Ansprüche bei Überforderung herunterschrauben?

vom 10.03.2021, 10:34 Uhr

Derzeit machen viele Familien Homeschooling oder auch Homeoffice. Wie in der jeweiligen Einrichtung oder Firma müssen dementsprechend auch zu Hause Leistungen erbracht werden, um mögliche Etappenziele in einer vorgegebenen Zeit zu erreichen. Doch schnell kommen Kinder, Jugendliche oder Homeoffice Mitarbeiter an die eigenen Grenzen aufgrund der Komplexität der Aufgaben. Ist es in dem Fall möglich, Ausnahmen zu machen und die Ansprüche an die überforderten Kinder, Jugendliche oder Arbeitnehmer herunter zu schrauben und Etappenziele neu festzulegen? Wie schraubt man die Ziele herunter und wie weit?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nun das Problem ist, dass es oft Mindestanforderungen an die Homeoffice Mitarbeiter und Kinder im Homeschooling gibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Eltern die Ansprüche was von den Kindern verlangt wird gerne herunterschrauben würden, diese sich jedoch dem Lehrplan beugen müssen, um am Schuljahresende versetzt zu werden.

Arbeitnehmer haben während ihrer zu absolvierenden Arbeitszeit im Homeoffice auch Vorgaben vom Chef, ein Herunterschrauben ist nur schwer durchsetzbar. Das könnte dem Chef dazu bewegen, eine Kündigung auszusprechen, denn nicht so leistungsstarke Mitarbeiter bringen keinem Unternehmen der Welt etwas, so die Meinung vieler Bosse.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube nicht, dass man gleich die "Kündigung" aufs Auge gedrückt bekommt, wenn man zu einer vernünftigen Vorgesetzten geht und ihr mitteilt: Chefin, ich bin gerade aus folgenden Gründen nicht in der Lage, die mir aufgehalsten Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen und bräuchte etwas Hilfe. Natürlich diplomatischer formuliert und mit konkreten Beispielen, nachvollziehbaren Begründungen und Verbesserungsvorschlägen unterfüttert.

Normalerweise ist es schließlich auch das Ziel eines Unternehmens, gut qualifizierte und umgängliche Mitarbeiterinnen zu halten und nicht nur eine armselige Kreatur nach der anderen bis zum Burnout auszupressen und auszuspucken. Das kommt bestimmt auch vor, aber ein bisschen haben sich die Zeiten schon geändert, seit Kinder 16-Stunden-Schichten in der Spulenwickelei schieben mussten.

Und darüber hinaus gibt es immer noch radikalere Schritte wie Arbeitszeit reduzieren, sich beruflich umorientieren oder im Fall von Schülerinnen, etwa freiwillig das Schuljahr zu wiederholen oder eine andere Schullaufbahn zu wählen. Aber das bedeutet für gewöhnlich Abstriche an anderer Stelle, weswegen viele erst kürzertreten, wenn sie einen gepflegten Zusammenbruch in den Knochen haben. Einer der Nachteile der Leistungsgesellschaft, wenn ihr mich fragt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Im Job kann man ja schon überlegen, ob man bleibt oder geht. Diese Option gibt es bei einem Schulkind nicht. Was ich aber machen würde ist dem Kind eine Pause einzuräumen und dann selber noch mal nachsehen, wie das ist und man das vielleicht auch einfacher erklären kann. Dann würde ich mich nach der Pause wieder dem Kind zuwenden und mein Bestes versuchen. Man kann ja letztendlich auch nur eine Hilfestellung geben, aber das Kind muss den Stoff natürlich bearbeiten und kann es nicht einfach sein lassen und dem Lehrer sagen, dass es aus Überforderung aufgegeben hat.

Man kann überfordert sein, aber da muss man eben schauen, woran es liegt und was man machen kann. Oft gibt es andere Möglichkeiten an die Sache heran zu gehen und da kann man eben auch mal nach Hilfe fragen. Wenn man etwas bei der Arbeit nicht versteht, kann man doch auch nachfragen und sich Hilfe suchen. Ich würde versuchen mich der Sache zu stellen und den Zustand der Überforderung zu beseitigen, indem man sich anpasst und sich helfen lässt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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