Bärlauch selbst pflücken oder doch lieber kaufen?
So langsam beginnt wieder die Bärlauch-Zeit. Meine Nachbarin geht gerne immer in einen nahe gelegenen Auwald und sammelt dort tütenweise Bärlauch selbst. Da ich mich selbst nicht so gut in der Botanik auskenne hat sie mir angeboten mir mal eine Tüte mit zu bringen, sobald die Bärlauch-Saison so richtig gestartet ist und das Pflücken kein großer Aufwand mehr zu sein scheint.
Ich habe mich zunächst sehr über ihr Angebot gefreut, da ich wirklich sehr gerne mit Bärlauch koche und eine ganze Tüte voll Bärlauch im Supermarkt ja schon einen stolzen Preise hätte. Im Nachhinein war ich dann allerdings doch etwas skeptisch ob ich das Angebot wirklich nutzen sollte und den Kenntnissen meiner Nachbarin vertrauen soll. Bärlauch ähnelt ja optisch dem Maiglöckchen, welches giftig ist und auf keinen Fall verspeist werden darf
Man liest zwar überall diesen Hinweis mit der Knoblauch-Geruchsprobe, aber wie sicher kann man sich damit tatsächlich sein? Der Geruch von Bärlauch ist ja normalerweise tatsächlich sehr intensiv und ähnelt dem von Knoblauch. Aber theoretisch müsste ich dann ja jedes Blatt erstmal reiben oder kann man ausschließen, dass Maiglöckchen und Bärlauch nicht am selben Standort wachsen?
Kocht ihr gerne mit Bärlauch? Woher bekommt ihr günstig größere Mengen an Bärlauch? Traut ihr euch selbst welchen zu sammeln oder pflanzt ihr Bärlauch im eigenen Garten an?
Ich habe mich bislang nie getraut Bärlauch selber zu pflücken, da es ja eine hochgiftige Pflanzen geben soll, die fast genauso aussieht wie Bärlauch. Allerdings mag ich selber auch keinen Bärlauch und würde den nur als Kaninchenfutter nehmen. Es gibt im Sommer aber genug anderes Unkraut was ganz sicher ungiftig ist.
Ich liebe Bärlauch und freue mich sehr, wenn jetzt langsam wieder die Saison startet. ich mag den Geschmack total gerne und bereite damit auch verschiedene Gerichte, Pestos und solche Sachen zu. Ich werde Bärlauch aber auf jeden Fall wieder selbst pflücken, wie ich es im letzten Jahr auch schon gemacht habe. Im Supermarkt kostet Bärlauch vergleichsweise richtig viel und man bekommt nur wenig davon, da die Packungen sehr klein sind.
In der Stadt, in der ich vergangenes Jahr gewohnt habe, gab es einen Stadtpark, in dem Bärlauch nur so wucherte. In dem riesigen Park gab es wirklich unwahrscheinlich viel Bärlauch und dementsprechend hat es auch gerochen. Von daher habe ich mir da gar keine Gedanken darüber gemacht, giftige Pflanzen zu erwischen, auch wenn ich davon natürlich auch schon gelesen habe.
Ich mache aber immer die Geruchsprobe. Wenn man die Blätter abschneidet, riecht es wirklich intensiv nach Knoblauch. Ansonsten riecht man den Knoblauchgeruch auch schon von weitem, wenn es sich um große Flächen handelt.
Zum Sammeln habe ich vergangenes Jahr immer eine Schere mitgenommen, um die Pflanzen nicht zu beschädigen. Außerdem habe ich die Blätter direkt in einen Gefrierbeutel gepackt. Zu junge Pflanzen habe ich noch wachsen lassen, allerdings habe ich schon geschaut, auch nicht zu "alte" Blätter zu nehmen, da diese dann schnell mal bitter schmecken.
Seit einer unschönen Erfahrung mit Bärlauchschnaps hasse ich den Geschmack und Geruch von dem verteufelten Gewächs. Einmal nippen hat gereicht, um mir die Mischung aus billigem Schnaps und diesem grauenhaften Knoblaucharoma dauerhaft in die Geschmacksknospen zu brennen, und seit dem hat das Dreckszeug bei mir so was von verloren.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass mittlerweile schon seit etlichen Jahren jedes Frühjahr ein paar Leute vor ihren Schöpfer treten, weil das Bärlauchpesto in Wirklichkeit Herbstzeitlose oder Maiglöckchen war. Beide Pflanzen sind tückisch, weil sie wirklich extrem giftig sind. Und wenn man Bärlauch wild in der Natur sammelt, kann man als Laie bestimmt nicht mehr auf Blattlevel unterscheiden, wo der knoblauchartige Geruch herkommt. Von daher würde ich Bärlauch nicht mal selber pflücken, wenn ich ihn mögen würde. Anscheinend stellt Bärlauch den Knollenblätterpilz des 21. Jahrhunderts dar, weil Pilzesammeln seit Tschernobyl doch ziemlich "out" ist.
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