Beim Kauf von Ölfarben nur die Grundfarben kaufen?

vom 17.04.2021, 06:11 Uhr

Ich möchte mir demnächst Ölfarben kaufen, da ich mit der Acrylmalerei nicht so gut zurechtkomme. Es ist schon ewig lange her, dass ich mich mal an Ölfarben gewagt habe. Danach gab es eine jahrelange Malpause. Seit einiger Zeit habe ich wieder damit angefangen, aber mich nicht für Öl entschieden, weil es stärker riecht und die Nachbarn vor ein paar Monaten erst ein frisches Baby bekommen haben. Aber im Sommer dürfte das bei offener Balkontüre kein Problem sein.

Früher hatte ich Ölfarben in sehr vielen Farbtönen, sodass ich nicht viel mischen musste. Nun habe ich gelesen, dass es für Anfänger besser ist, nur die Grundfarben zu nehmen, also Schwarz, Weiß, Rot, Blau Grün und Gelb, um das Mischen zu lernen und ein besseres Gefühl für Farben zu bekommen. Was findet ihr besser? Nur wenige Farben zu kaufen und individuell alle anderen Farbtöne zu mischen oder zwanzig und mehr verschiedene Farbtuben zu nehmen? Dasselbe gibt natürlich auch für Acryl und vielleicht sogar für Aquarell. Aber mit Aquarell kenne ich mich gar nicht aus, weil es mir nicht liegt.

Wie habt ihr es geschafft, richtig zu mischen? Habt ihr Farbtafeln, die das genaue Mischungsverhältnis anzeigen? So eine Farbtafel habe ich für Fimo. Die könnte ich vielleicht sogar hernehmen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe nie mit Ölfarben gearbeitet, aber ich bin sonst recht viel und breit gefächert künstlerisch aktiv und arbeite immer mal mit verschiedenen Farben - darunter auch Aquarell, Acryl, Filzmarker und Co.

Meiner Meinung nach ist es ziemlich typenabhängig, wie man mit den Farben bevorzugt arbeitet. Ich selber gehöre zu denjenigen, die gerne eine möglichst große verfügbare Farbauswahl mit sehr feinen Nuancen haben, denn ich bin durchaus perfektionistisch, was die korrekte Wahl des Tons und die Weichheit von Farbübergängen angeht. Zwar kann ich natürlich auch Farben mischen und brauche dafür eigentlich auch keine Farbtafeln oder Anleitungen, sondern gehe nach Augenmaß und Gefühl, aber es wurmt mich dann doch, wenn ich eine Farbe, die ich einmal gemischt habe, nie wieder exakt gleich hinbekomme, oder wenn zwischen zwei Farben, die ich verblenden will, nicht ausreichend feine Zwischenstufen existieren. Hingegen kenne ich aber einige Künstler, die genau die gegenteilige Ansicht vertreten und die Freiheit genießen, sich jegliche Farben nach Bedarf immer neu mischen zu können, ohne an „feste“ Abstufungen gebunden zu sein, und die bestens mit einer Hand voll Grundfarben auskommen und sogar noch damit argumentieren, dass das wesentlich günstiger und platzsparender sei.

Daher denke ich, dass du dich einfach mal auf dem Gebiet des Farbenmischens erproben und für dich feststellen solltest, was dir persönlich besser liegt. Meistens legt man sich beim Einstieg in ein Hobby ja auch nicht gleich die teuerste und umfangreichste Materialauswahl zu, sondern erstmal einen soliden Grundstock. Wenn du merkst, dass dir dieser nicht reicht, kannst du ja immer wieder Ergänzungen zu deinem Farbspektrum kaufen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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