Wann aufhören alles verstehen zu wollen?

vom 18.06.2018, 05:12 Uhr

Jeder Mensch wird im Leben mit Situationen konfrontiert, wo er eben versuchen kann (oder es auch will) etwas zu verstehen. Das kann zum Beispiel auf die Schule bezogen sein und dass man dem Unterricht folgen möchte oder aber auf zwischenmenschliche Situationen und Konflikte.

Irgendwann ist bei manchen Menschen dann der Punkt erreicht, dass sie einfach aufhören alles verstehen zu wollen und sich einfach zurücklehnen und nichts mehr tun wollen. Wann hört ihr persönlich auf, alles verstehen zu wollen? In welchen Situationen ist dies besonders der Fall (gewesen) und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was verstehst du hier unter "alles"? Was die Welt im Innersten zusammenhält oder den Lehrstoff der 10. Klasse Erdkunde? Niemand kann "alles" verstehen, und ich kenne auch niemanden, der es versucht. Normalerweise hat man in der Welt, in der ich lebe, seine berufliche Expertise, wo man versuchen sollte, einigermaßen auf dem Laufenden zu bleiben, und vielleicht noch private Interessen, mit denen man sich hobbymäßig befasst.

Aber es gibt keinen Bereich, in dem man "alles verstehen" kann. Das ging vielleicht vor 500 Jahren, als so manche Wissenschaften noch in den Kinderschuhen steckten. Wenn man über Astronomie so gut wie gar nichts wusste verglichen mit heute, war es für besonders kluge Köpfe beispielsweise noch möglich, alles bekannte Wissen zu dem Thema zusammenzutragen und zu durchschauen. Aber selbst da ging es um eng begrenzte Wissensbereiche.

Ich habe mich im Leben also schon öfter zurückgelehnt und bin ausgestiegen. Angefangen vom Mathematikunterricht in der Schule über irgendwelche sinnlosen Fortbildungen im Job bis hin zu Themennachmittagen auf 3SAT und arte, denen es auch nicht gelungen ist, mir ein Gespür für Wagners Ringzyklus zu wecken. In vielen Fällen will ich auch gar nicht alles wissen, besonders die "zwischenmenschlichen Konflikte" sind mir im Regelfall völlig egal.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich glaube man sollte dran bleiben, wenn man sich weiterentwickeln will. Das Leben hält ja so viele interessante Dinge für einen parat, dass sich Wissensdurst doch lohnt. Natürlich würde ich nun nicht stundenlangen Erklärungen folgen wollen, aber wenn mich etwas interessiert, dann frage ich durchaus auch länger nach, wenn ich einen Fachmann vor mir sitzen habe. Ich stelle keine Fragen, wenn es mich nicht interessiert.

Ich glaube man kann nie alles verstehen, aber man kann sich Dinge zeigen und erklären lassen und sollte das auch. Es schadet ja nicht sich weiterzubilden und nur weil man keine Schulbank mehr drückt muss man sein Gehirn ja nicht aufgeben und sich nicht mehr bilden. Das wäre mir auch zu langweilig, keine Fragen zu stellen, mich nicht zu bilden. Hier hat man doch ganz leicht die Möglichkeit dazu, was man nicht überall hat und dann sollte man es doch nutzen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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