AstraZeneca Impfstoff für alle oder doch nur über 60 Jährige
Mir wurde schon von verschiedener Seite angeboten, ob ich mich auf eine Impf-Warteliste setzen lassen möchte. Einmal hat eine mir bekannte Ärztin das vorgeschlagen und zudem soll es bei einer Firma, für die ich arbeite, auch Impftermine geben. Die Ärztin impft mit dem von Biontech, aber welcher Impfstoff in der Firma zum Einsatz kommen würde, weiß ich nicht.
Die Nachricht, dass der AstraZeneca-Impfstoff nur für Ältere angewandt werden soll ist ja nun auch schon wieder etwas her. Gilt das denn noch? Oder bekommen den nun auch wieder jüngere? Kann ich, wenn ich zum Impfen gehe, sicher sein, dass ich mit Biontech und nicht mit AstraZeneca geimpft werde oder muss ich das vorher herausfinden? Kann es sein, dass die AstraZeneca nun wieder bei jüngeren Menschen einsetzen und man erfährt es gar nicht?
AstraZeneca wird auch bei Jüngeren wieder eingesetzt. Ich glaube, dass man aber vorher intensiver beraten werden muss. Andererseits kann man auf Wunsch ja immer intensiv beraten werden. Ich denke, dass speziell auf die Wahrscheinlichkeit einer Sinusvenenthrombose hingewiesen werden muss. Die ist aber extrem gering. Die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, falls man es bekommt, ist größer. Einige Leute aus meiner Verwandtschaft, die jünger als 60 Jahre sind, haben sich nach Abwägung der Risiken mit AstraZeneca impfen lassen.
Ich denke, dass man Bescheid bekommt, mit welchem Impfstoff man bekommt. In meinem Umfeld war das jedenfalls immer so. Mein jüngster Sohn, der 26 Jahre alt ist, bekommt demnächst von seiner Hausärztin AstraZeneca. Ein anderer Sohn hat BioNTech bekommen. AstraZeneca hat halt den Nachteil, dass der Impfabschnitt zwischen erster und zweiter Impfung länger ist als bei BioNTech und Moderna. Man kann ihn zwar neuerdings verkürzen, aber ich mache das nicht, weil die Wirkung mit dem längeren Intervall angeblich etwas besser ist.
Ich würde jeden Impfstoff nehmen, der zugelassen ist, egal in welchem Alter ich wäre. Jedes Medikament kann tödlich sein und die Sinusvenenthrombose ist doch extrem selten.
Das ist ja überall ein bisschen anders geregelt. In Thüringen kann man beispielsweise, wenn man dran ist schauen welche Impfstoffe da sind und welchen Termin man dann für sich buchen will. Das finde ich im Übrigen sehr sinnvoll. Ich habe mich bei meinem Hausarzt und online angemeldet. Was ich dann letztendlich bekomme, weiß ich nun auch noch nicht, aber AstraZeneca würde ich auch eher ungern nehmen, da ich momentan die Pille nehmen muss und die die Gefahr einer Thrombose ja eh schon erhöht. Letztendlich ist Corona zu bekommen sicherlich immer schlimmer und wenn man bei Anzeichen nach der Impfung reagiert und sich in Behandlung begibt kann man da auch viel machen.
Ich denke aber, dass da nun viele Menschen bedenken haben. Alte oder ältere Menschen hingegen vertragen ihn sehr gut und deswegen finde ich es auch sinnvoll, wenn man es jedem anbietet und man dann einfach aufklärt und berät und dann jeder selber entscheiden kann, was er will und was nicht. Ich glaube nicht, dass es ein schlechter Impfstoff ist, sondern man ihn mit einer Neigung zum Thrombosen und so weiter einfach unter höherer ärztlicher Kontrolle bekommen muss.
Ich frage mich was jetzt so schwer daran ist vor der Impfung einfach zu fragen, was man geimpft bekommen soll. Natürlich weiß ich jetzt nicht zu 100 Prozent, ob man bei der Einladung schon gesagt bekommt, womit geimpft wird. Aber alle die ich kenne, wussten vorher schon, was sie bekommen und wie gesagt, kann man ja zur Not einfach vor der Impfung fragen, sich dann beraten lassen und im Zweifel dann einfach sagen, dass man sich nicht mit dem vorhandenen Impfstoff impfen lassen will.
