Warum nie krank auf Arbeit gehen?
Wenn Arbeitnehmer jeden Tag zur Arbeit gehen, haben sie sehr oft die eigene Existenz im Hinterkopf, gerade dann wenn sie auf den Arbeitsplatz angewiesen sind. Manche schleppen sich krank zur Arbeit, um keine eigenen Schwächen zu zeigen, niemanden zur Last zu fallen und einen guten Willen zu beweisen. Warum sollten Mitarbeiter dennoch nie krank auf Arbeit gehen, welche spätere Folgen kann das haben?
Na ja, es gibt verschiedene Gründe, warum man bei Krankheiten besser zuhause bleiben sollte. Einer davon ist die Ansteckungsgefahr, was man ja auch insbesondere zu Coronazeiten deutlich sieht. Wer eine Infektionskrankheit hat, sollte zuhause bleiben, um andere Menschen nicht anstecken zu können.
Ein anderer Grund ist meiner Ansicht nach, dass kranke Arbeitnehmer oft weniger konzentriert sind, um ihre Aufgaben gut erledigen zu können. Wer sich aufgrund von Schmerzen oder sonstigem Unwohlseins nicht gut konzentrieren kann, macht mehr Fehler oder arbeitet weniger präzise. Da ist es besser, lieber nicht zu arbeiten.
Außerdem kommt es einfach auch auf das Thema Schonung an. Wer arbeitet, schont sich oft zu wenig, was Krankheiten verlängern und verschleppen kann. Niemand hat etwas davon, wenn ein Mitarbeiter aufgrund falsch verstandenen Pflichtbewusstseins sich zur Arbeit schleppt, und deswegen doppelt so lange krank ist, als wenn er sich in Ruhe auskuriert hätte.
Man kann Sachen verschleppen und damit die eigentliche Sache noch schlimmer machen oder man kann auch noch Sachen dazu bekommen. Ich denke man muss nicht wegen jeder Sache zu Hause bleiben, aber manchmal macht es einfach Sinn, weil man Ruhe braucht und auch Medikamente nehmen muss, die sich nicht mit der Arbeit vertragen. Es ist gut und schön, wenn man meint immer gleich zu Hause bleiben zu müssen, aber so ist es ja auch nicht und der Arbeitgeber wird einem was husten, wenn man wegen jedem Pups zu Hause bleibt. Ein gutes Mittelmaß zu finden ist da wichtig.
Ihr seid ja alle witzig. Wenn niemand krank zur Arbeit geht, dann haben wir ein Problem. Die Hälfte der Bevölkerung ist krank - chronisch krank. Nach euren Ausführungen müssen die alle in Frührente, weil die, ich gehöre dann übrigens auch dazu, niemals normal arbeiten können.
Warum heißt es Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und arbeitsunfähig erkrankt? Jemand, der krank ist, ist nicht automatisch arbeitsunfähig. Und wer arbeitsfähig ist, ist nicht automatisch voll leistungsfähig. Es geht lediglich darum, ob der Kranke seine Tätigkeit ausüben kann und ob sich der Zustand durch die Arbeit verschlimmern würde.
Je nach Tätigkeit kann ein Kranker mit einer bestimmten Erkrankung arbeitsfähig oder arbeitsunfähig sein. Ich würde beispielsweise in meinem alten Job binnen Minuten arbeitsunfähig. Aber unzählige andere Arbeiten kann ich ausführen. Gesund bin ich aber trotzdem nicht.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass wir hier über solche ansteckenden, eher kurzen Krankheiten wie Erkältung, Grippe und dergleichen reden und nicht über chronische Krankheiten wie Diabetes oder Gicht. Ansonsten hätte cooper75 recht, wobei ich die Zahlen derer, die wirklich gesund sind, noch niedriger ansetzen würde.
Theoretisch sollte man mit einer Erkältung oder Grippe nicht zur Arbeit gehen, weil man damit viele andere Menschen anstecken kann, meistens nicht so gute Arbeit leisten kann wie im gesunden Zustand, häufig auch langsamer ist. Je nachdem, was man arbeitet, kann es dann sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen. Da man sich nicht schont, dauert es normalerweise auch länger, bis man wieder ganz hergestellt ist. Noch zur Schulzeit bin ich sogar mal nach Hause geschickt worden, weil meine Erkältung sich zu einem sehr störenden, hohen Husten entwickelt hatte, weil ich ihn eben auch verschleppt hatte.
Rein praktisch wird dieser Idealzustand aber wohl nie durchgesetzt. Das hat damit zu tun, dass man dann sofort zum Arzt müsste, der einen bei einer beginnenden Erkältung wohl selten als arbeitsunfähig krankschreiben wird. Das hat aber auch damit zu tun, dass ein Arbeitgeber wohl eher sauer ist, wenn man wegen einer "einfachen Erkältung" zu Hause bleibt. Ich habe schon viele schimpfen gehört, dass man da nicht arbeitsunfähig sei und doch arbeiten könne. Einige bangen auch um ihren Arbeitsplatz, wenn sie nicht zur Arbeit erscheinen.
SonjaB hat geschrieben:IDas hat aber auch damit zu tun, dass ein Arbeitgeber wohl eher sauer ist, wenn man wegen einer "einfachen Erkältung" zu Hause bleibt. Ich habe schon viele schimpfen gehört, dass man da nicht arbeitsunfähig sei und doch arbeiten könne.
Das ist bei uns anders, Ich glaube, es gibt sogar eine Dienstanweisung, dass man sich krank melden soll, wenn man krank ist bzw. sich krank fühlt. Man möchte nicht, dass sich die Leute krank zur Arbeit schleppen, hier Infektionen verteilen oder wegen Konzentrationsstörungen Fehler machen. Ich habe sogar schon mitbekommen, dass mein Chef jemanden deswegen nach Hause geschickt hat.
Wenn ich früher erkältet war, bin ich trotzdem immer zur Arbeit gegangen. Bei einem Minijob war es so, dass es keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gab. Ich weiß, laut Gesetz hätte es die geben müssen, aber die Chefs haben das halt nicht so gemacht und da bin ich eben hustend zur Arbeit, damit ich mein Geld bekomme.
Bei der selbstständigen Tätigkeit ist es auch so. Ich hatte früher Honorarverträge mit Firmen und wenn man da krank war und nicht gearbeitet hat, gab es auch kein Geld. Und da ich da aber eh nicht viel gemacht habe und mich bei Husten nicht krank gefühlt habe, ich habe halt nur gehustet, bin ich dennoch hin. Aber ich fühle mich da auch nicht krank, ich fühle mich da eigentlich gesund, nur dass ich eben huste.
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