erklärung oder Anleitung panisch Luft zu bekommen, obwohl das nicht geht, weil man aufgrund der Verengung der Atemwege nicht ausatmen kann.
Und da nützen Notfallsprays in schweren Fällen halt erst mal wenig, weil du die gar nicht weit genug inhalieren kannst. Da bleibt dann nur das schrittweise "Freisprühen". Und da vermindert die richtige Atemtechnik mit der richtigen Haltung definitiv die Überblähung der Lunge. Und wenn man mal wirklich in einen Status asthmaticus rutscht, hilft das sehr, die Zeit zu überstehen. Ich hatte schon Entgleisungen, da kam man auch mit Infusionen erst nach Tagen aus der Atemnot.
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