Urlaubsanspruch auch während Homeoffice gewährleistet?
Aktuell befinden sich durch die Coronapandemie immer noch sehr viele Menschen im Homeoffice. In diesem ist natürlich die Arbeitsausübung nicht immer zu 100% gewährleistet da Arbeitnehmer oft nicht dieselben technischen und Jobmäßigen Voraussetzungen finden, wie auf Arbeit, es muss also hier und da improvisiert werden. Können aufgrund der abgespeckten Homeofficebedingungen trotzdem Urlaub beantragt werden oder gilt das nur für Menschen, die direkt im Betrieb und nicht zu Hause arbeiten? Das zu Hause ist ja im Grunde auch schon ein Ort der Erholung.
Nebula hat geschrieben:Das zu Hause ist ja im Grunde auch schon ein Ort der Erholung.
Na ja, das ist ja wohl wirklich nicht miteinander zu vergleichen. Gerade Arbeiten im Homeoffice ist in vielen Fällen absolut keine Erholung, sondern durchaus vermehrt stressig - zumindest würde ich es so erleben. Und im Normalfall würde ich auch keinen Urlaub in meinen eigenen vier Wänden verbringen. Urlaub bedeutet mindestens Aktivitäten im Freien bzw. Aktivitäten, die ich gern mache und die mir Erholung und Freude bringen. Das trifft auf Homeoffice sicher nicht zu. Deswegen sollte der Urlaubsanspruch im Homeoffice meiner Ansicht nach genau derselbe sein wie bei Arbeit im Büro.
Also wer Home Office als Erholung versteht, der hat leider immer noch nichts verstanden. Für Einige stellt Home Office eine Erleichterung dar, in Zeiten von Corona können Kinder besser betreut werden und manchmal ist es tatsächlich ruhiger, weil nicht ständig jemand ins Büro stürmt, aber die Arbeitsleistung muss tatsächlich erbracht werden und daher sollte der Urlaubsanspruch auch während Home Office gewährleistet sein.
Wer denkt, dass man im Home Office ständig ausschlafen kann und sich auf der Couch erholt, der ist auf dem falschen Dampfer. Teilweise muss man die regulären Arbeitszeiten ableisten, genauso Deadlines einhalten, oft arbeitet man sogar länger. Also ich finde die Arbeit im Home Office anstrengend und stressig und würde mir der Arbeitgeber nun den Urlaubsanspruch deswegen kürzen, dann wäre ich schneller vor dem Arbeitsgericht als er bis Drei zählen kann.
Die Frage kann ich auch irgendwie nicht nachvollziehen. Die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit wird erbracht (oft sogar mehr), also steht auch die vertraglich vereinbarte Vergütung und der Urlaubsanspruch nicht zur Debatte.
Zu Hause erholt man sich zwar im Normalfall unter anderem von der Arbeit, wenn man aber zu Hause arbeitet, ist das ja keine Erholung.
Selbstverständlich hat man denselben Urlaubsanspruch. Der einzige Unterschied ist doch der Ort, von dem aus man arbeitet. Ich hatte schon einmal früher unabhängig von Corona wegen der Kinder teilweise von zuhause aus gearbeitet. Die Arbeitszeiten wurden mit Einschalten des Computers beziehungsweise plausibel zusätzlich durch Aufschreiben der Zeiten erfasst.
Ich war dann froh, als mein Kleinster einen Kindergartenplatz bekam und ich wieder ins Büro konnte. Insgesamt habe ich zuhause gefühlt mehr gearbeitet, weil ich so blöd war, jede Kaffeepause oder das Ausräumen der Waschmaschine, während mein Programm lief, von meiner Arbeitszeit abzuziehen. In der Arbeit hätte ich mich zurückgelehnt oder ein Schwätzchen mit dem Kollegen gehalten. Ich denke, dass insbesondere für Leute mit Kindern Homeoffice stressiger ist.
blümchen hat geschrieben:Ich denke, dass insbesondere für Leute mit Kindern Homeoffice stressiger ist.
Ich würde sogar behaupten, dass Homeoffice für die Mehrheit der Leute auf die Dauer belastender ist als Arbeiten im Büro. Je nachdem, wie man lebt, gibt es viele unterschiedliche belastende Faktoren: Kinder, andere Familienmitglieder, die ebenfalls Homeoffice machen müssen, zu kleine enge Wohnungen, schlechte bzw. nicht vorhandene Arbeitsplatzausstattung, Gefühle von Einsamkeit und Isolation, etc. Für mich wäre ein ausreichend helles Arbeitszimmer mit entsprechendem Mobiliar und guten Geräten eine Mindestvoraussetzung für Homeoffice, und auch dann hätte ich immer noch das Problem mit der Isolation und Einsamkeit.
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