Radikale für euch immer automatisch dumm?

vom 24.03.2021, 10:55 Uhr

Irgendwann entstand das Bild von einem Rechten, der Springerstiefel trägt, Bomberjacke und der eigentlich nur das macht, was ihm gesagt wird, der also nicht selber denkt. Ich denke ihr wisst, was ich meine. Wenn man sich die Rechten von heute aber mal ansieht, dann sind die zwar in ihrer Denkweise rückschrittlich, aber ich würde nicht sagen, dass das alles nur dumme Menschen sind. Ebenso sieht es auf der linken Seite aus.

Das sind teilweise Menschen in sehr hohen Positionen. Habt ihr auch noch das alte Bild eines dummen Radikalen im Kopf oder denkt ihr dass die doch automatisch dumm sein müssen? Ich will hier niemanden schlecht machen, jeder kann sich auch ändern und niemand muss immer radikal bleiben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich hatte nie das Bild eines dummen Radikalen im Kopf. Zum Beispiel waren die Leute in der RAF ja durchaus intelligent und intellektuell. Zur Zeit sieht man in der Coronamaßnahmenkritikerszene einige sehr gefährliche Köpfe, etwa Rechtsanwälte, ehemalige Hauptkommissare und Ärzte. Die haben garantiert einen hohen Intelligenzquotienten.

Dumm sind viele der Demonstranten, die ihnen alles glauben, und nach und nach immer mehr radikalisiert werden. Ich beobachte das mit immer größerer Sorge, wie da gehetzt wird. Die Hetzer werden die Anschläge nicht selber verüben, dafür haben sie ihre radikalisierte und immer wütender werdende Gefolgschaft, die der Meinung ist, in einer Diktatur zu leben und ein Widerstandsrecht zu haben, notfalls mit Gewalt. Da wächst so einiges heran.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 24.03.2021, 11:26, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Du setzt rechts mit radikal gleich. Da muss man aber gewaltig differenzieren. Rechts ist nicht automatisch das Gleiche, wie ein Fan des 3. Reichs, Leute mit Hakenkreuz-Tattoos oder ausländerfeindliche Schläger. Aufgrund ihrer eigentlich konservativen Ausrichtung sind ja auch CDU/CSU von Haus aus rechte Parteien. Es gibt da eine Menge Facetten.

Ich denke, wer sich politisch eher konservativ verortet, ist durchaus rechts. Dies bedeutet noch lange nicht, dass man die Aufnahme von Flüchtlingen ablehnt oder ein arisches Deutschland fordert. Das halte ich für völlig legitim und das darf man sein, solange man keine rechtsradikalen, antidemokratischen oder verfassungsfeindlichen Gedanken hegt.

Allerdings hat sich medial und politisch die Tendenz entwickelt, alles was auch nur einen Nanograd rechts der Mitte und entgegen dem Mainstream denkt, als Neonazi zu verteufeln. Dies ist in meinen Augen nicht in Ordnung, denn zu einer lebendigen Demokratie gehören alle Spektren, Mitte, Linke und Rechte. Rechte im Sinne von konservativ, nicht "echte" Nazis, wohlgemerkt.

Dann weiß ich gar nicht so recht, ob diese Begrifflichkeiten heute überhaupt noch funktionieren. Entstanden sind sie ja in den 20ern des letzten Jahrhunderts, als waschechte Kommunisten ihren Kampf gegen nicht minder waschechte Nationalsozialisten ausfochten. Heute ist doch alles sehr durchwachsen, wir haben Grüne mit Ansichten, die man eher der AfD zuschreiben würde und AfDler mit eher linken Ansichten. Ich glaube, das Rechts-links-Ding greift heute nicht mehr.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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