Wann wird die Smartphone Nutzung zur Sucht?
Heutzutage wollen Menschen immer erreichbar sein oder auch andere Personen jederzeit erreichen können. Dabei ist der Griff zum Smartphone schnell getan. Auch das Spielen und Nutzen von Apps hat längst Einzug in unseren Alltag erhalten. Doch wann wird die Smartphone Nutzung zum Problem und eine Sucht? Würdet ihr euch als Smartphonesüchtig bezeichnen?
Ich habe mal jemanden getroffen, der meiner Meinung nach süchtig war. So ganz genau kann man das ja nicht erkennen, aber hier gab es doch deutliche Anzeichen. Die Person war mir vorher schon bekannt, ich kannte also ihr Verhalten und habe sie dann für einige Zeit nicht gesehen. Als ich sie dann wieder traf, war das Verhalten extrem auffällig und anstrengend.
Wir saßen am Esstisch und wollten uns unterhalten, aber die Person war dazu nicht mehr gänzlich in der Lage. Im Sekundentakt schnellte der Kopf hin und her zwischen Smartwatch und Smartphone, ging der Bildschirm aus, wurde er sofort angetippt, damit die Sicht nicht beeinträchtigt wird. Für uns fühlte es sich an wie eine Zwangsneurose. Die Person hat sich auch ständig selbst unterbrochen und konnte kaum einen zusammenhängenden Satz aussprechen, weil ja ständig auf die Technik geschaut wurde und da manchmal wohl auch hochinteressante Dinge passierten, die wichtiger waren als einen angefangenen Satz zu Ende sprechen oder uns zu beachten.
Wir haben uns das einige Zeit angeschaut und die Person letztlich darauf angesprochen, es wurde aber komplett abgestritten und da wo die Person lebe, würde das jeder so machen. Sie ging dann natürlich auch mit der Technik auf die Toilette, in den Garten und hatte sogar beim Abräumen des Tisches immer den Blick auf das Smartphone. Besonders im Garten fiel hier auf das was nicht passt, denn die Sonneneinstrahlung war viel zu hoch um irgendwas erkennen zu können. Die Person wurde immer nervöser und wollte wieder nach drinnen.
Man könnte jetzt sagen, es war einfach unhöflich und derjenige hatte kein Interesse an einem gesellschaftlichen Austausch, aber das Treffen fand auf ihren Wunsch hin statt. Für uns wirkte es wie ein Tick, den sie nicht ausbremsen oder beeinflussen konnte, aber beim letzten Besuch hatte sie den noch nicht. Am Ende des Besuchs waren wir alle erleichtert, weil uns dieses ständige Gefummel und Geglotze ganz nervös gemacht hat. Wir waren uns alle einige, das hier was nicht stimmt und die Person ein Problem mit dem Smartphone hat.
Ich nutze mein Smartphone auch recht häufig, weil quasi alle Informationen meines Lebens darauf zusammenlaufen. Austausch mit Freunden und Familie im Ausland, finanzielle Infos, Einkäufe, Unterhaltung und sogar Arbeit. Es macht mir aber nichts aus, das Smartphone mal für einen Tag links liegen zu lassen und nicht ein Mal zu schauen, was da wieder abgeht. Für mich ist es ein Hilfsmittel, Technik die mein Leben vereinfacht, wäre es nicht da, hätte ich damit aber auch kein Problem und würde die Dinge eben wieder auf altmodische Weise regeln.
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