Normal, dass für Vorstellungsgespräch Termin vorgeschrieben?
Für die praktische Tätigkeit bei einer Weiterbildung habe ich mich beworben und inzwischen eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen. Das Gespräch ist in einer Woche und es wurde mir gleich eine ganze Abfolge von Personen genannt, die seitens des Unternehmens daran teilnehmen. Das kenne ich so nicht. Wenn ich mich an frühere Bewerbungen erinnere, da wurde ich angerufen und es wurde telefonisch besprochen, welcher Termin günstig wäre oder passen würde.
Aber hier wurde einfach ein Termin vorgegeben und nur gefragt, ob ich den wahrnehme oder nicht. Das macht alles nicht den Eindruck, dass man den Termin verschieben darf. Es klingt eher nach "Friss oder Stirb". Nun bin ich leider auch darauf angewiesen, irgendwo meine Praxisstunden abzuleisten, denn sonst kann ich die Weiterbildung nicht abschließen. Ich traue mich gar nicht, den Termin zu verschieben. Eigentlich müsste ich an dem Tag aber arbeiten, zwar im Home Office, aber ich hätte da eine Video-Konferenz.
Ist das in eurem Bereich so üblich, dass man gleich einen verbindlichen Termin bekommt und der Eindruck vermittelt wird, man muss den nehmen? Traut ihr euch, das zu verschieben? Oder würdet ihr eher versuchen, da irgendwie frei zu bekommen, um den Termin wahrzunehmen?
Ich kenne beide Varianten, aber es besteht immer die Möglichkeit, dass man den Termin ändern kann. Gerade wenn im Lebenslauf steht, dass man sich aktuell in einem Arbeitsverhältnis befindet, dürfte klar sein, dass der Termin nicht unbedingt so wahr genommen werden kann. Also ruf einfach an und bitte um einen anderen Termin. Am besten gleich mit Vorschlägen, wann es für dich möglich ist.
Wenn es dir nicht passt, dann hättest du das doch auch gleich ansprechen können. Termine kann ja jeder haben. Ich kenne es allerdings auch so, dass man etwas vorgeschlagen bekommt und dann sagt ob es passt oder nicht, aber sind wir mal ehrlich, ewig sollte man es dann auch nicht hin und her diskutieren, da sammelt man ja auch keine Pluspunkte. Ich würde dann einfach den Termin nehmen und schauen, ob man das irgendwie besser organisieren kann mit dem anderen Termin, den man hat. Das ist aber natürlich blöd gelaufen. Ein Arbeitgeber wird aber sicherlich auch davon ausgehen, dass sonst nicht so viel auf dem To Do Plan steht.
Ich kenne es an sich nur so, dass der Termin fix vorgeschrieben wird und eigentlich unverrückbar ist. Bei mir wurde nie nachgefragt, ob ich mit einem Termin einverstanden bin und ich sollte mir den Termin freihalten oder konnte es komplett vergessen. Daher ist es für mich an sich normal, dass ich den Termin vorgeschrieben bekommen habe und diesen auch einhalten musste.
Wenn sich der neue Arbeitgeber schon auf eine Bewerbung von mir rückmeldet, meistens per Telefon, dann wird direkt besprochen, wann man zum Vorstellungstermin kommen kann. Zum Beispiel war meine neue Arbeitsstelle etwa 200 km vom Wohnort entfernt, so dass ich die Zugfahrt etc. rechtzeitig genug planen musste. Gleichzeitig wurde gesagt, dass der zukünftige Chef nicht allein über Einstellungen von Personal entscheiden kann. Es müsse erst noch die Personalabteilung gefragt werden, und, wann jemand von dieser herüberkommen könne. Wir verblieben so, dass nochmal angerufen würde.
Und tatsächlich nach etwa einer halben Stunde erfolgte der erneute Rückruf des Arbeitgebers, wo er einen fixen Termin vorschlug. Diesen jetzt auszuschlagen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Andersherum, wenn zu schnell eine Zusage erfolgt, auf irgendwelche Terminwünsche meinerseits eingegangen worden wäre, deutete dies auf eine akute Personalknappheit hin, aufgrund derer der Arbeitgeber sozusagen "die Leute von der Straße" holt. Oder gibt eventuell einen Wink mit dem Zaunpfahl bezüglich des Betriebsklimas und der daraus resultierenden Personalfluktuation. Kurzum, einen Vorstellungsgesprächstermin sollte man meiner Meinung nach nicht ausschlagen. Der Arbeitgeber könnte es sich ja auch noch anders überlegen.
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