Sich nach Beleidigung aus Verein zurückziehen?
Ein Bekannter ist im Schützenverein, hat aber vor kurzem eine große Baustelle am Haus gehabt und Zeit für gar nichts mehr gehabt, da er alles in Eigenleistung gemacht hat. Er hat 4 Wochen mit seiner Frau zusammen von morgens bis abends auf dieser Baustelle gearbeitet. Er engagiert sich auch noch viel in einem anderen Verein, bei dem auch immer bei den Arbeitsdiensten dabei ist.
Nun kam es so, dass genau in der Zeit der Baustelle vom Schützenverein die Schießstandreinigung statt fand. Er ist noch nicht so lange dabei und wollte auch eigentlich daran teilnehmen. Da er aber nur diese 4 Wochen Urlaub für die Baustelle am Haus hatte, zählte jeder Tag. So konnte er dann nicht zur Schießstandreinigung gehen. Ihm das tat schon leid, aber es war nicht anders möglich.
Als er dann jetzt wieder zum Verein und schießen ging, stellte sich ihm ein anderes Vereinsmitglied in den Weg. Dieser meinte dann, dass er solche Leute wie meinen Bekannten kennen würde. Diese würden immer nur die Hand aufhalten und nicht da sein, wenn es ums arbeiten ginge. Er hat meinen Bekannten dann als Schmarotzer geschimpft und es war wirklich unter aller Sau.
Mein Bekannter hat sogar noch versucht sich zu rechtfertigen, dass er eben eine Baustelle hatte und sein Haus ausschachten, neu dämmen und Drainagen verlegen musste. Das andere Vereinsmitglied meinte, dass dies doch noch nur eine Ausrede sei und man immer etwas Zeit finden würde.
Mein Bekannter wusste gar nicht recht, wie er weiter auf diese Beleidigung reagieren sollte. Dieses Vereinsmitglied lebt wohl quasi im Schützenverein und schleppt auch an den Wochenende seine ganze Familie dorthin. Es scheint schon irgendwie ein Fanatiker zu sein. Ich weiß, dass mein Bekannter gerne zu diesem Arbeitsdienst gegangen wäre, es aber einfach wegen der Baustelle nicht möglich war.
Wie würdet ihr euch an der Stelle meines Bekannten verhalten? Würdet ihr euch deswegen aus dem Verein zurückziehen oder vielleicht sogar austreten? Oder wäre dieses Mitglied für euch einfach Luft und würdet ihr weiterhin hingehen und ihn ignorieren? Wie geht man am besten mit so einer Beleidigung um?
Wenn das Vereinsmitglied wirklich so stark im Verein agiert, wird es nun sicherlich nicht lustig für deinen Bekannten, wenn er sich weiterhin im Verein aufhalten möchte. Sollte er sich für das Bleiben entscheiden, muss er eben zeigen, dass die Beleidigungen umsonst waren und er etwas tut.
Ich weiß aber nicht, ob ich mir das antun würde, denn so etwas zu beweisen dauert schon eine ganze Weile und dann finde ich auch, dass sich das nicht wirklich lohnt. Vielleicht kann man ja auch ein Treffen im neuen Haus für den Verein organisieren und so zeigen, dass man Interesse hat und nicht nur einer ist, der die Hand aufhält. Das könnte die Wogen wieder glätten.
Es muss doch jeder selbst wissen was einem wichtiger ist. Und wenn ein anderer nichts anderes in seinem Leben hat und sogar die ganze Familie dort jede Woche mithin geschleppt wird ob sie wollen oder nicht, dann zeigt das doch sehr klar was er von anderen Leuten denkt die noch ein anderes Leben daneben haben. Somit würde mir diese Person komplett egal sein und ich würde sie einfach reden lassen, irgendwann hat er ein neues Opfer gefunden an dem er sich auslässt.
Ich bin durchaus schon aus einem Verein ausgetreten, nachdem es seitens einer hochrangigen Person zu Beleidigungen und Unterstellungen gegen meine Person kam. Letztlich waren es aber nicht alleine die Unterstellungen und Beleidigungen, die mich in die Flucht trieben, sondern die Tatsache, dass die anderen Vereinsmitglieder das Verhalten der Person zwar unmöglich fanden, mich letztlich aber allein im Regen stehen ließen.
Ich finde, mit einem Spinner im Verein kann man durchaus klarkommen und muss dann auch nicht gleich den Verein verlassen. Aber wenn andere Mitglieder diese Hetzerei mitbekommen und schlicht wegsehen oder gar mitmachen, dann vergiftet diese eine Person das komplette Umfeld, womit das Thema für mich dann ganz schnell gegessen wäre.
Soll heißen, an Stelle der oben genannten Person würde ich den Schützen erst einmal quatschen lassen und weitestgehend ignorieren. Macht er dieses Theater dann über längere Zeit und auch vor den anderen Mitgliedern, die mir mit ihrem Verhalten dann ebenfalls in den Rücken fallen, bin ich weg.
An der Stelle deines Bekannten würde ich einfach weiterhin dorthin gehen. Wenn die Person ein solch extremer Fanatiker ist, dann sollte dies auch im Verein bekannt sein und die Anderen könnten das Verhalten dieser Person auch nur augenrollend kommentieren. Sollte diese Person jetzt anfangen ihr Gift im Verein zu versprühen und andere Mitglieder anfangen den Bekannten zu meiden, dann sollte er vielleicht überlegen, sich einen anderen Verein zu suchen.
Aber bisher scheint es ja nur so zu sein, als würde das Gift nur von einer einzelnen Person versprüht werden und andere Mitglieder sind noch nicht betroffen. Dein Bekannter sollte auf solche Sprüche an sich gar nicht mehr eingehen und die Person links liegenlassen. Er ist zwar jetzt in der Bringschuld und sollte sich engagieren, um den Spruch zu entkräften, aber das sollte kein Problem sein.
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