Essstörungen in sozialen Netzwerken publik machen?

vom 12.03.2021, 14:58 Uhr

In Deutschland gibt es eine Menge Menschen, welche unter Essstörungen jeglicher Art leiden. Nicht immer sind die eigenen Gene daran schuld. Doch müssen Betroffene damit im Alltag auch umgehen können und hoffen, dass die Mitmenschen die Krankheit tolerieren. Doch sollten Betroffene ihre Krankheit in sozialen Netzwerken auch publik machen und sich so outen? Warum machen das Viele gerade über solche Plattformen, wo nicht immer jeder Jeden kennt?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie offen er mit seiner Erkrankung umgeht. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass man mit seinen psychischen Leiden nicht hausieren gehen sollte, und ich finde es gerade bei Problemen wie Selbstverletzung und Suizidalität höchst kritisch, solche Inhalte öffentlich zu teilen, da man nie ausschließen kann, dass es gegebenenfalls andere anfällige Personen „triggert“.

Das bleibt auch bei Essstörungen nicht aus, und Netzwerke wie „ProAna“ sind erwiesenermaßen negative Einflussfaktoren auf Betroffene. Natürlich kann man damit argumentieren, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied und „selber Schuld“ ist, wenn er sich Inhalte ansieht, mit denen er nicht gut umgehen kann, aber irgendwo überschreitet auch das Verbreiten solcher Contents in meinem Empfinden die Grenze zur Fremdgefährdung.

Manch einer teilt seine Geschichte vielleicht auch nicht, um Aufmerksamkeit zu erhalten, sondern um anderen Betroffenen Trost zu spenden und Mut zu machen, oder um seinen persönlichen Heilungsprozess zu dokumentieren und später auf die Erfolge zurückblicken zu können. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, aber es sollte zumindest ein Disclaimer oder eine andere Art von Warnung vorgeschaltet werden, wenn man solche problematischen Themen frei zugänglich online postet.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^