Im Alter keine Lust mehr haben, sich Träume zu verwirklichen

vom 15.05.2016, 09:45 Uhr

Viele Menschen haben gewisse Träume die sie sich im Leben verwirklichen wollen. Bei vielen Menschen die ich kenne sind das beispielsweise Reisen in ferne Länder, die sie sich jetzt nicht finanzieren können oder wollen. Viele Menschen nehmen sich das dann alles für später vor und sagen sich, dass mache ich wenn mein Kind aus dem Haus ist oder wenn das Haus abbezahlt ist.

Im Alter dann, sind diese Träume aber häufig vergessen. Mit 50 und 60 Jahren haben die wenigsten Menschen noch Lust auf ihren Abenteuerurlaub in Australien oder den Urwald. Da ist dann nur noch ein langweiliger Wellnessurlaub in Bad noch was drin oder eine Kreuzfahrt. Deswegen bin ich kein großer Fan davon meine Träume auf später zu verschieben.

Wie seht ihr das? Habt ihr Träume die ihr euch jetzt noch nicht erfüllen könnt oder wollt und wann wollt ihr euch diese erfüllen? Denkt ihr, dass ihr wirklich noch Lust darauf haben werdet, wenn es dann so weit ist?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Vielleicht ändern sich die Wünsche und Träume auch. Es kann ja sein, dass es demjenigen mit 20 erstrebenswert erscheint, einen Abenteuerurlaub zu machen, aber dass derjenige dann im Alter den Wellnessurlaub eben nicht langweilig findet, sondern da richtig Freude daran hat. Da haben sich die Wünsche verschoben. Es kommt ja nicht darauf an, was man als Außenstehender spannend findet, sondern was derjenige dann über seinen Wellnessurlaub denkt.

Manche Träume sind auch einfach Unfug und man braucht etwas, um das zu erkennen. Manchmal hat man Vorstellungen und Ideen, die sich dann mit etwas Nachdenken als Quatsch herausstellen und wo es ganz gut ist, dass man nochmals darüber nachgedacht hat und sich dann dagegen entschieden hat.

Einen richtigen Traum zeichnet es eher aus, dass man den über längere Zeit hat und dass er auch nach Jahren oder zumindest nach einiger Zeit noch attraktiv erscheint. Dann macht es sicherlich auch Spaß, alles zu verwirklichen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Träume und Wünsche stagnieren nicht, sondern alles ist einem ständigen Wandel unterworfen. Ich hatte vor 10 Jahren zum Beispiel ganz andere Wünsche und Träume als jetzt und da sich meine Wünsche gewandelt haben und ich andere Ziele und Prioritäten habe, heißt das noch lange nicht, dass ich bedingt durch mein Alter keine Lust hätte, mir meine Träume (von damals) zu verwirklichen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Träume und Ziele sind unterschiedlich. Jeder hat Träume und Spinnerein in jedem Alter die er einmal vor hat oder noch vor hatte. Ob diese dann zwangsläufig alleine am Alter scheitern mag ich bezweifeln. Denn es braucht ab und an doch ein wenig länger um zu begreifen, dass diese Ideen und Träume vielleicht gar nicht zu realisieren sind oder sie treten in den Hintergrund, dass sie einfach nicht mehr wichtig sind und andere Sachen dafür in den Vordergrund treten.

Wenn jemand allerdings ein festes Ziel hat und zum Beispiel eine Weltreise machen möchte, dann kann das bereits in jungen Jahren entschieden worden sein aber auch noch im hohen Alter erst realisiert werden. Vielleicht weil vorher das Geld nicht reichte, oder das Haus erst ab bezahlt werden sollte oder auch die Kinder aus dem Haus sein sollten. Wenn man sich da zum Ziel gesetzt hat, dann lässt man sich davon auch nicht so einfach abbringen und fängt frühzeitig mit der Realisierung z.B. dem sparen darauf an.

Auch ändern sich die Interessen. Mit 20 Jahren mag es durchaus reizvoll sein im Urwald durch die Gegend zu laufen, mit 30 oder 40 Jahren kann das wieder gar nicht Interessant sein. Kreuzfahrten sind auch ein nettes Beispiel, wird doch gerne mit alten Leuten in Verbindung gebracht. Aber dort trifft man immer mehr jüngere Kunden und auch Familien an, weil sich das einfach wandelt und dann doch als eine gute Urlaubsmethode angesehen wird, die auch mit Kindern einfacher umzusetzen ist als eine Wanderung durch den Urwald.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Du findest es nicht erstrebenswert einen Wellnessurlaub zu machen. So weit ist das ja in Ordnung. Aber es deswegen direkt für alle Menschen als negative Sache auszulegen, ist doch eine sehr pauschale Ansicht. Denn was man mit 20 noch toll findet, sieht halt 10 Jahre später doch ein wenig anders aus. Man hat sich doch auch selbst weiter entwickelt und stellt dann sogar fest, dass so ein Abenteuerurlaub auch durchaus gefährlich sein kann.

