Kuchenrezepte mit nur zwei Zutaten wirklich lecker?

Ich habe neulich nach einfachen Kuchenrezepten gesucht und bin wie meistens bei Rezeptsuchen auf der Chefkochseite gelandet. Dort gibt es Rezepte mit angeblich nur zwei Zutaten. Verschwiegen wird aber meistens, dass man noch Butter zum Einfetten der Form und Puderzucker oder andere Dinge zum Verzieren des Kuchens braucht. Ein Rezept für einen Marzipankuchen habe ich gefunden, bei dem man anscheinend wirklich nur zwei Zutaten braucht. Aber kann so etwas wirklich schmecken?

Es gibt auch einige Rezepte, die nur aus Nutella und Eiern bestehen. Mir wird schon übel, wenn ich mir vorstelle, auch nur ein Stück von diesem fettigen, süßen Kuchen zu essen. Für mich gehört zu Kuchen auch irgendwie Mehl dazu. Kennt ihr Kuchenrezepte, die nur aus zwei Zutaten bestehen und schmecken? Und was könnte man als Zutat bezeichnen? Oreos sind für mich beispielsweise keine Basiszutat, weil sie ja wiederum Fertiggebäck sind. Da könnte man auch einen Fertigkuchen kaufen, aufwärmen und behaupten, dass man damit einen Kuchen aus nur einer Zutat gebacken hätte.

Bei Kuchen finde ich das auch eher unschön und es ist dann sicherlich auch oft sehr süß, die Pancakes hingegen sind schnell gemacht und durchaus lecker. Ich finde aber auch, dass ein Kuchen durchaus auch von einer gewissen Konsistenz lebt und nicht nur davon einfach ein Kuchen zu sein. Ich mag es da durchaus auch mit mehr Zutaten und nur weil es mehr Zutaten hat muss es ja nicht wirklich ewig dauern bis man das Ganze fertig hat. Gerade wenn man Gäste hat, dann sollte man sich schon mehr Mühe geben, finde ich.

Mit dem Begriff "Zutat" tue ich mich bei diesen Rezepten immer schwer, weil ich noch nie ein Rezept gesehen habe, bei denen nicht mindestens eine dieser "Zutaten" in Wirklichkeit aus diversen anderen Zutaten zusammengesetzt ist.

Der Marzipankuchen ist da ein gutes Beispiel. Der schmeckt wahrscheinlich ähnlich wie mein Mandelkuchen, der hauptsächlich gemahlene Mandeln, Eier und Zucker enthält. Dazu kommt nur noch etwas Mehl und Backpulver, was diesem Marzipankuchen wahrscheinlich sehr gut tun würde, weil der auf den Bildern schon sehr kompakt aussieht.

Das einzige Gebäck, das mir einfällt, das tatsächlich nur aus zwei Zutaten besteht ist Baiser, also Eiweiß, das mit Zucker aufgeschlagen und dann gebacken wird. Folgt aber irgendwie auch dem Prinzip von den meisten dieser Rezepte - Rührei mit Bonus.

Mir geht es da wie Cloudy24, denn ich habe schon viele „Wenig-Zutaten-Rezepte“ gesehen, bei denen mindestens eine Komponente an sich schon diverse Bestandteile enthielt. So kenne ich einen Schokokuchen, der nur aus drei Zutaten besteht, von denen allerdings eine zerbröselte Schokoladenkekse sind - und die enthalten ja von Butter über Mehl bis hin zu Zucker quasi schon alles, was ein Kuchen braucht, und werden lediglich einmal zu Bröseln zerstoßen und in anderer Form wieder zusammengeklebt. Ein Zauberwerk ist das in meinen Augen nicht.

Ansonsten sind viele dieser Minimalrezepte darauf ausgerichtet, vermeintlich „böse“ Nahrungsmittel wie Zucker, Butter und Co einfach wegzulassen und Leckereien angeblich diättauglicher und proteinreicher zu machen, indem man - in aller Regel - nur das Ei von den klassischen Grundzutaten eines Kuchens übrig lässt. Ich kann diesem Hype nicht viel abgewinnen, denn ich erwarte von einem Kuchen nicht, dass er unter 100 Kalorien hat und „high protein“ ist, sondern dass er schmeckt. Dafür gebe ich dann auch lieber alles hinein, was notwendig ist, damit das ganze lecker wird, und esse eben eine weniger große Portion oder backe einfach seltener. Aber meine Erfahrungen mit solchen niedrigkalorischen Gebäcken sind nicht wirklich positiv und ich würde so etwas auch nicht freiwillig nochmal machen.