Zum 150. Geburtstag von Giacomo Puccini
Einer der größten italienischen Opernkomponisten feiert am 22. Dezember seinen 150. Geburtstag, Giacomo Puccini. Er war nach Giuseppe Verdi der letzte italienische Komponist von Weltruf. Giacomo Puccini wurde in Lucca einer Stadt in der Toskana geboren. Seine Familie war schon seit Generationen im Musikerberuf tätig. Schon im Alter von fünf Jahren erhielt er von seinen Vater, der Kirchenkomponist und auch Leiter des Musikinstitutes von Lucca war, seinen ersten Orgelunterricht. Seine ersten Anerkennungen verdiente er sich als Organist und Komponist von kirchlichen Werken.
Der Besuch der Oper „Aida“ in Pisa erweckte in ihm den Wunsch selber Opern zu komponieren. Mit zwanzig Jahren ging er an das Mailänder Musikkonservatorium und ein berühmter Opernkomponist zu werden. Seine Abschlussarbeit ein „Capriccio sinfonico“ fand großen Beifall. Seine erste Oper „Edgar“ hatte dann 1889 an der Mailänder Scala Premiere, es war ein Anfangserfolg. Der Durchbruch gelang ihm mit der nächsten „Manon Lescaut“. Die Geschichte eines Mädchens die sowohl die wahre Liebe sucht und findet in Gestalt des jungen und armen Edelmannes Des Grieux aber auch ein Leben in Luxus und Reichtum möchte. Die Geschichte endet wie in fast allen Opern Puccinis in einer Trägödie.
Darauf folgten dann seine wohl bekanntesten Werke, „Tosca“, „La Boheme“, und „Madame Butterfly“ Sie machten ihn in aller Welt berühmt.Er bekam jetzt Angebote aus aller Welt. Nach einigem Zögern beschloss er in die USA zu gehen Dort geriet er aber in Strudel des amerikanischen Musikgeschäftes und seiner Sensationsgier und damit in eine schwere Schaffenskrise. Die Oper „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“ gilt als seine schwächste Oper.
Wieder zurück in Italien suchte er nach Stoffen die ihm seine alte künstlerische Kraft wieder zurückbringen sollten. Dieses gelang ihm mit seinem Triptychon bestehend aus den Einaktern „Der Mantel“, düster und tragisch , „Schwester Angelica“, pathetisch und tragisch, „Gianni Schicci“, witzig und nicht tragisch. Den Höhepunkt seines Lebenswerkes sollte „Turandot“ werden. Sie war leider seine letzte Oper und er konnte sie auch nicht mehr vollenden. Puccini starb am 29.11.1924 in Brüssel an Kehlkopfkrebs.
Franco Alfano einer seiner begabtesten Schüler vollendete „Turandot“ nach Puccinis Aufzeichnungen. Bei der Uraufführung 1926 unter dem berühmten Arturo Toscanini, der auch einige andere Uraufführungen von Puccini dirigiert hatte, brach dieser nach Lius Trauermarsch im zweiten Akt die Vorstellung ab mit den Worten „Hier endet das Werk des Meisters“. Am nächsten Tag fand dann die erste vollständige Aufführung statt.
In Puccinis Werken stehen meistens leidende oder sozial ausgegrenzte Frauen im Mittelpunkt. Ihr tragisches Ende war auch eine Kritik an den spätbürgerlichen Verhältnissen. Puccini schildert die Nöte und Probleme seiner Gestalten sehr eindringlich und ausdrucksvoll. Das beste Beispiel hierfür ist „La Boheme“, es gibt nicht viele Opern wo so viel Wert auf die genaue Schilderung des Milieus der Charaktere und der einzelnen Stimmungen gelegt wird. Deshalb ist Puccini ein Magier der Leidenschaften, er lässt die Zuschauer mit seinen Gestalten mitleiden und ist deshalb ein ganz großer seiner Zunft.
Zu meinen Lieblingsopern gehört ja die Turandot von Puccini. Ich habe sie unter anderem mal in Berlin gesehen. Das Problem bei den Turandot-Aufführungen ist ja nach wie vor das fehlende Ende der Oper, denn der von Puccinis Schüler Alfano ergänzte Schluss gilt als zu banal und pompös, ohne Tiefgang. Wahrscheinlich hätte Puccini ein ganz anderes Ende komponiert. Inzwischen gibt es auch eine weitere Fassung des Finales, komponiert vom italienischen Komponisten Luciano Berio, die zwar zeitgenössisch klingt, aber trotzdem versucht, sich ein wenig mehr dem von Puccini wahrscheinlich geplanten Ende der Oper anzunähern.
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