Wie geht man im Alltag mit erblich bedingter Krankheit um?

vom 16.03.2021, 20:19 Uhr

Das Menschen im Leben öfters mal krank werden können, liegt in der Natur des Lebens. Doch sehr oft gibt es auch Menschen, welche schon seit ihrer Entstehung im Mutterleib Gene haben, welche irgendwann mal dazu führen könnten, dass eine erblich bedingte Krankheit ausbricht. Meistens haben die eigenen Eltern oder Großeltern dieselbe gehabt und mussten damit leben. Doch wie kann man selbst mit einer erblich bedingten Krankheit, welche man hat, umgehen und leben? Sind Schuldzuweisungen an die eigenen Eltern unangebracht?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich vermute, dass Betroffene weniger Probleme mit einer erblich bedingten Krankheit haben, als das Umfeld drum herum. Aufgrund der abwertenden Konfrontation von Außenstehenden gegenüber den Betroffenen haben diese erst ein Problem da sie merken, dass ihre Krankheit, wo sie nichts für können auf breite Ablehnung stößt. Nicht der Betroffene hat Probleme mit der Toleranz gegenüber solcher Krankheiten, sondern viele Menschen unserer Gesellschaft (nicht alle!). In der Hinsicht würde ich mir mehr Aufklärungsarbeit in den Medien und Schulen wünschen.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke man muss sich zunächst erstmal selber damit auseinandersetzen und da ist es wie mit jeder anderen Krankheit, die man nicht mal eben mit einer Pille wieder wegbekommt, man muss verschiedene Stufen durchgehen. Da gehört es auch dazu den Eltern Vorwürfe zu machen, danach kann man es irgendwann akzeptieren und dann kann man auch wieder ein normales Leben führen. Da werden die Probleme dann eher beim Umfeld liegen, wenn man die Krankheit sieht oder die es herausfinden, aber man hat ja selber gelernt damit umzugehen und daher kann man damit dann auch umgehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Welche erblich bedingten Krankheiten meinst du denn? Es gibt sehr unterschiedliche und genauso unterschiedlich geht man damit um. Es gibt Krankheiten, bei denen man im Rollstuhl sitzt. Es gibt erblich bedingte Krankheiten, die erst im Alter ausbrechen und es gibt erblich bedingte Krankheiten, die keine großen Einschränkungen bedeuten. Und was heißt "im Alltag damit umgehen"? Wie man mit irgendetwas umgeht, hängt nicht nur von der Krankheit ab, sondern auch von der Persönlichkeit und dem Umfeld des Betroffenen.

Ich habe eine Freundin, die erblich bedingt taub ist. Sie kommt im Leben sehr gut zurecht und ist extrem selbstbewusst. Warum sollte sie sauer auf ihre Eltern sein? Dann würde sie ja sagen, dass es besser gewesen wäre, sie sei nicht geboren worden. Oft wissen die Eltern ja gar nicht, dass sie die Krankheit in sich tragen, weil viele autosomal-rezessiv sind, wie zum Beispiel Mukoviszidose.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde sagen, genauso wie mit einer nicht erblich bedingten Krankheit. Viele Krankheiten und Leiden aller Art haben zumindest eine erbliche Komponente, auch wenn unterschiedliche Faktoren zusammenkommen müssen, damit die Krankheit ausbricht. Manche Krebsarten fallen mir ein, und vermutlich auch Autoimmungeschichten, wobei ich zugegebenermaßen wenig Ahnung habe, wovon ich spreche.

Wenn dagegen die "klassischen" Beispiele aus dem Bio-Unterricht (Stichwort Chorea Huntingdon) gemeint sind, wo die Betroffenen quasi eine Garantie haben, spätestens in ihren mittleren Jahren, oder oft viel früher zu erkranken, macht es für mich vor allem einen Unterschied, was eigene biologische Kinder angeht. Mittlerweile gibt es meines Wissens zumindest für die häufigeren genetisch übertragbaren Krankheiten wie Mukoviszidose Tests, die auch feststellen können, ob jemand die Krankheit an seine Kinder übertragen kann, obwohl die Person selber gesund ist.

Damit kann man leider nicht alles abfangen, viele erbliche Krankheiten sind extrem selten und es muss schon eine Menge Pech im Spiel sein, oder eine spontane Mutation erwischt dich, obwohl die Krankheit bisher nicht in der Familie vorkam. In jedem Fall nützt es wenig, damit zu hadern oder den Eltern, dem Schicksal oder Gott die Schuld zu geben. Das versaut dir nur zusätzlich zu allem Elend die Laune.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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