Hat der Musikgeschmack der Eltern euren Eigenen geprägt?

vom 27.06.2018, 12:09 Uhr

Bei der Wochenendplanung mit einer guten Freundin kamen wir auf das Thema Musik zu sprechen. Sie weigert sich beinahe, auf Volksfeste u.ä. zu gehen, da sie die dort häufig gespielten Musikrichtungen - also Schlager und Volksmusik - überhaupt nicht mag. Ihre Begründung war, dass ihre Eltern sowas früher immer gehört hatten und sie es deshalb nicht mehr leiden kann. Der Musikgeschmack ist dort also sehr verschieden.

Ich persönlich habe einen sehr ähnlichen Musikgeschmack wie meine Eltern. Wir beide hören unglaublich gerne akustische Musik und Rock. Das war auch in meiner Kindheit bereits so. Der Musikgeschmack meiner Eltern hat mich da also sehr geprägt. Wie ist das bei euch? Meint ihr, das ist nur Zufall, oder beeinflusst uns der Musikgeschmack unserer Eltern in unserer Kindheit?

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nein, das war bei mir nicht so, weil meine Mutter in den 30er Jahren geboren wurde. Da gab es auch nichts, was mir so gefallen hätte. Außerdem habe ich nicht so einen speziellen Musikgeschmack, weil ich meistens skandinavische und finnische Musik höre und die kennt fast niemand hier.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Natürlich habe ich in der Kindheit mehr oder weniger gezwungenermaßen die Musik mitgehört, die meine Eltern bevorzugt haben. Was das Radio anging, so hatten wir im Auto meistens einen Standard-Sender laufen, der alle möglichen Charts queerbeet gespielt hat, sodass ich im Prinzip meistens auf dem aktuellen Stand der Dinge war, was Neuerscheinungen und Hitlisten anging. Privat lief bei uns viel Boney M. und ABBA, wobei ich letztere Band nach wie vor sehr gerne höre und fast alle Lieder auswendig mitsingen kann. So gesehen hat mich der Musikgeschmack meiner Eltern schon ein wenig geprägt.

Nichtsdestotrotz habe ich nicht alle Präferenzen meiner Eltern übernommen. So konnte ich mit der Vorliebe meiner Mutter für Chansons und spanische Musik nie wirklich viel anfangen. Stattdessen habe ich mich irgendwann im Laufe meiner Pubertät in Richtung Rock und Grunge gewandt und höre nach wie vor viel aus dieser Sparte. Mittlerweile gefallen mir auch "softere" Töne wie Indie und Singer-Songwriter-Musik gut, und ich höre durchaus auch die ein oder andere Pop-Band. Manches von dem, was ich sehr gerne mag, gefällt auch meiner Mutter und meinem Vater, anderes wiederum gar nicht. Wir sind in dieser Hinsicht also nicht wechselseitig voneinander abhängig.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Meine Eltern hören eher selten mal Musik, also ist es bei mir definitiv nicht so, dass ich irgendwelche Musik nicht mehr hören könnte, weil ich sie in meiner Kindheit zu oft gehört hätte. Meine Eltern hören die Musik der 70er Jahre, wenn sie mal bewusst Musik hören und nicht nur das Radio einschalten. Das ist Musik, die ich unter anderem auch gerne höre, also kann man vielleicht schon sagen, dass meine Eltern auch meinen Musikgeschmack zumindest ein Stück weit geprägt haben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe einen ganz anderen Musikgeschmack als meine Eltern. Ich kenne ihre Musik zwar und habe sie in meiner Kindheit oft gehört. Aber ich kann sie einfach nicht mehr hören und ich finde die Musik viel zu langweilig. Es wird nicht mit der Stimme gespielt, wie ich es bevorzuge, aber auch das Instrumental ist total schrecklich. Sie bevorzugen Musik aus den 1970er bis 1980er, es sind aber auch viele moderne Schlager dabei und ich hasse Schlager. Ich bevorzuge dagegen Musik, die aus dem Ausland stammt und die sogar hier kaum bekannt ist, wo mehr Stimmgewalt und mehr Rhythmus drin ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mein Vater und ich haben schon einen ähnlichen Geschmack, wobei ich da schon ein bisschen ich würde sagen wilder mit meinem Musikgeschmack bin und auch durchaus noch ein paar modernere Sachen mag. Mehr habe ich mir da von meinen Brüdern abgeschaut. Da ich der Nachzügler war, waren das natürlich meine Vorbilder und deren Musik hat mich da schon deutlich mehr geprägt. Mit einem meiner Brüder habe ich komplett den selben Geschmack. Meine Mutter hingegen hört auch gerne Schlager, womit ich nichts anfangen kann, auch wenn ich das als kleines Kind gut gefunden habe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mit meinem Musikgeschmack bin ich früher schon immer total aus dem familiären Rahmen gefallen. Denn ohne dass mich jemand damit in Kontakt gebracht hätte, hat mich schon als Jugendlicher ausgerechnet Klassik am meisten fasziniert. Und das, obwohl mein Vater zum Beispiel klassische Musik regelrecht gehasst hat. Eigentlich wäre ich als Jugendlicher sogar am liebsten klassischer Musiker geworden, aber meine wenig musikaffinen Eltern haben mir standhaft Musikunterricht verweigert, sodass daraus leider nichts geworden ist.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Der musikalische Kelch ist weitgehend an mir vorübergegangen, wobei der Musikgeschmack meiner Eltern auch nicht sonderlich spezialisiert war, sondern sich aus dem rekrutierte, was das Radio und die Charts so hergeben. An meine Kindergartenzeit und Boney M. sowie ABBA kann ich mich auch noch sehr gut erinnern, das lief bei meinen Eltern damals ständig. Ich muss aber gestehen, dass ABBA die große Ausnahme von der Regel ist und mir die Musik noch bis vor einigen Jahren sehr gut gefallen hat, auch wenn sich das in meinen sonstigen Playlists ganz lustig ausnimmt.

Ansonsten weiß ich gar nicht so genau, welche Interpreten von meinen Eltern dezidiert favorisiert wurden. Soweit ich weiß, fand meine Mutter in den frühen Achtziger Jahren Peter Maffay ganz gut und ich als Kind so richtig blöd. Bei meinem Vater weiß ich es noch weniger, obwohl dieser eine riesige Kassettensammlung hatte mit allem, was das Radio so hergab. Ich selbst habe mit vierzehn zunehmend angefangen, mich von Chartmusik komplett wegzuentwickeln und hörte und höre Dinge, die meine Eltern ganz sicher nicht mögen würden. Jedenfalls alles, was in den Bereich Rock, Gothic, Metal, Grunge, Independent geht dürfte nicht nach ihrem Geschmack sein.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass meine leichte R' n B Ader und meine von manchen als skurril und aus dem sonstigen Rahmen fallende belächelte Schwäche für amerikanische Discomusik der Siebziger als Ausnahme bei meinen Eltern Gefallen finden dürfte. Bei letzterem könnte ich mir vorstellen, dass das noch ein Relikt aus der frühen Kindheit ist. Und wenn ich noch tiefer grabe, fände ich sicher gerade im Bereich der Siebziger noch einige Dinge, die sowohl meinem Vater als auch mir gefallen würden. Aber das ist dann weniger Prägung als mehr gemeinsame, kleine Schnittmenge.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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