Durch Vorfall mit Impfstoff über Pilleneinnahme nachdenken?
Die Vorfälle mit Astrazeneca gingen durch die Presse. Impfungen mit diesem Impfstoff können für junge Frauen, die wahrscheinlich auch die Pille einnehmen etwas gefährlicher sein. Deswegen wurde dann auch noch mal aufgeklärt auf vielen Sendern, wie die Pille die Thromboseneigung vergrößert.
Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch viele Frauen die Einnahme selbiger durchaus überdacht haben. Auch wenn man um die Wirkung und die Nebenwirkungen der Pille aufgeklärt sein sollte, macht man sich das dennoch oft nicht bewusst. Meint ihr das dieser Impfstoff daher auch etwas zur Aufklärung beigetragen hat?
Ich finde ja man sollte kein Medikament nehmen, wenn man die Nebenwirkungen nicht kennt und man sollte vom Arzt auch entsprechend aufgeklärt wurden sein, dennoch habe ich dass Gefühl, dass gerade die Nebenwirkungen der Pille immer herunter geredet werden. Habt ihr auch den Eindruck und denkt ihr, dass nun einige darüber nachgedacht haben, was sie sich da einwerfen?
Ich habe auch schon mehrere Berichte dazu gesehen, dass sie Pille gar nicht so harmlos ist. Ich glaube, das betrifft insbesondere die Gestagen-Pille oder? Dort soll es im Beipackzettel drin stehen, dass Thrombosen auftreten können und es gab da wohl auch schon einige Fälle. Daher hätte ich durchaus Respekt vor der Pille. Problematisch ist wahrscheinlich, dass sie für viele so eine Art Lifestyle-Medikament ist, was man halt als junge Frau nimmt, vielleicht auch nur um Akne wegzubekommen.
Zitronengras, was ist denn eine Gestagenpille? Meinst du die östrogenfreie Minipille? Die steigert nun genau nicht das Risiko für Thrombosen. Da sind zwar durchaus die moderneren Gestagene enthalten, die bei Kombinationspräparaten der dritten und vierten Generation das Risiko im Vergleich zu älteren Pillen steigern, aber das liegt an der Kombination mit Östrogenen.
Die klassische Pille, die die meisten Mädchen und Frauen einnehmen, sind Kombinationspräparate. Die bestehen immer aus Östrogen und Gestagen, das ist immer problematisch - je nach Generation mehr oder weniger. Minipillen machen diese Probleme nicht. Aber die sind für viele Frauen unattraktiv und werden nicht unbedingt gut vertragen.
Man muss es ja so sehen: Die Unternehmen vermarkten die Kombipillen geradezu als Lifestyleprodukt. Keine Regelschmerzen, planbare Blutungen, volles Haar, Akne im Griff, schöner Busen... Das steht insbesondere bei den sehr jungen Anwenderinnen mehr im Vordergrund als die Verhütung. Und da tut das Marketing viel für. Die Packungen sind lustig bunt, beinhalten niedliche Zugaben und schöne Booklets über Einnahme und Vorteile lenken vom langweiligen Beipackzettel ab.
Bei den Minipillen gibt es nur zwei Wirkstoffe und einer hat nur ein Einnahmezeitfenster von zwei Stunden. Für Teenager fällt der schon aus. Schöne Haare gibt es nicht, Akne wird auch nicht besser. Dafür kann die Blutung komplett ausbleiben, unregelmäßig und unplanbar kommen oder es schmiert ewig. Das Risiko für Thrombosen ist gering, aber es bleiben Nischenprodukte für stillende Mütter und übergewichtige Raucherinnen ab 35.
Thrombosen bei der Pille sind ja nichts neues. Meine Frauenärzte lassen sich seit Jahren unterschreiben, dass man insbesondere über die Risiken der Präparate der dritten und vierten Generation aufgeklärt worden ist und trotzdem die Behandlung damit wünscht. Es interessiert kaum eine Patientin, sagen die.
Man sollte vielleicht durch die aktuellen Informationen verstärkt darüber nachdenken. Aber natürlich hätte man vorher schon darüber nachdenken sollen. Ich habe als junge Frau mal ein oder zwei Jahre die Pille genommen, sie dann aber abgesetzt, nachdem mir klar wurde, was das für einen Einfluss auf den Körper hat. Ich war zu der Zeit mit einem Jungen zusammen, wo ich mir durchaus eine längere Beziehung vorstellen konnte, obwohl es nicht "die große Liebe" war.
Nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, hat sich mein Geruchssinn verändert, wahrscheinlich wieder normalisiert. Dieser Mann roch plötzlich unangenehm. Ich habe die Pille nie mehr genommen, weil sie in meinen Augen viel im Körper tut, was einem gar nicht so bewusst ist. Aber ich bin nicht mehr auf dem neuesten Stand. Vielleicht haben die Pillen heutzutage keine Nebenwirkungen mehr.
Es gibt doch natürliche Verhütungsmethoden, die mindestens genauso sicher sind, wenn man sie richtig anwendet. Ich kenne zwei Familien, die für sich geklärt haben, dass sie keine Kinder mehr wollen und wo sich der Mann hat sterilisieren lassen. Zur Sicherheit kann der Mann ja den Samen sterilisieren lassen. Aber das kommt natürlich nur für sehr stabile und schon langwährende Beziehungen in Frage.
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