Was bringt es, eine Kleinstpartei zu wählen?

Es gibt in Deutschland sehr viele kleine Parteien, die kaum jemand kennt. Trotzdem werden sie selbst bei Bundestags- oder Landtagswahlen von manchen Leuten gewählt, obwohl es doch klar ist, dass sie unter der Fünf-Prozent-Hürde bleiben. Mir sagt der Wahlomat fast immer, dass ich doch die Humanisten wählen soll. Aber das tue ich nicht, weil die Stimme dann verloren ist.

Würdet ihr eine Kleinstpartei wählen, wenn ihr deren Parteiprogramm gut findet? Ein Grund könnte ja sein, dass die Partei Geld für jede Stimme bekommt und sie dadurch mehr Mittel hat, um auf sich aufmerksam zu machen und zu wachsen. Habt ihr schon einmal eine Kleinstpartei gewählt? Was waren die Gründe dafür?

Das ist denke ich einfach eine Glaubensfrage. Gehst du ganz rational an und sagst eben du nimmst lieber die zweite oder dritte Wahl, dafür aber mit einer höheren Wahrscheinlichkeit etwas verändern zu können oder gehst du nach deinen Idealen. Wenn ich den Wahl-o-maten durch klicke, kommen bei mir auch immer ganz oft Kleinstparteien heraus.

Ich denke dann aber eher rational, dass das nicht viel ändern würde und gebe meine Stimme dann doch lieber einer etablierten Partei, die halbwegs meine Ansichten vertritt. Auf der anderen Seite ist es aber natürlich so, dass wenn alle so denken, die Kleinstparteien ja nie eine Chance haben, obwohl sie ja vielleicht sogar genug Menschen vertreten würde, wenn jeder nach seinen Idealen wählt. Bei der AfD war das ja auch nicht anders. Die kamen ja gefühlt auch aus dem Nichts. Also es kann grundsätzlich ja schon klappen.

Und ich muss auch sagen, es verdient schon recht viel Respekt, dass es so viele Leute in den Kleinstparteien gibt, die es immer wieder versuchen, obwohl sie eigentlich wissen, dass sie höchstwahrscheinlich keine Chance haben.

Wenn alle so denken würden wie du, wären uns einige Parteien erspart geblieben. Ob das nun gut oder schlecht wäre, muss jeder selber entscheiden. Jede neue Partei fängt mal klein an und ich persönlich finde es sehr gut, dass wir in einem politischen System leben, in dem es tatsächlich die Möglichkeit gibt, dass sich eine neue Partei etablieren kann. Ein amerikanisches System, in dem es nur Pest oder Cholera gibt, wollte ich jedenfalls nicht haben.