Wieviele eigene Emotionen sind auf Arbeit erlaubt?
Nicht jeder Arbeitstag ist gleich, das stellen wir immer wieder im Alltag fest. Nicht nur die eigenen Aufgaben, sondern auch die Launen von Kollegen sowie Mitmenschen und das Wetter bestimmen oft, wie man sich selbst auch fühlt. Es lässt sich meistens nicht verhindern, dass man sich entweder öffentlich ärgert oder auch mal ausgiebig freut, je nach Situation. Doch wie viele eigenen Emotionen sind am Arbeitsplatz erlaubt, wo sind die Grenzen und wer kann sie setzen, sofern das möglich ist?
Der Chef kann hier die Grenzen setzen. Ich würde da die Grenze ziehen, wenn es sehr persönlich wird und vor allem, wenn es keine Berechtigung hat. Wenn ich also jemanden beschimpfe und ihn angehe, obwohl er nichts gemacht hat, dann kann das nicht gut für das Arbeitsklima sein und dann sollte man da als Chef auch einen Riegel vorschieben, auch wenn Kunden das immer wieder mitbekommen.
In vielen Berufen ist es aber auch normal sich mal Luft zu machen, es kommt eben darauf an, wie man sich sonst verhält und auch vor anderen Leuten verhält. Es darf eben nicht von Dauer sein und im Mobbing enden. So ein Brüllen kann aber ab und zu sehr befreiend sein für manche Menschen.
Emotionen haben kannst du auch auf der Arbeit, so viele du willst. Die Frage ist nur, wie du sie auslebst. Und da ist der Fall auch klar: Wenn die vertraglich festgelegte Leistung erbracht wird, die Ergebnisse qualitativ und quantitativ stimmen, die Kundschaft zufrieden ist und der Laden läuft, kannst du dir "Emotionen" erlauben, so viel du willst. Nur ist das eben selten der Fall.
Wobei natürlich auch die Branche und die Umstände der Aufgaben eine Rolle spielen. Wenn du einsam auf dem Gerüst die Fassade verkleidest, kannst du dabei schimpfen, singen und Selbstgespräche führen, so viel du willst. Im Großraumbüro, vor einer Schulklasse, oder während man in ein neues Aufgabenfeld eingearbeitet wird, eher weniger.
Und auch im Umgang untereinander und bei der Kommunikation nach innen und außen ist es zwar an sich bestimmt nicht "verboten", seine eigenen Emotionen mitzubringen. Aber spätestens, wenn die kompetenten und engagierten Leute entnervt abhauen, weil jemand nie die Fresse halten kann oder wegen jedem Furz gleich hysterisch wird, sodass sich keiner auch nur eine Sekunde konzentrieren kann, sollte man die "eigenen Emotionen" zugunsten eines professionellen und beherrschten Auftretens hintanstellen.
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