Durch Verwechselung versehentlich fremde Person ansprechen?
Heute im Supermarkt habe ich einen Nachbarn getroffen und ihn auch freundlich gegrüßt. Er hat mich doch sehr irritiert angesehen und bis ich dann gescherzt habe, dass man sich wohl nur auf der Straße im Wohnort erkennt. Im ersten Moment war er so überrascht, dass ich doch nicht mehr sicher war, ob ich nun wirklich die richtige Person angesprochen habe oder mich selbst sogar vertan habe. Aber mein Nachbar stand nur etwas auf dem Schlauch und wusste dann plötzlich wieder wer ich bin.
Mir ist es zum Glück noch nie passiert, dass ich versehentlich einen Fremden angesprochen habe, weil ich ihn mit jemandem verwechselt habe. Das wäre dann heute tatsächlich das erste Mal gewesen. Ich denke, dass es schon unangenehm ist, wenn einem so eine Verwechselung passiert, aber sicherlich kommt es auch auf die Reaktion der Person an.
Habt ihr schon mal durch eine Verwechselung versehentlich eine fremde Person angesprochen? War euch das sehr peinlich? Wie hat die Person darauf reagiert? Achtet ihr daher nun besonders darauf, dass dies nicht nochmal vorkommt?
Ich habe meinen Schatz auch schon oft mit anderen verwechselt. Das liegt an der ähnlichen Kleidung und der ähnlichen Statur. Noch dazu denke ich oft, dass mein Schatz neben mir steht und ich fange an zu reden und dann ist es doch ein Wildfremder. Peinlich ist mir das nicht, denn ich kann auch nichts dafür, wenn sich unverhofft mal wer neben mich hinstellt.
Mir ist das noch nie passiert und ich glaube nicht, dass sich das so schnell ändern wird. Ich beobachte die Menschen viel lieber und ziehe dann meine eigenen Schlüsse daraus. So habe ich auch schon eindeutig einen ehemaligen Klassenkameraden etwa 300 km von unserer früheren Schule getroffen in einem Kaufhaus beim Shopping. Er hat mich eindeutig wieder erkannt, so wie der mich angestarrt hat, aber miteinander gesprochen haben wir nicht. Ich sehe keinen Mehrwert darin, die Leute anzuquatschen und in ein Gespräch zu verwickeln, selbst wenn man sich kennen sollte.
Doch kann das schnell passieren, wenn jemand anders die gleiche Kleidung trägt. Neulich ist mir das erneut passiert und das ist auch leicht möglich, weil mein Schatz immer trödelt und sich auch andere Personen dazwischen schieben. Das kann auch zu peinlichen Situationen führen.
Als Teenager ist mir das mal passiert, sogar zweimal und beide Male waren schon ein bisschen peinlich. Eigentlich noch ein bisschen mehr als nur wenig peinlich. Das erste Mal war mit vielleicht fünfzehn, als ich einen Bekannten an der Ampel stehend wähnte, den ich aus 20 oder 30 Metern Entfernung dort sah. Als ich seinen Namen gerufen hatte und er sich umgedreht hat und mich etwas verwundert ansah, habe ich erst gemerkt, dass es ein Fremder gewesen ist.
Die schlimmere Geschichte trug sich in einer Disco zu, als ich schon ein paar Jahre älter war. Das war so ein riesiger Schuppen, wo mehrere Hundert Leute oder vielleicht noch mehr hineinpassten. Meine Freunde und ich hatten immer ganz hinten so eine bestimmte Ecke, wo es zwei Stufen in Richtung Bühne ging, auf denen wir saßen. An diesem Abend wollte ich mich dort mit einer Schulfreundin treffen, die jedes Wochenende dort war. Ich sah sie dann mit ihrer ausgefallenen Frisur, den lila Strähnen und den schwarzen Klamotten auf den Stufen sitzen und sich unterhalten. Als ich hinging und mich vor ihr hinstellte, wunderte ich mich nach einiger Zeit, warum sie mich nicht begrüßte.
Also zog ich ihr spielerisch einmal am Pony. Ich denke, der Clou der Geschichte ist klar. Selbst als sie den Kopf hob und mich ansah, war mir mein Fehler immer noch nicht bewusst. Und ich war zu hundert Prozent nüchtern. Selbst beim Blick ins Gesicht habe ich nicht gemerkt, dass es eine Fremde war und fragte noch, warum sie mich nicht grüßt. Ich finde es heute noch total erstaunlich, dass jemand, der ein Lookalike meiner Freundin war, mit derselben Frisur, der identischen Haarfärbung und dem gleichen Kleidungsstil nicht nur in diesem Laden herumlief, sondern auch noch an ihrem Lieblingsplatz saß.
Mein damaliger Freund hat auch nicht sofort kapiert, was dort gerade passiert war und stand ebenso ratlos neben mir. Es war einer dieser seltsamen Zufälle, die man in einem Film nicht ernst nehmen könnte, weil sie einem zu unwahrscheinlich vorkommen. So oder so, das war mir schon peinlich, seitdem grüße ich lieber im Zweifelsfall jemanden gar nicht, als dass ich eine falsche Person freudig umarme oder anstupse oder was auch immer.
Mir ist das auch schon passiert. Ich war mal mit meiner Mutter in der Stadt und dachte einen Kumpel von mir gesehen zu haben, derjenige hatte die selbe Jacke und von hinten auch die selbe Frisur. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen. Ich bin also hin und habe ihn angesprochen, wie ich eben meinen Kumpel ansprechen würde. Er hat sich herumgedreht und war es natürlich nicht. Mir war es schon etwas peinlich, ich habe es dann aber erklärt und gut war es.
Ein anderes Mal habe ich vermeintlich angefangen mit meinem Mann geredet, weil ich mitbekommen habe, dass sich jemand in meine Nähe gekommen ist und ich dachte er wäre wieder da und da habe ich angefangen zu reden, drehte mich dann zu ihm und sah da jemand anderen. Das war beim Einkaufen, also hätte mir das auch in den Sinn kommen können, aber gut, dann war das eben so. Ich habe mich erklärt und gut war es.
Mir ist es umgekehrt schon häufiger passiert, dass ich für jemand anderen gehalten wurde. Solange es sich nur um ein normales Missverständnis handelt, ist es okay, aber manchmal habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass man mich versehentlich für eine strafrechtlich gesuchte Person halten könnte, wenn ich so häufig verwechselt werde.
Das fing schon zur Schulzeit an: ich erinnere mich an einen Vorfall in einem Schwimmbad. Ich kam mit einem Freund an der Kasse des Schwimmbads an und wurde vom Bademeister abgefangen, der sagte, ich dürfe das Bad nicht mehr betreten, weil ich mich angeblich ungebührlich verhalten hätte. Dabei war das mein allererster Besuch in diesem Schwimmbad gewesen. Das fand ich damals nicht so angenehm, falsch verdächtigt zu werden.
Andere harmlose Verwechslungen erlebe ich auch: vor einiger Zeit habe ich im Zeitschriftenladen eines Bahnhofs eine Kleinigkeit gekauft. Die Verkäuferin sprach ausgesprochen nett und vertraut mit mir, und ich war überrascht über das unerwartet nette Gespräch. Irgendwann bemerkte sie ihren Irrtum, und sie hat sich mit der Bemerkung entschuldigt, mich für jemand anderen gehalten zu haben.
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