Vor Suizidkranken alles mögliche verstecken?
A ist psychisch krank und es kommt durchaus vor, dass sie eine suizidale Phase bekommt und den Lebensmut verliert. Ihr Bruder B, bei dem sie vorübergehend lebt und der sich um sie kümmern möchte, macht sich deswegen große Sorgen um A.
B ist deswegen auf die Idee gekommen, alle möglichen Gegenstände zu verstecken, in der Hoffnung, dass A sich so nichts antun könnte, wenn es schlimmer werden sollte. So hat er beispielsweise alle Messer aus der Küche entfernt und versteckt, aber auch viele andere Gegenstände versteckt, von denen er annimmt, dass ein Suizidkranker damit auf kreative Ideen kommen könnte.
Aber wie sinnvoll ist so eine Methode? Schließlich kann man gerade wenn man auch berufstätig ist, einen kranken Angehörigen nicht rund um die Uhr betreuen, gerade wenn man nicht dafür ausgebildet ist. Außerdem können kranke Menschen schon sehr kreativ werden, wenn der Lebensmut in den Keller sinkt und sie so nicht mehr weiter machen können.
Ich habe auch schon von Fällen gehört, wo dann Reinigungsmittel getrunken wurden, um sich selbst zu vergiften und alles verstecken kann man ja auch nicht. Würdet ihr vor suizidkranken Angehörigen alle möglichen Gegenstände verstecken, damit diese sich nichts antun können? Oder findet ihr das albern?
Wenn diese Person so depressiv ist, dass sie damit droht, sich umzubringen oder die Gefahr präsent ist, dann würde ich nicht selbst auf denjenigen aufpassen, sondern die Person einweisen lassen, ob sie will oder nicht. Denn Selbstgefährdung ist ein Grund für Zwangseinweisung. Da wird sie ordentlich behandelt. Verwandte oder Freunde können das gar nicht leisten, so einen kranken Menschen zu betreuen.
Ich halte das für wenig sinnvoll und würde da auch eher dazu übergehen, die Person einweisen zu lassen, wenn das denn geht. Denn ich könnte nicht damit leben, wenn ich arbeiten gehe und zwar alle Messer versteckt habe zu Hause, aber hinterher heim komme und dann sehe, dass die Person sich mit einem Handtuch stranguliert hat oder eine Überdosis Tabletten geschluckt hat. Diese Dauerbelastung muss einen doch schon als Angehöriger total fertig machen.
Wenn man sich umbringen will, dann wird man das auch machen und sicherlich Mittel und Wege finden. Vor allem wird man die Person ja nicht einschließen und da braucht man sich doch nur auf die Gleise stellen oder etwas kaufen, dementsprechend bringen die gemachten Maßnahmen nichts. Man sollte der Person ans Herz legen, dass sie sich Hilfe sucht und sich auch behandeln lässt. Eine erzwungene Einweisung macht sicherlich keinen Sinn, auch wenn das möglich wäre.
Ich denke man unterstützt am besten, indem man einfach da ist, redet und auch Stellen zeigt, an die man sich wenden kann. Der Gedanke sich helfen lassen zu wollen muss immer von der Person selber kommen und man kann sich da leider auch nichts erzwingen und dennoch kann man nicht einfach alles wegnehmen und hoffen, dass das gut ausgeht. Letztendlich will man es ja auch nicht noch schlimmer machen, das wäre noch so mein Gedanke. Also wenn jemand beispielsweise Tabletten nehmen möchte und ich nehme die weg und er sich dann aufschneidet, dann ist das sicherlich nicht so schonend wie Variante 1 und da hätte ich dann schon ein schlechtes Gewissen, auch wegen der Qual, die man damit ausgelöst hat.
Ich leider aufgrund meines Jobs bei der Polizei schon viel geschrieben bzw. gelesen und kann mit Sicherheit sagen, dass suizidgefährdete Menschen immer Mittel und Wege finden werden sich das Leben zu nehmen, wenn sie die Absicht dazu haben dann gelingt das auch. Da hilft es nichts die Messer, Seile, Plastiktüten etc. zu verstecken und den Medikamentenschrank zu versperren. Ich habe schon so viele - für mich persönlich absurde - Vorgehensweisen der Suizidierung mitbekommen, da wird einem ganz anders.
Es mag vielleicht Sinn machen, dass man der Person nicht unbedingt die Möglichkeiten vor die Nase legt, aber wie gesagt, die Möglichkeiten sind so vielfältig, da ist es mit Verstecken leider nicht getan. Menschen erhängen sich mit bzw. an allen möglichen Dingen oder suchen sich Dinge mit denen sie sich vergiften können. Aber da möchte ich jetzt gar nicht näher drauf eingehen. Ich sag nur, wer den Plan hat der findet immer Möglichkeiten.
Wenn man die Person nicht in einem Bett fesseln möchte bzw. 24 Stunden rund um betreuen kann dann ist es wohl die sinnvollste Möglichkeit sie einweisen zu lassen bzw. bestenfalls davon zu überzeugen freiwillig in eine solche Einrichtung zu gehen und sich helfen zu lassen.
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