Habilitation nur aus Eitelkeit anstreben?

vom 30.08.2018, 05:40 Uhr

Ich unterhielt mich gestern mit einem Bekannten A von mir über das Thema Habilitation, da ein anderer Bekannter B von mir gerade den Antrag für die Habilitation fertig macht und dann einreichen möchte. A meinte dann irgendwann, dass B ja schon sehr eitel sein müsste und stellte das dann so dar, dass man grundsätzlich nur aus Eitelkeit habilitieren würde.

Was haltet ihr von dieser These? Meint ihr, dass da was dran ist oder ist das kompletter Schwachsinn? Kennt ihr vielleicht Menschen, die habilitiert haben oder eine Habilitation anstreben? Würdet ihr sagen, dass diese aus Eitelkeit agiert haben oder spielten andere Gründe eine größere Rolle?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Eitelkeit ist großen Ehrgeiz in der Karriereplanung wahrscheinlich immer enthalten. Die wenigsten Menschen machen wahrscheinlich aus reiner Langeweile Dinge, die ihre Karriere voran treiben.

Genauso gut könnte man B aber unterstellen, dass er einfach Geldgierig ist. Denn manche Gehaltsklassen erreicht man nur mit einer Habilitation. Es macht an der Uni im Geldbeutel durchaus einen Unterschied, ob man eine Professorenstelle besetzt oder als Privatdozent arbeitet.

Letztlich würde ich aber aus dem Posting auch ableiten wollen, dass A und B sich gegenseitig nicht sonderlich gut leiden können. Oder zumindest, dass A deinen Bekannten B nicht gut leiden kann und dieser Person niedere Motive unterstellt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Die Motivationen der Menschen sind vielerlei, und zahlreiche Lebensentscheidungen werden aus Gründen getroffen, die nicht jeder andere ohne Weiteres unterschreiben würde. "Eitelkeit" wäre für mich angesichts des immensen Zeit- und Arbeitsaufwands, die eine Habilitation mit sich bringt, eine zu schwache Triebfeder, aber was weiß ich schon? Andere Leute kriegen Kinder aus Langeweile.

Und den Neid der Mitmenschen, der oft in hämische Nachrede gipfelt, würde ich auch nicht unterschätzen. Oft haben diese gar keine Ahnung, worum es eigentlich geht und glauben, dass jemand sich in diesem Fall nur mit dem Titel Professorin schmücken möchte. Dabei gibt es genügend andere Gründe, vom Gehalt mal abgesehen. Manche Leute sind tatsächlich auch wissenschaftlich tätig, weil sie die Materie interessiert und nicht nur, weil sie Geld und (vermeintlichem) Prestige hinterherhecheln.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Man kann auch Professor werden ohne zu habilitieren. Ich glaube nicht, dass viele aus Eitelkeit habilitieren. Es sind wohl eher Personen, die gerne an der Uni lehren und forschen und dort auf einen Lehrstuhl hoffen. Vielleicht promovieren manche Leute aus Eitelkeit, aber bei einer Habilitation denke ich, dass das eher nicht der Grund ist.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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