Außerdem geht es doch recht vielen Mensch so, dass sich im Laufe der Jahre die Interessen verändern. Mit 20 Jahren war ich auch nur darauf aus, dass ich zwar Spaß im Leben habe, aber dabei noch finanziell was bei raus springt. Also habe ich an den Wochenenden in einer Disco gejobt. Damit konnte ich zu meinem normalen Azubieinkommen, noch ordentlich was verdienen. Damals kannte ich Freizeit in dem Sinne gar nicht.

Heute, mehr als 20 Jahre später, wäre ich nicht mehr so verrückt und würde jede Gelegenheit annehmen, nebenbei noch Geld zu verdienen. Einfach, weil sie die Prioritäten im Leben verändert haben, was mir wichtig ist. Träume sind deswegen trotzdem noch vorhanden. Manche Träume kann man recht schnell umsetzen, andere muss man noch ein wenig schieben, weil das Gesamtpaket eben noch nicht passt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde es auch vollkommen normal, dass sich die eigenen Wünsche und Träume mit der Zeit verändern. Genauso normal finde ich es, dass ich mir nun noch nicht alle meine Träume erfüllen kann, weil es wegen der Arbeit oder auch finanziell einfach nicht möglich ist. Wenn ich diese Träume dann später noch habe, kann ich sie mir ja noch immer erfüllen. Und wenn sich meine Träume geändert haben sollten, dann ist es für mich auch in Ordnung, wenn ich mir dann meine neuen Träume erfülle.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann das schon verstehen, auch wenn es natürlich traurig ist. Meine Eltern zum Beispiel würden auch gerne mehr in weit entfernte Länder reisen, aber haben mit Anfang, Mitte 50 auch einfach keinen Nerv darauf. Mein Vater bekommt schon Anfälle, wenn er seine Familie in Kanada besuchen fährt, obwohl das "nur" acht bis zehn Stunden Flugzeit sind.

Er würde gerne mal exotische Länder sehen und mal nach Neuseeland reisen wollen oder auch Chile, aber auf die Flugzeiten käme er einfach nicht klar. Ersteres ist ein Weg von über 30 Stunden, das ist schon für junge Menschen eine einzige Quälerei. Dass man mit fortgeschrittenem Alter nicht mehr so viel Sitzfleisch und Ausdauer hat, finde ich schon verständlich.

Ein anderes Beispiel wäre, ein Musikinstrument erlernen zu wollen. Wenn man sehr ehrgeizig ist und sehr gut werden möchte, braucht man es mit Mitte 30 nicht mehr zu versuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann noch so gut wird wie Leute, die schon als Kinder angefangen haben.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn ich bestimmte Träume und Ziele habe, dann versuche ich eigentlich schon, mir diese schnellstmöglich zu erfüllen. Natürlich kann man das nicht immer selbst kontrollieren und bestimmen, wann man sie erfüllt. Wenn man es als Traum hat, einen Abschluss zu erreichen, dann weiß man ja, dass man sich diesen Traum nicht von heute auf morgen erfüllen kann, sondern dass es eben seine Zeit braucht. Und für wiederum andere Träume muss man eben auch etwas sparen.

Ich schaue aber schon, dass ich Träume, die sich innerhalb der nächsten Zeit erfüllen lassen, nicht ewig aufschiebe. Ich reise beispielsweise für mein Leben gerne, wobei viele Länder auf meiner Wunschliste stehen, wenn man das so sagen kann. Ich versuche schon, dafür zu sparen, so dass ich eben so schnell wie möglich in diese Länder reisen kann. Ich will mir die Träume nicht erst in zwanzig Jahren erfüllen, sondern eben so schnell wie möglich.

