Mit Content.de seinen Lebensunterhalt bestreiten?
cooper75 hat geschrieben:Für 1.900 Euro machst du da Akkordarbeit. Wer das als sinnvoll betrachtet, hat von Selbstständigkeit keine Ahnung. Denn du kommst mit dem normalen Arbeitgeber und "auf die Hand". Die Abgaben vergisst du bei deinen 1.900 Euro schon einmal. Dazu kommt, du hast keinerlei Garantie, dass du nächsten Monat so viel verdienen kannst, du hast keine Absicherung bei Krankheit, du hast keinen Urlaub eingerechnet, es fehlt die Absicherung bei Arbeitslosigkeit und die Rente lässt du auch außer Acht. Mit Luxus hat das nichts zu tun. Das ist kein tragfähiges Geschäftskonzept.
Bei 1900€ sind die Sozialversicherungsbeiträge schon abgezogen. Warum nicht dafür Akkordarbeit machen? Menschen arbeiten für 900€ Netto in Vollzeit in Produktionen, da ist auch Akkordarbeit angesagt, nur da macht man sich den Körper mit der Zeit kaputt, als Schreiber eher weniger.
Ich halte das für sinnvoll, von nichts kommt nichts. Dass ich Ahnung habe, kann das nicht nur hier im Thema nachlesen, ich hab ja breit erklärt wie es geht und sich das für Schreiber rechnen kann. Die Vergütungen, welche man raushaben will und das wöchentliche Stundenmodell kann doch jeder für sich selbst bestimmen, je mehr Aufwand betrieben wird, umso mehr verdient man auch, so einfach ist das.
So Arbeitslosenversicherung zahlt man als Selbstständiger einen gewissen Betrag oder Prozentsatz, in der Regel max. 50-80€, Krankentagegeld von rund 28€ im Monat etc. kannst du als Zusatzleistung bei der Krankenkassen mit ins Paket einbauen lassen, das habe ich meiner Rechnung den den Abzügen schon mit einberechnet, so sind auch die 1900€ am Ende übrig geblieben.
Urlaub als Selbstständiger? Kann man machen und mit der Arbeit verbinden. Auf eine Insel fliegen, dort jeden Tag ein paar Stunden arbeiten und anschließend die Sonne genießen, warum beides nicht miteinander verbinden? Menschen, die eine Weltreise machen, arbeiten so auch von unterwegs aus, das nennt sich dann digitale Nomaden, einfach mal danach im Netz suchen, sofern Interesse besteht.
Selbst wenn einer nun "nur" 1800€ oder 1700€ auf die Hand hat, dann ist das immer noch mehr als BEISPIELSWEISE 300-500€ ALG II Satz oder wenn man die Miete und was das Amt noch so tragen mit einrechnet um die 700-900€ was vom Amt bezogen werden könnte, je nach BG-Größe. 1700-1900€ netto als Freiberufler oder Selbstständiger hört sich doch besser an als 700-1000€ vom Staat, finde ich. Wie gesagt, alles ohne Wertung von Personen, es sind nur Beispiele.
Entschuldige Nebula, aber schon die Annahme, dass jemand acht Stunden am Tag an sechs Tagen pro Woche im Akkord Texte in der dort geforderten Qualität einfach runtertippt, ist utopisch.
Aber wie rechnest du bitte? Bei 80 Euro, weil etwa 10 Euro Stundenlohn, und sechs Arbeitsgaben kommst du auf 1920 Euro, falls das jemand tatsächlich durchhält. Wo sind das 1900 Euro nach Sozialabgaben? Dazu kommen dann noch die Steuern runter. Und sobald du nicht wie wild tippst, gibt es keinen Cent. Was hat das mit dem Verdienen des Lebensunterhalts zu tun?
Du kennst also Unternehmen, bei denen man Vollzeit in der Produktion mit 900 Euro netto heimgeht? Für dich ist also eine kriminelle Firma, die den gesetzlichen Mindestlohn unterläuft, ein Maßstab. 1 646,67 ergibt netto deutlich mehr als 900 Euro.
Alles gut, du musst dich nicht entschuldigen. Akkord ist nicht immer Akkord. Natürlich muss man Leistung bringen und wenn es geht fortlaufend zu schreiben. Doch wenn man ein Thema hat, dann schreibt man doch eh wie am Fließband, da vergehen die Stunden sehr schnell. Menschen, die gut schreiben, lassen auch nicht in der Qualität nach, zwischen durch wird es ja auch Pausen geben oder ein Käffchen . Manche sind schon nach 6 Stunden mit ihrem Text von 3000 bis 4000 Wörter fertig und verdienen so dasselbe wie Andere in 8 Stunden, je nach Tipp Geschwindigkeit. Es kommt auf den Schreiber an.
Es ist für mich ein Unterschied ob man sich nun den Buckel für die Summe irgendwo krumm und vielleicht noch bei Wind und Wetter pendeln muss, Fahrzeit hat und nervige Kollegen und Chefs oder ob man zu Hause sitzt, seine 1-2 Texte am Tag schreibt und schon mit einer ganz anderen Einstellung sowie Motivation an die Sache ran geht.
Bitte nicht an einzelne Zahlen hochziehen, es sind nur Rechenbeispiele, wo bei die Beitragszahlen schon realistisch sind. Ich hätte nun auch 2200€ bei 3000€ Brutto schreiben können. Es gibt Regionen, wo Arbeitnehmer eben keine 1900€ auf der Hand verdienen, Aufstocker, Dienstleistungsangestellte wie Frisöre oder Verkäufer träumen von solchen Löhnen, selbst in west- südlichen Bundesländern. Wie ich was berechne, steht ja in anderen Beiträgen von mir. Die Zahlen können bei jedem anders aussehen, je nach Familienstand usw.!
Das mit den 900€ war nur ein Beispiel. Der Mindestlohn ist Brutto, nicht Netto. Nimm mal 9,35 * 160 Stunden sind 1496 Brutto im Monat! Bei 9,50€ sind das 1520€ je nach Lohnsteuerklasse, Abzüge usw. hast du dann ca. +/- 900-1150€ raus. Ich habe nur die untere Grenze genommen. Selbst 1150€ wären immer noch nicht 1900€ oder 1700€.
Fahrt zur Produktionsstätte kostet Geld, Verpflegung in der Kantine usw. sind alles Kosten die bei Heimarbeit wegfallen. Übrigens: Nicht jeder bekommt Mindestlohn, beispielsweise Langzeitarbeitslose haben manchmal das nachsehen in den ersten 6 Monaten. Diese steigen eben sehr oft in solche Jobs ein und sind dann eben noch Aufstocker.
Ist nicht immer so, das weiß ich selbst aber ein Studierter wird nicht Langzeitarbeitslos sein und dann kaum in die Produktion für unter den Mindestlohn arbeiten gehen. Ausnahmen gibt es immer für alles, ist mir auch klar, ich gehe von der Masse aus.
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