Wenn man sich jetzt mal anschaut, was so alles an Impfstoff bestellt ist und auch demnächst ausgeliefert wird, wird bald mehr als genug Impfstoff von Biontech, Johnson&Johnson, Curevac und AstraZeneca auf Halde liegen. Allenfalls Modern wird es wohl bei uns kaum geben, da der scheinbar nicht großflächig bestellt wurde.
Also auch wer jetzt ablehnt, braucht wohl keine Angst haben, damit seinen Impfanspruch zu verspielen. Spätestens wenn in zwei Monaten alle Impfzentren und Hausärzte mehr als genug Impfstoff liegen haben, wird es wohl eine Wahlfreiheit geben und man wird wohl kaum jemandem die Impfung verwehren.
Aber auch davon völlig unabhängig, finde ich sollte man die Risiken der Impfung nicht überdramatisieren. Ja es gibt sie, aber gemessen an den millionenfachen Impfungen sind sie eine Rarität. Und auch wenn es jetzt makaber klingt und es natürlich ein wenig nach Milchmädchenrechnung aussieht. Aber am Ende des Tages ist es doch trotzdem noch besser wenn vielleicht 1.000 Menschen an den Nebenwirkungen sterben und dafür keiner mehr an Covid. Immerhin haben wir da ja fast 100.000 Tote zu beklagen. Das ist halt eine Risiko-Nutzen-Abwägung. Und je mehr wir impfen umso besser kennen wir ja die Nebenwirkungen und wissen, wer womit geimpft werden sollte und wer nicht.
Was heißt man erfährt es nicht? Es gibt ein Aufklärungsgespräch vor der Impfung und es gibt auch diese Aufklärungsbogen, die man vorher ausfüllen muss. Zumindest in meinem Bundesland gibt es davon 2 Versionen. Einmal mRNA Impfstoffe und einmal Vektorimpfstoffe. Davon abgesehen - was spricht dagegen einfach zu fragen bevor man sich auf die Liste setzen lässt?
Bei uns kann AstraZeneca bei unter 60-jährigen eingesetzt werden - nach vorheriger ausführlicher Aufklärung und Einwilligungserklärung. Die Realität sieht wohl so aus, dass sich viele Ärzte darauf gar nicht einlassen. Da ist nur die Rede davon, dass man sich das bei Zweitimpfungen überlegt wenn der Patient eigentlich einen anderen Impfstoff bekommen soll aber lieber den hätte, den er beim ersten Mal gut vertragen hat.
Cloudy24 hat geschrieben:Die Realität sieht wohl so aus, dass sich viele Ärzte darauf gar nicht einlassen.
Das ist einfach die Angst, dass man später eine Klage bekommt, weil man sich nicht an die Empfehlungen der STIKO gehalten hat. Natürlich kann man dann immer noch auf die unterschriebene Einwilligungserklärung verweisen. Aber da wird es genug Ärzte geben, die sich nicht darauf verlassen wollen und einfach Angst haben, dass es später mal heißt in der Aufklärung hätte irgendetwas gefehlt und das hätte womöglich dazu geführt, dass der Impfling sich anders entschieden hätte.
Ich fürchte solange es da nicht eindeutige Vorgaben gibt, dass auch Impfärzte aus der Haftung in solchen Fällen genommen werden oder klare Vorgaben von der STIKO, was man Off-Label nutzen darf und unter welchen Voraussetzungen, wird sich kaum jemand dazu hinreißen lassen in diesen Off-Label Use zu gehen. Zumal ja wie gesagt, mittlerweile soviel Impfstoff bestellt ist, dass wir damit jeden fünfmal oder noch öfter impfen könnten. Und das Zeug kommt ja auch bald. Das war Anfang des Jahres ja noch anders. Und da kenne ich sehr wohl Ärzte, die entgegen der damals geltenden Zulassung beispielsweise sechste und siebente Dosen aus den Biontechfläschen gezogen haben oder auch übrig gebliebene Dosen einfach an Leute verimpft haben, die nicht dran gewesen wären, bevor man was weggeschmisssen hätte.
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