Die meisten Träume lassen sich ja aber eben aus verschiedenen Gründen nicht sofort umsetzen. Man muss einfach abwarten und darauf hinarbeiten. Es kann ja aber immer sein, dass mit der Zeit manche Sachen einfach in den Hintergrund rücken, während wiederum andere Sachen wichtiger werden. Das ist ganz normal und ja auch nicht so schlimm. Nur weil man jetzt von etwas träumt, muss es ja nicht sein, dass man später noch immer Lust darauf hat. Die Lebensträume ändern sich ja aber eigentlich nicht so schnell, so dass es sich immer lohnt, sich diese zu erfüllen, egal in welchem Alter.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe mittlerweile auch die Schwelle zum finsteren Mittelalter überschritten und natürlich haben sich meine "Träume" (auch wenn es hier eigentlich nur um ganz biedere Reisen geht) in den letzten 20+ Jahren geändert. Aber ich finde das eigentlich nicht speziell traurig. Mit 20 oder auch noch mit 30 war für mich zum Beispiel ein Achterschlafsaal im Hostel aus Sparsamkeitsgründen absolut kein Problem, solange ich einen tollen Urlaub in einer super Stadt hatte.

Mittlerweile wäre ich nach einer Nacht in besagtem Achterschlafsaal nicht nur wie gerädert, sondern habe auch durch fleißiges Arbeiten und Sparen ein etwas größeres Urlaubsbudget als damals im Studium. Deswegen kann ich mir ja immer noch den "Traum" verwirklichen, Kopenhagen zu sehen (oder von mir aus Bangkok), aber eben mit einem bequemen Bett und Klimaanlage.

Und ehrlich gesagt hatte ich als Studentin damals auch noch mehr Freizeit und Energie, während heutzutage eben ein Wellnessurlaub im Bayerischen Wald zu meinen Träumen gehört. Ich finde nicht, dass diese Art Traum weniger wert oder "uncooler" ist als die Hirngespinste damals mit 20.

Schade fände ich es eher, wenn ich nicht meine eigenen "Träume" verwirklichen würde, sondern einfach das machen würde, was gerade "in" ist, obwohl man mich mit Kreuzfahrtschiffen jagen kann und ich mich im Urwald unwohl fühlen würde. Und dass man sich im Leben nicht jeden Traum sofort erfüllen kann und nicht jeden Wunsch umsetzen, halte ich für ganz normal und finde es auch nicht speziell deprimierend.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Man darf auch nicht vergessen, dass manche nicht verwirklichten Träume schlicht mit einem Mangel an Möglichkeiten zu tun haben. Schon ab vierzig wird die Zeit für manches begrenzter, ab 50 sind große Lebensträume oder Ziele fast nicht mehr zu verwirklichen. Traurig, aber wahr. Wenn man nicht gerade der Natur ein Schnippchen schlagen will, ist es nicht mehr möglich, zumindest als Frau nicht, ein Kind zu bekommen. Kein Durchschnittsverdiener wird noch mit über 50 einen Hauskredit erhalten und eine akademische Karriere in dem Alter zu starten ist auch nicht möglich, wenn man vorher in einem anderen Feld gearbeitet hat.

Dann kommen noch Dinge wie die eigene Gesundheit oder familiäre Verpflichtungen hinzu. Es ist ja fas drollig, wie viele in den Zwanzigern nicht realisieren, dass sie selbst in ihren Dreißiger oder Vierzigern vielleicht nicht mehr so fit und gesund sind, wie sie das mit 22 mal von sich dachten. Und nicht alle Familienmitglieder werden gesunde und rüstige 89 und schlafen für immer auf dem Sofa beim Lesen ein. So läuft das ganze Leben nicht und mit Lust hat das alles nichts zu tun.

Dass Träume auch Veränderungen unterliegen, wurde ja schon mehrfach hier gesagt. Wie viele Leute hatten mit 20 die krudesten Ideen über einjährige Weltreisen, Karrieren in der Medien-, Film- oder journalistischen Branche, wollten spätestens mit 30 den Traummann finden und die ersten Kinder bekommen. Das Leben lehrt früher oder später fast jeden, dass es nicht so läuft, wie man sich das noch zu Schulzeiten ausgemalt haben mag. Oder man hätte theoretisch die Möglichkeit, stellt aber fest, dass manche Träume für einen selbst gar nicht wichtig sind oder nicht mehr die eigenen Wünsche abbilden. In gewisser Art und Weise wird man auch bescheidener, auch wenn das auf das zwanzigjährige Selbst langweilig gewirkt hätte.

Wobei man eigentlich schon hätte denken können, dass jemand, der die Mitte 20 überschritten hat, an dem Punkt des Lebens realisiert hat, dass die Dinge nicht statisch sind, sondern sich ändern. Dass man in jedem Alter andere Idealvorstellungen hat, ist doch in dem Alter schon so. Zumindest haben die wenigstens schon mit 14 eine Vorstellung davon, was für Träume sie mit 25 haben werden.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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